Ex-Nationalspieler Matthias Sammer hat die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen für deren Umgang mit dem entlassenen Trainer Heiko Herrlich scharf kritisiert.
Sammer greift Bayer-Führung an
"Wahnsinn, wie man in den letzten drei Monaten eine Trainer-Diskriminierung zulassen konnte – auch öffentlich. Dies finde ich schäbig. Als ich dies gehört habe, habe ich entsetzt reagiert", sagte Sammer bei Eurosport.
Zudem warf der TV-Experte und frühere Trainer und Sportdirektor der Führungsetage der Werkself um Rudi Völler fehlendes Fingerspitzengefühl vor. "Wenn Moral und Anstand da wären, müsste man die Mannschaft hinterfragen", wetterte der 51-Jährige.
Sammer über Leverkusen: "So wird man keinen Titel gewinnen"
Leverkusen hatte nach einem enttäuschenden Verlauf der Hinrunde in der Bundesliga Trainer Herrlich gefeuert und Ex-BVB-Coach Peter Bosz als Nachfolger engagiert. Zuvor hatte Völler immer wieder betont, hinter Herrlich zu stehen.
Sammer prophezeit Leverkusen anhaltende Erfolglosigkeit, sollten die Verantwortlichen nicht umdenken. "So gibt es wie all die Jahre wieder ein wunderbares Alibi. So lange dies so ist, wird man keinen Titel gewinnen. Und man muss sich fragen, ob möglicherweise Bequemlichkeit und Wohlfühl-Oase leistungshemmend wirken. Ich hatte nie das Gefühl in Leverkusen, dass die Mannschaft gefordert war", ergänzte Sammer.