Vor den letzten acht Spieltagen beleuchtet SPORT1 in einer kleinen Serie die Hotspots der Bundesliga. Der vierte Teil der Serie nimmt Werder Bremen unter die Lupe.
Brennpunkte der Liga: Werder Bremen
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Ausgangslage:
Die Bremer gingen vor der Saison in die Offensive, gaben selbstbewusst das Ziel Europapokal aus.
Und im ersten Saisondrittel untermauerte das Team von Trainer Florian Kohfeldt die markigen Worte auch mit entsprechenden Leistungen. Am 8. Spieltag stand Werder sogar auf Platz drei.
Anschließend taumelte Bremen zunächst in eine Ergebnis- später in eine richtige Formkrise. Bis zur Winterpause gelang nur noch ein Sieg. Vor dem Rückrundenstart nahm Kohfeldt sein Team in die Pflicht: "Ich will nicht mehr von nächsten Schritten oder so etwas reden, ich verlange Siege."
Zwar blieb sein Team in der Rückrunde bislang ungeschlagen, spielte allerdings auch häufig remis (fünfmal in der Rückrunde, neunmal insgesamt) – zu oft mit Blick auf Europa?
"Wir brauchen noch viele Punkte, um unsere Ziele zu erreichen. Aber wir sind jetzt wieder oben dran. Das ist ein gutes Gefühl", sagte Davy Klaassen nach dem 3:1-Erfolg vor der Länderspielpause gegen den direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen.
Als Achter liegen die Bremer in der Tabelle vor dem Endspurt nur drei Punkte hinter Platz sechs. Doch wegen des Absturzes in der Hinrunde dürften die Grün-Weißen gewarnt sein.
Stimmung:
Der Durchhänger in der Hinrunde spaltete zwischenzeitlich das Fanlager, die Remis-Serie in der Rückrunde trug nicht unbedingt zur Besserung bei.
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Die vergangenen beiden überzeugenden Siege gegen Schalke und vor allem Leverkusen haben aber eine gewisse Euphorie an der Weser entfacht und alle hinter dem Ziel Europa vereint.
Einziges Nebengeräusch ist die Verhandlung über die Beteiligung der DFL an den Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen. Davon dürfte sich die Mannschaft im Endspurt aber kaum beeinflussen lassen.
Personalsituation:
Max Kruse ist aktuell in bestechender Form, avancierte vor der Länderspielpause mit seinem Doppelpack in Leverkusen zum Matchwinner. Doch seine Leistungen auf dem Platz werden von seiner ungeklärten Vertragssituation über den Sommer hinaus überlagert.
Immerhin erklärte Shootingstar Maximilian Eggestein am Mittwoch in einer Werder-Presserunde, dass er seine Entscheidung bezüglich seiner Zukunft getroffen habe. "Es geht noch um ein, zwei Details, die zu klären sind", sagte Eggestein.
Die Verkündung solle zeitnah erfolgen. Es ist davon auszugehen, dass er seinen bis 2020 laufenden Vertrag in Bremen trotz des Interesses von Borussia Dortmund verlängert.
Nach über einjähriger Leidenszeit gab Fin Bartels gegen Schalke sein Comeback, laut Deichstube musste der Offensivmann am Mittwoch allerdings das Training mit Oberschenkelproblemen abbrechen.
Darüber hinaus fehlen den Bremern aktuell Philipp Bargfrede, Claudio Pizarro und Yuya Osako.
Restprogramm:
FSV Mainz 05 (H)
Borussia Mönchengladbach (A)
SC Freiburg (H)
FC Bayern (A)
Fortuna Düsseldorf (A)
Borussia Dortmund (H)
TSG Hoffenheim (A)
RB Leipzig (H)
Darauf kommt es im Saisonendspurt an:
In erster Linie müssen die Bremer einen ähnlichen Absturz wie in der Hinrunde vermeiden, wenn es angesichts des anspruchsvollen Restprogramms noch etwas werden soll mit dem Einzug in den Europapokal.
Zunächst will Werder im Heimspiel gegen die schwächelnden Mainzer an die starken Vorstellungen vor der Länderspielpause anknüpfen. "Wir wissen um die große Chance, die wir am Wochenende mit dem Heimspiel gegen Mainz haben", sagt Eggestein und hofft auf "Big Points".
Dabei kommt es auch wieder auf Max Kruse an, der allein in den vergangenen vier Ligapartien vier Tore erzielte und drei weitere vorbereitete. "Ich versuche mich einzubringen, das klappt mal besser mal schlechter", sagt der Bremer Kapitän.
Richtungsweisend im Kampf um ein Ticket für Europa dürfte vor allem das Spiel in zwei Wochen in Gladbach sein. Mit dem Toptrio Bayern, Dortmund und Leipzig warten darüber hinaus noch weitere richtig schwere Aufgaben auf die Bremer.