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Karl-Heinz Rummenigge sieht 50+1-Regel in Bundesliga kritisch

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Karl-Heinz Rummenigge sieht 50+1-Regel in Bundesliga kritisch

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Rummenigge will 50+1 abschaffen

Der FCB-Boss sieht die 50+1-Regel kritisch und plädiert, dass jeder Verein über Investoren-Einstiege selbst entscheiden müsse. Auch zum Financial Fairplay äußert er sich.
Karl-Heinz Rummenigge hätte Robert Lewandowski gegen Real Madrid eingesetzt
Karl-Heinz Rummenigge hätte Robert Lewandowski gegen Real Madrid eingesetzt
© Getty Images

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat sich für eine Abschaffung der 50+1-Regel in der Fußball-Bundesliga, die derzeit Investoren verbietet, die Mehrheit an den Klubs zu übernehmen, ausgesprochen.

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"Ich persönlich bin dafür, dass jeder Verein selbst entscheidet, ob er die Tür für fremdes Kapital aufmacht", sagte der 61-Jährige beim Football Summit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

50+1 "ein Luxus"

Die Regel, die nur in streng geregelten Ausnahmefällen umgangen werden kann, sei "ein Luxus, und die Frage ist, wie lange wir das noch aufrechterhalten können", sagte Rummenigge: "Wir sind die letzte der Top-5-Ligen, die sich diesen Luxus noch leistet."

Investoren könnten die Wettbewerbsfähigkeit der Liga erhöhen. Zudem "haben wir einen Wettbewerb, den ich nicht nur national, sondern auch global sehe", sagte Rummenigge. Zwar sehe der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters derzeit keine Krise, die eine Abschaffung der 50+1-Regel zwingend nötig machen würde: "Aber ich schließe nicht aus, dass wir irgendwann etwas tun müssen für den globalen Wettbewerb."

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Rettig warnt vor Öffnung

Andreas Rettig, Geschäftsführer des Zweitligisten FC St. Pauli, warnte vor der Öffnung der Klubs für externe Geldgeber. "Dann werden nicht nur die guten Leute wie Herr Kind (Martin Kind, Präsident Hannover 96) auf die Idee kommen, sich einzukaufen", sagte das frühere Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL): "Da kann man nicht mehr zwischen guten und schlechten Investoren differenzieren." 

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Zudem würde die Kluft zwischen der ersten und zweiten Liga immer größer werden, weil nur die Bundesligisten attraktiv für Geldgeber seien. "Absteigen müssen trotzdem mindestens zwei", sagte Rettig.

Rummenigge für Reform von Financial Fair Play

Zudem sprach sich Rummenigge klar für eine Reform des Financial Fair Play (FFP) aus, um den Transfer-Wahnsinn wieder einzudämmen. "Es muss angepasst und modernisiert werden", so der 61-Jährige: "Wir müssen die Dinge überdenken und zusammen mit der Europäischen Fußball-Union angehen."

Das FFP war eingeführt worden, um zu kontrollieren, dass die europäischen Klubs grundsätzlich nicht mehr ausgeben als einnehmen. "Wir wussten von Anfang an, dass es vielleicht kein Holzschwert, aber auch kein scharfes Schwert ist", sagte Rummenigge, der sich für "ein bisschen mehr Rationalität und Kontrolle" aussprach.

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Glaubwürdigkeitsproblem befürchtet

In der vergangenen Transferperiode waren die Ablösesummen schier explodiert. Paris St. Germain überwies 222 Millionen für den Brasilianer Neymar an den FC Barcelona. "Wir müssen vorsichtig sein, was das Verständnis der Öffentlichkeit und unserer Fans angeht", sagte Rummenigge: "Ein Sprichwort heißt 'Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.' Wir müssen aufpassen, dass er nicht bricht."

Der Bayern-Boss sei aber überzeugt, dass UEFA-Präsident Aleksander Ceferin "klar und konsequent" gegen den neuen Trend vorgehen werde. "Ich glaube nicht, dass er sich da zurückpfeifen oder beeinflussen lässt. Er wird auch den unbequemen Weg gehen."

Auch neue Gesetze auf EU-Ebene könnten helfen. "Ich glaube, es ist ein guter Zeitpunkt, mit den Damen und Herren in Brüssel (am Europäischen Gerichtshof, d. Red.) zu diskutieren", sagte Rummenigge. Die Bereitschaft bei den europäischen Wettbewerbshütern, die Geschäfte im Fußball zu regulieren, sei "größer geworden".

Neymar-Summe "über Jahre" unerreicht

Die Neymar-Ablöse werde "über Jahre" die Höchstsumme bleiben, sagte der 61-Jährige: "Weil ich nur zwei Klubs sehe, die in dieser Größenordnung handeln können." Gemeint waren Paris und Manchester City, die beide regierungsnahen Investoren aus dem Nahen Osten gehören.