Einen Ausflug an den Mittellandkanal, ein Einkaufsbummel durch die exklusive Outlet Mall in der Innenstadt oder Grillen mit Freunden und Familie im Garten: Die Stars des VfL Wolfsburg hatten am Montag die Gelegenheit für einen gemütlichen Start in die Woche. Bruno Labbadia gab seinen lahmenden Wölfen trainingsfrei - von "Aktionismus" wollte der VfL-Trainer vor dem Abstiegs-Showdown gegen den 1. FC Köln nichts wissen.
Labbadia gibt trainingsfrei
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In der für den Werksklub so wichtigen Woche vertraut Labbadia seinen im Abstiegskampf erprobten Instinkten. "Wir haben nur dieses eine Spiel. Es geht jetzt darum, wie wir mit dem Druck zurechtkommen", sagte der 52-Jährige, der sich bei seinen Stationen in Stuttgart und Hamburg den Ruf als Chef-Retter der Bundesliga erarbeitet hatte.
Labbadias Ruf steht auf dem Spiel
Genau dieser Ruf steht nun allerdings auf dem Spiel. Die erneute Relegation ist für Wolfsburg angesichts von drei Punkten Rückstand auf den SC Freiburg am letzten Spieltag kaum noch zu vermeiden, bei einer Niederlage gegen das Liga-Schlusslicht droht (bei einem HSV-Sieg) sogar der direkte Abstieg. Die Situation mit nur einem Sieg aus seinen zehn Spielen beim VfL "nagt definitiv", sagte Labbadia.
Zumal die Lage in der Autostadt eine komplett andere ist als bei seinen Stationen zuvor. Avancierte Labbadia in Hamburg, wo er den HSV 2015 auf dem letzten Tabellenplatz übernahm und sensationell noch zum Klassenerhalt führte, und Stuttgart, wo ihm 2011 beim Vorletzten VfB das selbe Kunststück gelang, schnell zum Publikumsliebling, ist er in Wolfsburg zuletzt mehr und mehr zum Feindbild der Fans geworden. Sein Punktschnitt liegt mit 0,6 Zählern pro Spiel deutlich unter dem seiner Vorgänger Andries Jonker (1,47) und Martin Schmidt (1,18).
Wolfsburg braucht einen Punkt für Relegation
Wolfsburg geht als Tabellen-16. in den 34. Spieltag. Der VW-Club liegt zwei Zähler vor dem Hamburger SV. Der Rückstand auf den SC Freiburg auf Rang 15 beträgt drei Punkte. Wegen des deutlich besseren Torverhältnisses im Vergleich zum HSV würde den Niedersachsen gegen die schon abgestiegenen Kölner ein Remis reichen, um zumindest wie im Vorjahr die Relegation zu erreichen.
Das Vertrauen der VfL-Bosse in die Retter-Qualitäten Labbadias sind aber noch intakt. "Auch wenn die Punktausbeute sicher nicht unseren Erwartungen entspricht, können wir keinen Bruch zwischen Mannschaft und Trainer erkennen. Bruno Labbadia genießt unser absolutes Vertrauen", ließ Geschäftsführer Tim Schumacher mitteilen. Man stehe "voll hinter dem Trainer" und sei "weiterhin davon überzeugt, dass wir die fehlenden Punkte für die Relegation holen werden".
Dafür bedarf es allerdings einer deutlichen Steigerung gegenüber der 1:4-Offenbarung am vergangenen Wochenende bei RB Leipzig. Gerade einmal 107 Kilometer spulte das hoch bezahlte VfL-Personal am vorletzten Spieltag ab. Zum Vergleich: Der HSV kam zur selben Zeit auf 119.
"Wir erwarten von den Spielern gegen Köln eine klare Reaktion. Die Mannschaft ist jetzt absolut in der Pflicht", sagte Schumacher. Vielleicht hilft da der trainingsfreie Montag.