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Bundesliga: Pit Gottschalk über die Wahrheit zum BVB - in Zahlen

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Bundesliga: Pit Gottschalk über die Wahrheit zum BVB - in Zahlen

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Die Wahrheit zum BVB - in Zahlen

Dortmund führt die Liga an, doch der Vorsprung auf die Bayern schmilzt. In seiner Gastkolumne für SPORT1 analysiert Experte Pit Gottschalk die Zahlen des BVB.
Nach dem 3:2-Erfolg über Leverkusen scheint Borussia Dortmund wieder in die Spur gefunden zu haben. Raphael Guerreiro erklärt, was den BVB in dieser Saison so stark macht.
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von Pit Gottschalk

Borussia Dortmund spielt mit 54 Punkten aus 23 Spielen die zweitbeste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte. (Service: Bundesliga-Tabelle)

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Mit der gleichen Zwischenbilanz unter Trainer Thomas Tuchel 2015/16 verpasste der BVB am Ende die neunte Meisterschaft (Platz 2). In der Meistersaison 2010/11 dagegen war es nach 23 Spieltagen nur ein Zähler mehr - 55 Punkte reichten damals.

Jeder Punktverlust in den restlichen elf Spielen kann für das Titelrennen also entscheidend sein. Immerhin darf Borussia Dortmund am Freitagabend im Auswärtsspiel in Augsburg vorlegen und kann den Vorsprung von drei Punkten vorübergehend ausbauen. (Bundesliga: FC Augsburg - Borussia Dortmund, ab 20.30 Uhr im LIVETICKER)

Dann stünde der Verfolger FC Bayern am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach in der Bringschuld. (Service: Bundesliga-Spielplan)

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BVB-Arbeitsteilung - aber Reus macht den Unterschied

Damit die Rechnung aufgeht, tut Borussia Dortmund alles dafür, dass ein Torjäger nicht nur rechtzeitig, sondern auf Dauer fit wird: Marco Reus macht den Unterschied, wie die neuesten Zahlen des Daten-Spezialisten Opta aufzeigen.

Mit Reus in der Startaufstellung erzielt der BVB im Schnitt fast ein Tor mehr als ohne ihn. In 19 Bundesliga-Spielen mit Reus schoss Dortmund im Schnitt 2,6 Tore, in vier Begegnungen ohne ihn 1,8. Seit Sommer 2017 schied der BVB in fünf Wettbewerben vorzeitig aus. Jedes Mal fehlte Reus ganz (Supercup, Champions League, DFB-Pokal 2017/18) oder in der entscheidenden zweiten Spielhälfte (Europa League 2017/18, DFB-Pokal 2018/19).

Kurios ist das Ergebnis der Zahlen-Analyse, weil die Abhängigkeit von Reus beim Toreschießen gar nicht so groß ist, wie man annimmt. Mit Dan-Axel Zagadou traf beim 3:2 gegen Leverkusen der 18. Torschütze diese Saison. Das ist Liga-Spitze und Vereinsrekord. Nur zwei weitere Torschützen mehr und der BVB knackt den Liga-Rekord von Werder Bremen aus der Saison 2007/08.

Matthias Sammer hat folglich recht, wenn er bei Eurosport sagt: Reus sei zwar immer für seine Offensiv-Leistung gelobt worden, aber seine Qualität liege darin, "auch bei einer Führung im vorderen Bereich gegen den Ball zu attackieren". Das Verhalten strahle ein Sieger-Gen aus. Ohne ihn sei vorne eine Passivität zu beobachten, die sich bis in die Abwehrreihe fortsetze.

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Auf diese Nuancen kommt es an, knapp sind die Dortmunder Spiele meistens. Die BVB-Fans sind Zittern gewohnt: Neun der 16 Saisonsiege holte die Borussia mit nur einem Tor Unterschied - souveräne Siege sind eher die Ausnahme. In Deutschlands Profi-Ligen fuhr in dieser Saison allein der Zweitliga-Tabellenführer Hamburger SV mehr knappe Siege ein (zehn) als Borussia Dortmund.

BVB-Joker schwächeln - FC Bayern wiedererstarkt

Im Hinblick auf die knappen Ergebnisse könnten die zuletzt ausbleibenden Joker-Tore im weiteren Saisonverlauf noch zum Problem werden. Zwar sind die 14 Dortmunder Tore durch Einwechselspieler in dieser Bundesliga-Saison Liga-Höchstwert - allerdings traf seit dem 16. Spieltag (Alcacer in Düsseldorf) kein Dortmunder Joker mehr.

Ähnlich schwer wie der Ausfall von Reus wog in Dortmund auch ein Ausfall der Innenverteidiger Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou. Beim Sieg gegen Leverkusen bildeten die beiden erstmals seit dem 12. Spieltag das Abwehrzentrum und hielten ihre makellose Bilanz aufrecht: Mit dem Duo Akanji/Zagadou gewann der BVB 2018/19 alle sieben Bundesliga-Spiele.

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Der Vorsprung auf Bayern ist zwar auf drei Punkte geschmolzen, verzagen müssen die Dortmunder deshalb aber nicht. Vergleicht man Hin- und Rückrunde, hat der BVB nach sechs Spielen nur zwei Punkte weniger auf dem Konto (12) als in der Hinserie (14). Der große Unterschied: Bayern holte in der gleichen Zeit drei mehr (15) statt wie in der Hinrunde einen Zähler weniger (13) als der BVB.

ZUR PERSON
Pit Gottschalk, 50, ist Journalist und Buchautor. Ehemals Chefredakteur von Sport Bild in Hamburg und bei Funke Sport in Essen. Seinen kostenlosen Fußball-Newsletter Fever Pit’ch erhalten Sie hierhttp://newsletter.pitgottschalk.de

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