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Bundesliga: Wie Marco Rose und Co. die Liga in Atem halten

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Bundesliga: Wie Marco Rose und Co. die Liga in Atem halten

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Der Trainermarkt ist in Wallung

Ein gutes Drittel aller Bundesligaklubs könnte mit einem neuen Trainer in die kommende Saison gehen. Einige haben schon eine Lösung gefunden, andere stehen kurz davor, der Rest sucht - mit einigen veritablen Problemen.
Borussia Mönchengladbach trennt sich zum Saisonende von Trainer Dieter Hecking. Das Statement von Sportdirektor Max Eberl und Dieter Hecking im Video.
Nico Seepe
Nico Seepe
von Stefan Rommel

Ein bisschen bizarr ist das ja schon: Ein talentierter deutscher Trainer bekommt in der Heimat nicht sofort eine Chance, nimmt den zweiten Bildungsweg im Ausland - und wird dort keine 18 Monate nach der Übernahme einer Profimannschaft von der halben Bundesliga gejagt. Man könnte wohl behaupten, Marco Rose hat im wahrsten Sinne des Wortes alles richtig gemacht.

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Im Red-Bull-Imperium und da auch bei der ersten Adresse in Leipzig war Rose natürlich ein Thema, ehe sich relativ frühzeitig die Lösung Julian Nagelsmann auftat. Die nächstliegende Option für den Trainer von Red Bull Salzburg hat sich also nicht ergeben. Oder war nicht erwünscht. Dafür stand und steht Rose bei einer ganzen Reihe anderer Klubs mit ganz oben auf dem Zettel und seit Dienstag ist mindestens noch einer dazu gekommen.

Viele Stellen neu zu besetzen

Die angekündigte Trennung von Dieter Hecking bringt nun auch Borussia Mönchengladbach ins Spiel und das mit offenbar recht veritablen Erfolgschancen. Er habe schon eine klare Vorstellung, sagte Sportdirektor Max Eberl. "Es gibt weitreichende Gespräche, es gibt gute Gespräche, aber es gibt keinen finalen Stand. Es gibt nichts zu verkünden."

Dennoch soll nach übereinstimmenden Medienberichten einiges daraufhin deuten, dass Gladbach das Rennen um den begehrtesten Trainer auf dem Markt machen wird. Und nicht Schalke oder der VfL Wolfsburg.

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Begonnen hat das alles mit der Rochade von Nagelsmann nach Leipzig. 1899 Hoffenheim war auf der Suche, Rose natürlich ein Kandidat. Mit der Rückholaktion des ehemaligen Co-Trainers Alfred Schreuder zum kommenden Sommer haben die Kraichgauer ihre Baustelle vor einigen Tagen endlich geschlossen - aber den Markt davor auch ein wenig in Wallung gebracht. Erstaunlich viele Klubs der Liga wollen oder müssen in der Sommerpause ihre Trainerstelle neu besetzen.

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Neben Leipzig und Hoffenheim, die ihren neuen Trainer schon gefunden haben, sind das Gladbach und die erwähnten Schalker und Wolfsburger. Und man lehnt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man auch den beiden sicheren Absteigern eine Neuausrichtung zutraut - jedenfalls sitzen die Trainer in Hannover, Nürnberg, Stuttgart oder Augsburg alles andere als sicher im Sattel.

Frische Namen sind im Umlauf

Das Trainerkarussell hat sich dabei verändert, die Liste der potenziellen Kandidaten ebenfalls. Natürlich werden immer mal wieder die üblichen Verdächtigen gehandelt, Felix Magath, Thorsten Fink, Markus Gisdol oder nun auch wieder Hecking und Jens Keller. Wahrscheinlicher für eine Neuanstellung in der Bundesliga dürfte aber diese jüngere Riege sein, die in den letzten Jahren ihre ersten Spuren hinterlassen hat und sich derzeit im Wartestand befindet.

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Trainer wie Domenico Tedesco, Heiko Herrlich, Andre Breitenreiter, Alexander Zorniger, Martin Schmidt oder Tayfun Korkut kommen in Frage. Allesamt mit genügend Erfahrung in der Bundesliga und auf ihre ganz eigene Weise mit verschiedenen Stärken und Schwächen.

Zumal der vorübergehende Trend, sich einen selbst ausgebildeten Trainer der zweiten Mannschaft oder aus der eigenen Jugend zum Cheftrainer bei den Profis zu machen, wieder ein wenig abebbt. Oder zu den suchenden Klubs derzeit nicht passt.

Auch in der zweiten Liga tummeln sich einige sehr interessante Namen. Allen voran wie Kiels Tim Walter, der eine Ausstiegsklausel besitzt. Nach SPORT1-Informationen haben ihn etliche Bundesligisten längst auf dem Zettel, nachdem er 2017 mit der U17 des FC Bayern Deutscher Meister wurde und nun auch Kiel in der Zweiten Liga etabliert hat.

Auch Paderborns Coach Steffen Baumgart oder Frank Schmidt, in Heidenheim zwar längst eine Institution, wären womöglich offen für eine neue Herausforderung. Seiteneinsteiger wie David Wagner, der sich in der Premier League League bei Huddersfield Town einen Namen gemacht hat, bereichern den Kandidatenkreis.

Trainersuche ohne Sportdirektor?

Richtig spannend wird das Feilschen um den besten Trainer auch deshalb, weil einige der Klubs die schon auf der Suche sind oder womöglich bald sein werden, ein gewisses Vakuum an entscheidender Stelle aufweisen.

Während in Leipzig, Hoffenheim, Gladbach und auch in Wolfsburg jeweils ein starker, erfahrener Sportdirektor den sportlichen Bereich verantwortet, steht etwa Schalkes Jochen Schneider bei seiner ersten Station in der ersten Reihe vor einer turmhohen Aufgabe.

Bei Hannover 96 dagegen reißen die Gerüchte um eine Trennung von Horst Heldt nicht zuletzt dank eindeutiger Zitate von Martin Kind in naher Zukunft nicht ab, der 1. FC Nürnberg sucht ebenso schon länger nach einem Sportdirektor wie der VfB Stuttgart.

Den richtigen Trainer ohne die nötige sportliche Kompetenz in Form eines geeigneten Sportdirektors zu finden, dürfte ein schwieriges Unterfangen werden. Während der VfB schon seit mehr als einem Jahr im Dunkeln tappt, gibt es in Nürnberg wenigstens Licht am Ende des Tunnels: Paderborns Markus Krösche ist als geeigneter Kandidat ausgemacht.

Es wird einiges passieren in den kommenden Wochen und Monaten, womöglich bedient sich der eine oder andere Klub dann auch wieder im Ausland.

Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt sind mit ihren ausländischen Coaches derzeit überaus erfolgreich, der eher unbekannte Young-Boys-Bern-Coach Gerardo Seoane wird mit der Bundesliga in Verbindung gebracht und ein ganz anderer, deutlich prominenterer, macht das natürlich höchstselbst: Auch Jose Mourinho kann sich nach eigener Aussage ein Engagement in der Bundesliga sehr gut vorstellen.