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Thomas Müller beim FC Bayern in der Krise: Das sagen die Experten

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Thomas Müller beim FC Bayern in der Krise: Das sagen die Experten

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FCB-Experten erklären Müller-Krise

Thomas Müller will gegen Mainz endlich wieder in die Startelf des FC Bayern und seine Torflaute beenden. Vier Ex-Münchner analysieren die Müller-Krise.
Momentan ist Thomas Müller beim FC Bayern kein Stammspieler. Sein Trainer schildert, wie sich der Stürmer aktuell verhält und wie seine künftigen Chancen stehen.
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Nach zwei Siegen in Folge ist der FC Bayern vor dem Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 (Bundesliga: 1. FSV Mainz 05 - FC Bayern am Samstag ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) wieder in der Spur. Thomas Müller hingegen durchlebt einen seiner schwierigsten Momente im Dress des Rekordmeisters - und bei der Nationalmannschaft.

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Nach starkem Saisonstart mit zwei Toren und zwei Assists in den ersten beiden Ligaspielen stand der 29-Jährige inklusive des Länderspiels gegen Frankreich zuletzt dreimal hintereinander nicht in der Startelf. Seinen letzten Scorerpunkt lieferte der Offensiv-Allrounder und Publikumsliebling Anfang September.

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Wie also geht es weiter mit Müller? Bei SPORT1 beantworten vier Ex-Bayern vier Fragen zur Müller-Krise.

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- Muss Müller immer noch immer spielen?

Unvergessen ist der legendäre Spruch von Ex-Trainer Louis van Gaal: "Müller spielt immer!" Das jedoch trifft nicht mehr zu. Vor allem, weil der aktuelle Bayern-Coach Niko Kovac ein Verfechter der Rotation ist.

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"Bei den Bayern muss zwangsläufig rotiert werden, um auch alle bei Laune zu halten. Ist ein Spieler aber bei Topspielen nur auf der Bank, dann sieht man schon, auf wen der Trainer setzt", sagt auch Andreas Herzog, der für die Bayern von 1995 bis 1996 auflief und mittlerweile Nationaltrainer Israels ist.

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Eine klare Meinung zu Müller hat auch Thomas Berthold: "Es gibt überhaupt keinen Spieler, der immer spielen muss. Die Frage wird sein, wo er sich in der Mannschaft findet und helfen kann."

"In seinem Fall lässt die Leistung signifikant nach und dann spielen eben andere. Das Gleiche gilt für ihn in der Nationalmannschaft", wird der frühere Bayern-Profi (1991-1993) noch deutlicher. Trotz aller Verdienste müsse stets das Leistungsprinzip gelten.

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- Warum steckt Müller im Formtief?

Müller hat derzeit wenig Bindung zum Spiel, kommt seltener in die torgefährlichen Räume und zum Abschluss. Auch ein Grund: Müller agierte unter Kovac bislang vorrangig im zentralen Mittelfeld, muss sich dort auf der Acht anpassen. Beim DFB spielt Müller hingegen auf Rechtsaußen.

Michael Henke, Bayerns früherer Co-Trainer (1998-2004 und 2007-2008), verwundert Müllers Formtief wenig: "Er hat viele Spiele in den Knochen und ist jetzt in einem anderen Alter. Die Bayern haben ein riesiges Programm."

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Berthold sieht bei Müller hingegen schon seit Jahren einen Abwärtstrend: "Seine Leistungen bei der EM 2016 und der WM 2018 waren eine Katastrophe. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Spieler, der so gespielt hat, immer wieder aufgestellt wurde. Das gab es nur bei Löw. Auf dem Niveau kann man aber keinen mitschleppen."

Henke, derzeit As­sis­tenztrai­ner in China bei Shang­hai Green­land Shen­hua, unterstreicht dennoch Müllers "unheimlich wichtige" Rolle als interner Leader und warnt: "Die Bayern müssen aufpassen, dass sie die bayerische Bodenständigkeit nicht verlieren. Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm sind nicht mehr da. Müller ist deshalb auch in der Kabine unheimlich wichtig."

- Wo muss Müller spielen?

"Am besten aufgehoben fühle ich mich in der Zentrale", sagte Müller unlängst. Dort haben ihm allerdings James Rodriguez, Thiago und Javi Martinez den Rang abgelaufen. Auf den Flügeln gibt es zudem mit Arjen Robben, Franck Ribery und Serge Gnabry starke Konkurrenz.

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Marcell Jansen sieht ihn ohnehin nicht auf den Außenpositionen. Der frühere Bayern-Verteidiger (2007-2008) sagt zwar: "Wenn Bayern mit viel Ballbesitz sehr dominant spielt, kann ich ihn mir rechts vorstellen".

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Jedoch sei Müller "in Zeiten, wo die Dominanz durch Ballbesitz nicht so extrem ist, auf Außen verloren". Zudem habe der Ur-Bayer, der seit 18 Jahren im Verein ist, nicht "die typischen Attribute für einen Außenspieler, um dort gefährliche Aktionen zu haben".

"Er muss aus der Zentrale kommen oder in der Spitze spielen. Dann ist er brandgefährlich, weil er eine enorme Spielintelligenz hat, das Spiel lesen kann", erklärt Jansen weiter. "Auf Außen ist er verschenkt."

Auch Berthold sieht Müller langfristig in der Mitte des Spiels, jedoch offensiver: "Er kann seine Stärken nur ausspielen, wenn er im Zentrum und im Strafraum ist. Auf der Acht fehlen ihm Tempo und Dynamik. Er muss wieder in den Strafraum kommen, denn er hat eine Unberechenbarkeit. Alles andere, wo man Tempo braucht, ist nicht mehr seins."

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Henke sieht Müller nicht ganz vorne drin, jedoch könne er hinter der Sturmspitze alle offensiven Positionen spielen: "Er ist laufstark und hat einen guten Torinstinkt."

Herzog macht einmal mehr deutlich, dass Müller "mit seiner unorthodoxen Spielweise" nur schwer auszurechnen sei: "Er ist kein Ribery, Robben oder Coman, der im Eins-gegen-Eins für Torgefahr sorgen kann. Er ist einer, der sich mit Kombinationen durchsetzt und dann vollstreckt, das ist seine Stärke."

- Findet Müller wieder zurück zu alter Stärke?

Vor dem Spiel in Mainz betonte Kovac erneut, wie wichtig ihm Müller sei, dass dieser weiterhin "ordentlich" trainiere. Gleichzeitig ließ der Coach aber offen, ob Müller wieder von Beginn an ran darf.

"Müller ist immer noch ein sehr guter Spieler”, betont Herzog. "Durch die WM sind die Bayern-Spieler in die Kritik geraten und müssen sich wieder beweisen. Das bekommen sie aber hin", ist sich der Österreicher sicher.

Auch Henke betont: "Die Zeit von Thomas Müller ist auf keinen Fall vorbei. Er hat intensive Jahre hinter sich. Da ist es auch mal normal, dass man durchschnauft. Er kann und wird noch viele Spiele machen."

Für Jansen ist zudem klar: "Für jemanden, dessen beste Zeit vorbei sein soll, ist er viel zu gut in die Saison gestartet. Er ist charakterlich immer bei 100 Prozent und behält auch die Bodenhaftung. Ich glaube immer noch an ihn."