Hallo Fußball-Freunde,
Reif: "Das Theater hält kein Klub aus"
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die Entlassung von Hannes Wolf beim VfB Stuttgart kam sicherlich für viele überraschend. Ich versuche mal zu glauben, was Michael Reschke uns dort erzählt.
Wenn es tatsächlich so war, dass der Impuls für die Trennung von Wolf selbst kam, ist das ein bemerkenswerter Weg. Zu sagen, dass er die Mannschaft nicht mehr komplett erreicht, damit schadet sich ein junger Trainer wie er für die Zukunft kaum.
Auch bei Borussia Dortmund Pierre-Emerick Aubameyang stehen die Zeichen auf Abschied. Das Theater geht inzwischen allen auf die Nerven. Das hält kein Klub aus. Mit der Geschichte vergurkt der BVB seine Saisonziele.
Bei allen Schwächen im Kader ist die Leistung unterirdisch und entspricht nicht dem Vermögen des Klubs. Platz vier musst du mit diesem Kader hinbekommen.
Gegen Freiburg haben sie es noch einmal mit Aubameyang versucht. Es gab die sportliche Hoffnung, dass es weiter geht, aber gestern hatte eigentlich keiner mehr Lust, mit Aubameyang zu spielen.
Und wenn der nicht liefert, liegen die Nerven bei allen blank. Das kannst du nicht lange durchhalten. Das einzig Gute ist, dass am Mittwoch die Wechselfrist zu Ende ist.
Borussia Dortmund ist ein börsennotierter Verein. Da kannst du nicht einfach einen Spieler auf die Bank setzen und Kapital vernichten. Arsenal bietet 50 Millionen, Dortmund will 70. Bis Mittwoch wird man sich wohl geeinigt haben.
Borussia Dortmund ist nach eigener Definition ein Ausbildungs- und Verkäuferverein. Das ist eine Crux, aus der du nicht so einfach rauskommst. Wenn du ein Verkäuferverein bist, gibt es immer Spieler, die den nächsten Schritt gehen wollen.
Das Thema muss jetzt schnell und endgültig erledigt werden. Trainer Peter Stöger wird durch das Aubameyang-Theater völlig konterkariert. So wie der nach dem Spiel gegen Freiburg geschaut hat, glaube ich nicht, dass es seine Idee war, Aubameyang aufzustellen.
Der Wechsel von Leon Goretzka zum FC Bayern ist bereits durch. Ich finde das nicht in Ordnung, wie Schalke mit ihm nach Bekanntgabe des Transfers umgegangen ist.
Clemens Tönnies hat Goretzka mit seinen Äußerungen bei den Fans weiter diskreditiert.
Wenn der Spieler sagt, er traut sich das zu, dann kann man das zwar beweinen, aber die Verantwortlichen sollten die Emotionen aus ihren Äußerungen heraus nehmen. Auf Schalke ist man oft zu emotional, was ein Vereinsverantwortlicher eigentlich nicht sein sollte.
Ganz unabhängig davon geht Goretzka mit seinem Wechsel nach München auch ein Risiko ein. Der Klub wird ja nicht alles auf ihn setzen. Es gab vor Goretzka andere Spieler, die bei Bayern nicht funktioniert haben.
Bis demnächst,
Euer Marcel Reif
Marcel Reif ist nach rund 1.500 kommentierten Spielen eine Reporter-Legende. Für seine Arbeit erhielt Reif unter anderem den "Grimme Preis", den "Deutschen Fernsehpreis" und den "Bayerischen Fernsehpreis". Seit Sommer 2016 begleitet Marcel Reif als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.