Werder-Profi Robert Bauer hat Per Mertesacker in der Debatte um die psychische Belastungen von Fußball-Profis unterstützt.
Werder-Profi springt Mertesacker bei
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"Natürlich sind wir privilegiert. Wir verdienen viel Geld, wahrscheinlich zu viel, aber man darf nicht vergessen, dass wir ja weiterhin nur Menschen sind", erklärte der 23-Jährige dem kicker.
Vor allem durch die öffentliche Meinung entstünde ein massiver Druck, beklagte Bauer. "Der Druck kann einen kaputtmachen, ganz klar", sagte Bauer. In der unmittelbaren Folge von Robert Enkes Suizid sei "extrem sensibel" mit dem Thema umgegangen worden. "Aber mittlerweile ist alles wieder vergessen. Es ist wieder wie vorher, wenn nicht sogar schlimmer."
Traditionsteams "ganz andere Nummer"
Während bei Ex-Klub Ingolstadt "das alles noch ganz harmlos" gewesen sei, wurde es bei Traditionsteams "plötzlich eine ganz andere Nummer", so der Werder-Profi.
Von öffentlicher Kritik seien nicht nur die Spieler selbst betroffen, sondern auch das private Umfeld. "Ich mache mir zum Beispiel am meisten Sorgen um meine Eltern", meinte Bauer. "Das hätte ich niemals gedacht, dass das so extrem werden kann", sagte der Abwehrspieler.
Bauer vermisst Hilfe von Klubs
"Ich hätte es als wichtig empfunden, dass es auch in den Klubs, gerade in der Ausbildung, Menschen gibt, die einen darauf hinweisen, was da alles auf einen einprasselt", stellte Bauer fest.
Laut Bauer sind viele Profis davon betroffen. Nach außen würden sich die Spieler selbstbewusst geben, "doch innen sieht es ganz anders aus." Auch die hohen Profigehälter seien dabei kein Gegenargument. "Denn wenn du unglücklich bist, hilft dir das ganze Geld nicht", sagte Bauer.