Der Chefankläger des DFB, Dr. Anton Nachreiner, glaubt nicht, dass eine Lippenleserin einen Einfluss auf ein mögliches Urteil im Fall von Hertha BSC-Profi Vedad Ibisevic hat.
Das sagt der DFB zur Lippenleserin
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"Aus meiner Sicht hat das damit nichts zu tun", sagte der Vorsitzende des Kontrollausschusses des Deutschen Fußball-Bundes zu SPORT1.
Hertha verwies auf SPORT1-Nachfrage darauf, dass es sich um ein schwebendes Verfahren handelt und wollte sich nicht weiter äußern.
Verwirrung um Platzverweis
Eine Lippenleserin hatte Ibisevic, der wegen Schiedsrichterbeleidigung im Spiel gegen Mainz vom Platz flog, entlastet.
Der Bosnier hatte eine Wunde im Gesicht erlitten und Stieler wollte, dass der Angreifer außerhalb des Spielfeldes behandelt wird. Doch Ibisevic weigerte sich, woraufhin Stieler auf seiner Anweisung beharrte.
Laut Lippenleserin Judith Harter, die in der Bild den Dialog entschlüsselt, sagte Ibisevic anschließend: "Ja, das war schlecht." Stieler entgegnete daraufhin: "Du bist raus" und wandte sich anschließend an einen Teamkollegen von Ibisevic: "'Du bist scheiße' hat er gesagt."
Lippenleserin erklärt Resultat
Die Lippenleserin erklärte anschließend: "Wenn er 'Du bist scheiße' gesagt hätte, würde die Wange dünner aussehen. Insgesamt ergibt sich ein ganz anderes Lippenbild einschließlich Wangenhaltung."
Damit unterstützte Harter die Meinung des Hertha-Profis, der nach der Partie die Diskussion mit Stieler exakt gleich geschildert hatte.
Allerdings blieb unklar, ob der Angreifer zuvor den Schiedsrichter beleidigt haben könnte, da nicht die gesamte Konversation zu sehen war.
Schiedsrichter widerspricht Ibisevic
Stieler hatte nach der Partie Ibisevics Darstellung widersprochen: "Es war eine Schiedsrichter-Beleidigung, die habe ich ganz klar wahrgenommen, dementsprechend die Rote Karte - ich weiß, was ich gehört habe."
Der DFB entscheidet noch über das Strafmaß für den Bosnier, der am Donnerstag mit Hertha in der UEFA Europa League beim schwedischen Klub Östersunds FK antritt.