Bayerns Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat die Ausbootung von Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller im DFB-Team scharf kritisiert.
Rummenigge macht Löw Druck
"Wir hatten keine Kenntnis davon und waren wie alle sehr überrascht. Ich möchte das sportlich gar nicht bewerten, das fällt exklusiv in den Verantwortungsbereich des Bundestrainers. Aber ich bedauere das natürlich für unsere Spieler", sagte Rummenigge der Abendzeitung.
Das Trio habe eine "Dekade der Nationalmannschaft geprägt. Sie sind immer voranmarschiert. Mit der Krönung WM-Titel 2014."
Rummenigge glaubt an Trotzreaktion von Trio
Der 63-Jährige kann die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw nicht nachvollziehen. Dieser habe sich dazu entschieden, "den Umbruch im radikalen Stil zu vollziehen", fügte Rummenigge hinzu. "Unsere drei Spieler sind ja nicht gerade das, was ich als altes Eisen bezeichnen würde. Die beiden Innenverteidiger sind 30, Thomas ist 29. Aber Löw hat sich dazu entschlossen, das gilt es, zu akzeptieren, zu respektieren, auch wenn es einem nicht gefällt."
Der frühere Stürmer glaubt an eine Trotzreaktion des Trios: "Thomas, Mats und Jerome werden sich von dieser Entscheidung nicht irritieren lassen. Ich denke vielmehr, dass es eine Woche wird, in der unsere drei Spieler zeigen werden, welche Qualität in ihnen steckt."
Druck auf Löw
Mit der Ausbootung des Trios habe Bundestrainer Löw "eine große persönliche Verantwortung übernommen", sagte Rummenigge. Anschließend führte er seine Gedanken weiter aus: "Denn von Fußball-Deutschland wird jetzt erwartet, dass die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020, die ja auch in München stattfindet, gelingt. Und dass die deutsche Mannschaft wieder den attraktiven Fußball zeigt, den man in den vergangenen zehn Jahren genießen durfte."
Am Mittwoch hatte der FC Bayern bereits in einer Vereinserklärung Löws Maßnahme kritisiert. Man halte "den Zeitpunkt und die Umstände der Bekanntgabe dieser Entscheidung an die Spieler und an die Öffentlichkeit für fragwürdig", hieß es in dem Statement.
Zuvor hatte der Bundestrainer dem Bayern-Trio am Dienstag eröffnet, dass er in Zukunft ohne sie plane.