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FC Bayern München: Die Lehren aus dem Auftakt gegen Leverkusen

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FC Bayern München: Die Lehren aus dem Auftakt gegen Leverkusen

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Bayern startet mit Licht und Schatten

Der FC Bayern startet erfolgreich in die neue Saison. Das 3:1 gegen Bayer Leverkusen zeigt aber auch: Noch klappt beim Rekordmeister nicht alles.
FC Bayern Muenchen v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga
FC Bayern Muenchen v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga
© Getty Images
von Kerry Hau, Holger Luhmann

Hauptsache gewonnen. Wie, das war Carlo Ancelotti und seinen Mannen erst einmal herzlich egal. 

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"Wir können das Spiel gut abhaken, aber müssen es schon so einordnen, wie es wirklich war", erkannte Thomas Müller nach dem 3:1FC Bayern München des gegen Bayer Leverkusen

Am ersten Bundesliga-Spieltag lief beim Rekordmeister einiges, aber bei weitem noch nicht alles richtig. SPORT1 gibt einen Überblick.

POSITIV:

- Gefahr bei Standards

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Standardsituationen werden immer mehr zur Waffe der Münchner. Wie beim Pokalspiel in Chemnitz trafen sie auch gegen Leverkusen drei Mal nach ruhendem Ball. Zunächst nach Freistoß, dann nach Ecke und schließlich vom Elfmeterpunkt aus.

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- Neuzugänge helfen sofort weiter

Mit Niklas Süle, Sebastian Rudy und Corentin Tolisso durften gleich alle drei verfügbaren Neuzugänge von Beginn an ran. Ein kluger Schachzug von Ancelotti, denn das Trio hatte einen großen Anteil an dem Sieg. Das 1:0 war eine Koproduktion der beiden Ex-Hoffenheimer. Und beim 2:0 stand Tolisso genau richtig. 

- Tolisso überragt in offensiverer Rolle

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Apropos Tolisso. In den ersten Vorbereitungsspielen als alleiniger Sechser oft überfordert, lieferte der Franzose auf der etwas offensiveren Achter-Position eine bärenstarke Leistung ab. Und zwar nicht nur wegen seines Tores.

Durch Rudy abgesichert, konnte der Neuzugang aus Lyon befreiter agieren und mehr riskieren. Tolisso hatte die meisten Ballaktionen und meisten Torschüsse. Wären Bernd Leno und das Aluminium ihm nicht in die Quere gekommen, hätte er den Fans in der Allianz Arena auch vier Mal seinen besonderen Torjubel präsentieren können.

- Auf Ulreich ist Verlass

Die Nummer zwei ist nicht schuld daran, dass die Bayern ohne weiße Weste in die Saison starteten. Ganz im Gegenteil. Ulreich war drei Mal im Eins-gegen-Eins zur Stelle und hielt seinem Team so den Sieg fest.

Er war ein würdiger Vertreter von Manuel Neuer, der nach langer Fußverletzung vor seinem Comeback steht. "Manuel kommt jetzt wieder zurück, aber ich bin einfach froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte Ulreich nach Spielende.

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NEGATIV:

- Kein Tor aus dem Spiel heraus

So vorteilhaft es sein mag, beim ruhenden Ball Gefahr auszustrahlen: Aus dem Spiel heraus erzielten die Bayern kein Tor und taten sich erneut beim Kreieren von Chancen schwer.

Wenn sie mal vor das Tor von Leno kamen, dann oft nur nach Abspielfehlern der Werkself. Und als sich in der Schlussphase mehr Räume boten, spielten sie einige Konter nicht richtig zu Ende. Vor allem dem eingewechselten Rückkehrer Arjen Robben war der fehlende Spielrhythmus anzumerken.

- So wenig Ballbesitz wie noch nie

Abspielfehler erzwingt man durch gutes Angriffspressing. Das war in der ersten Hälfte noch oft der Fall, in der zweiten ging den Bayern aber die Spritzigkeit ab. Dadurch wurde Leverkusen stärker und übernahm zusehends die Spielkontrolle. 

Das lässt sich auch anhand von Zahlen belegen: Der Rekordmeister hatte mit 51,3 Prozent Ballbesitz so wenig wie noch nie in der Ära Ancelotti. Bislang waren es in Bundesliga-Spielen immer mindestens 54 Prozent Spielanteile unter dem Italiener. 

In der zweiten Hälfte waren die Gäste sogar häufiger am Ball und gestatteten dem FCB nur 49,5 Prozent Ballbesitz.

- Probleme in der Defensive

Weitaus beunruhigender aus Bayern-Sicht waren die vielen Torchancen, die sich Leverkusen erspielte. Vor allem in der zweiten Hälfte.

"Es war sehr auffällig und ich muss länger zurückdenken, dass der FC Bayern so viele Torchancen zugelassen hat. Es stimmt in der Defensive nicht", kritisierte TV-Experte Oliver Kahn im ZDF

Tatsächlich gab Leverkusen nach dem Seitenwechsel doppelt so viele Schüsse (12:6) ab wie der Gastgeber. Mats Hummels stand mit einer Zweikampfquote von 25 Prozent sinnbildlich für die löchrige Bayern-Verteidigung. 

Dem Abwehrchef kann man diesen schwächeren Auftritt aber noch nachsehen, ihn plagten schließlich während des gesamten Spiels Magenschmerzen. Doch auch seine Nebenleute waren nicht immer auf der Höhe. Torschütze Süle hatte Probleme im Spielaufbau, die Außenverteidiger kamen oft gar nicht erst in die Zweikämpfe.

"Es war ein schwieriges Spiel, und ja, es ist wahr, wir haben nicht so gut verteidigt, haben zu viele Räume gelassen", gab Ancelotti zu. 

In seiner gewohnt entspannten Manier fügte der Trainer aber hinzu: "Das kann zu diesem Zeitpunkt passieren, wir stehen erst am Anfang der Saison."

Da lautet das Motto eben erst einmal: Hauptsache gewinnen.