Das Thema Real Madrid verfolgt Robert Lewandowski hartnäckig. Er selbst nahm es lächelnd zur Kenntnis.
Das steckt hinter Lewys Real-Flirt
"Ich kenne die Situation sehr gut. Ich höre jedes Jahr diese Spekulationen. Diese Gerüchte interessieren mich nicht. Dazu muss ich auch nichts mehr sagen oder einen Kommentar abgeben", sagte der Stürmer des FC Bayern am Donnerstag.
Tags zuvor hatte die spanische Sportzeitung Marca berichtet, dass Lewandowskis Berater Cezary Kucharski den 29-Jährigen bei den Königlichen angeboten haben soll. Bestätigen wollte Lewandowski nach längerem Zögern am Donnerstag nur, dass Kucharski noch sein Berater ist. Von Gesprächen mit Real wollte er nichts wissen: "Auch das ist ein Gerücht. Das interessiert mich nicht."
Real-Gerüchte haben Vorgeschichte
Dennoch brodelt es in regelmäßigen Abständen in der Gerüchteküche. Im September - ebenfalls kurz nach Schließung des Transferfensters - behauptete die spanische AS, Lewandowski sei "besessen" von der Idee, in naher Zukunft zum Champions-League-Sieger zu wechseln.
Lewandowskis Motive liegen genau darin begründet, denn der Henkelpott fehlt dem Ausnahmestürmer noch in seiner Titelsammlung. Diese Chancen sind bei den Königlichen, die zuletzt zweimal in Folge in der Königsklasse triumphierten, vermeintlich höher einzuschätzen.
Allerdings hat Lewandowski in der aktuellen Saison mit den Bayern alle Trümpfe selbst in der Hand. Während Real im Achtelfinale vor der hohen Hürde Paris Saint-Germain steht, haben die Münchner mit Besiktas Istanbul die auf dem Papier deutlich leichtere Aufgabe vor der Brust.
Gefragt nach den diesjährigen Titelchancen, bremste Lewandowski aber. "Wir sollten uns lieber auf das nächste Spiel konzentrieren, erst wenn wir in der nächsten Runde sind, können wir darüber sprechen", sagte der Bayern-Star und reagierte dabei ähnlich ausweichend wie beim Thema Real.
Lewandowski-Deal wäre "kompliziertes Unterfangen"
Die Marca legte diesbezüglich am Donnerstag noch einmal nach. Real würde Lewandowski gerne im weißen Trikot sehen, hieß es dort, aber eine Verpflichtung wäre ein "kompliziertes Unterfangen".
Real plant nach dem bislang enttäuschenden Saisonverlauf in La Liga im Sommer einen größeren Umbruch, vor allem ein neuer Stürmer soll das Starensemble um Cristiano Ronaldo bereichern. Die ebenfalls gehandelten Mauro Icardi (24) und Harry Kane (24) sind die jüngeren Alternativen zu Lewandowski, der im August 30 wird.
Die erfolgreichen Geschäfte zwischen Real und FCB in der jüngeren Vergangenheit (Xabi Alonso und James Rodriguez) könnten sich positiv auf mögliche Verhandlungen über einen Lewandowski-Deal auswirken, mutmaßt die Marca.
Aber Fakt ist auch: Lewandowski besitzt in München noch einen Vertrag bis 2021, den er erst im Dezember 2016 verlängerte und der ihn in den Kreis der Top-Verdiener im Klub aufrücken ließ.
Dass die Bayern-Bosse ihren besten Torjäger und vielleicht einzigen Spieler mit Weltklasse-Format ziehen lassen, ist zudem sehr unwahrscheinlich.
Ehrgeizige Ziele - mit Bayern
Zudem verfolgt Lewandowski aktuell ehrgeizige Ziele mit den Bayern. "Die Mannschaft ist die Nummer eins für mich. Wir wollen alle Titel gewinnen. Aber natürlich will ich Torschützenkönig werden." Zum dritten Mal in Folge will er die 30-Tore-Marke knacken.
Gegen Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr im LIVETICKER) will er sein aktuell 18 Treffer umfassendes Torekonto weiter aufstocken. Und ganz nebenbei noch einen Rekord von Trainer Jupp Heynckes einstellen.
Ist er auch gegen die Königsblauen erfolgreich, hätte Lewandowski im elften Heimspiel in Folge getroffen - das gelang in der Bundesliga zuvor nur Heynckes 1972/73. "Ich hoffe, der Trainer wird nicht eifersüchtig", sagte Lewandowski. "Wenn ich das schaffe, können wir danach beide gute Laune haben."