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Schalke 04: Bruchhagen, Effenberg, Ballack kritisieren Transferpolitik

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Schalke 04: Bruchhagen, Effenberg, Ballack kritisieren Transferpolitik

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Effenberg übt Kritik an Schalke

Nach dem 0:2 gegen Gladbach ist das kurze Zwischenhoch der Knappen schon wieder vorbei. Im Doppelpass kritisieren die Experten die Transferpolitik.
Die Schalker Rückrundeneuphorie scheint schon wieder verflogen - die Experten im CHECK24 Doppelpass wissen auch warum...
von SPORT1, Sportinformationsdienst

Sieben Punkte hatte der FC Schalke 04 in den vergangenen drei Spielen geholt und damit eine kleine Aufbruchstimmung erzeugt - doch die 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach ließ die Hoffnung der Knappen auf einen Europapokalplatz gleich wieder auf ein Minimum sinken.

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Neben der langen Verletztenliste geriet im CHECK24 Doppelpass die Kaderzusammenstellung von Christian Heidel in den Blickpunkt der Experten. "Im Vorfeld gab es viel Argumente für die Zusammenstellung der Mannschaft", sagt der frühere Frankfurt-Boss Heribert Bruchhagen. "Im Nachhinein muss man allerdings feststellen, dass es nicht gelungen ist."

Bruchhagen sieht wenig Chancen für Schalke, doch noch das Saisonziel zu verwirklichen. "Vor Tedesco und Heidel steht eine Herkulesaufgabe, um die internationalen Plätze noch zu erreichen. Diese Mannschaft, wie sie sich im Augenblick darstellt, repräsentiert höchstens Bundesliga-Durchschnitt. Es ist schwer, da raus zu kommen."

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Michael Ballack sieht eine Ursache für die Schalker Misere im fehlenden Fingerspitzengefühl der Vereinsspitze. "Die Aushängeschilder wie Höwedes, Naldo oder Fährmann sind Spieler, die weit über ihre sportlichen Leistungen mit dem Verein und der Fankultur verbunden sind. Das ist ein ganz wichtiges Thema im Ruhrgebiet, darauf legen die Leute unheimlich viel Wert. Deshalb musst du das gewisse Händchen haben, mit ihnen umzugehen - und das ist auf Schalke nicht passiert." 

Effenberg: Problem mit der Hierarchie

In die gleiche Kerbe schlägt Stefan Effenberg: "Du hast den Höwedes gehabt, den hast du rasiert. Dann ernennst du Fährmann als Kapitän, den opferst du auch. ich glaube, dass Schalke ein Problem mit der Hierarchie hat."

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Der Trainer suchte dagegen die Schuld für den historischen Tiefschlag beim Schiedsrichter. "Es ist krass, dass es uns fast jede Woche trifft", klagte Domenico Tedesco nach Pleite gegen Gladbach, der sechsten im zehnten Heimspiel und einem Minusrekord in 51 Bundesliga-Jahren: "Es ist die Summe, die extrem wehtut."

Diesmal bemängelte der 33-Jährige, dass der Gladbacher Freistoß vor der spielentscheidenden Roten Karte für Torhüter Alexander Nübel zwölf Meter zu weit vorne ausgeführt wurde. Vor einer Woche beim 2:2 bei Hertha BSC hatte er einen Platzverweis für Karim Rekik vermisst, der Alessandro Schöpf das Knie kaputt trat. "Das Außenband war total zerfetzt", berichtete Tedesco, "Saisonende."

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Was für den österreichischen Mittelfeldspieler gilt, trifft auch auf die Königsblauen insgesamt zu: Im Prinzip ist die Spielzeit schon vorbei. Bei neun Punkten Rückstand auf den letzten Europacupplatz geht für den Tabellenzwölften nach oben wohl genauso nichts mehr wie nach unten - die Abstiegsränge sind zehn Zähler entfernt.

Nach dem Ende des kleinen Zwischenhochs mit sieben Punkten aus drei Spielen bleibt als letzte Hoffnung nur noch der DFB-Pokal. "Wir wollen nach Berlin und den Pokal holen", sagte Ersatzkapitän Daniel Caligiuri mit Blick auf das Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) gegen den Tabellennachbarn Fortuna Düsseldorf. Doch die bei der Auslosung Ende November noch freudig als vermeintlich leicht registrierte Aufgabe entpuppt sich mittlerweile als durchaus knifflig.

Zittern vor Pokalspiel gegen Düsseldorf

"Düsseldorf ist gewachsen und hat gefährliche Stürmer", warnte Caligiuri und verwies damit unfreiwillig auf zwei der größten Schalker Schwachpunkte: Der von Sportvorstand Christian Heidel teuer zusammengekauften Mannschaft fehlen vor allem eine Struktur und die Durchschlagskraft in der Offensive.

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Den dringend benötigten und seit Monaten versprochenen Stürmer verpflichtete Heidel im Wintertransferfenster nicht, weil "wir das Kleingeld nicht haben". Kein Wunder: Seit seinem Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren hat der langjährige Mainzer Manager 160 Millionen Euro für Neuzugänge ausgegeben - mehr als jeder seiner Vorgänger.

Das Ergebnis seiner immer häufiger kritisierten Transferpolitik ließ sich gegen Gladbach besichtigen. Der neue Tabellenzweite, der zwar erst spät, aber hochverdient durch die eingewechselten Christoph Kramer (85.) und Florian Neuhaus (90.+1) traf, war auf fast jeder Position besser besetzt als Schalke.

Klubs wie RB Leipzig, Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim, aber auch Eintracht Frankfurt, der VfL Wolfsburg oder Werder Bremen sind - was die Qualität des Kaders angeht - vorbeigezogen.

Aus lauter Verzweiflung stellte Tedesco den Defensiv-Allrounder Weston McKennie neben dem einzig einsatzbereiten Angreifer Mark Uth im Sturm auf - mit dem Erfolg, dass in 94 Minuten außer einem Caligiuri-Freistoß ans Außennetz keine einzige klare Torchance heraussprang.