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BVB: Was Borussia Dortmund im Titelkampf gegen FC Bayern hoffen lässt

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BVB: Was Borussia Dortmund im Titelkampf gegen FC Bayern hoffen lässt

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Warum der BVB-Titel noch drin ist

Lucien Favre hakt die Meisterschaft ab - doch bei Borussia Dortmund gibt Watzke gegen den FC Bayern noch immer nicht auf. Zu Recht? SPORT1 nennt die BVB-Mutmacher.
Die Experten diskutieren die Faktoren, weshalb Borussia Dortmund in entscheidenden Spielen schwächelt und die Meisterschaft wohl verspielt hat.
cpaschwitz
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Es klang nach Kapitulation. "Der Titel ist verspielt, das ist klar für mich", erklärte Lucien Favre unmittelbar nach dem 2:4-Desaster im Revierderby gegen den FC Schalke 04. Zu desillusionierend betrachtete der Trainer von Borussia Dortmund offenbar den Auftritt seiner Mannschaft.

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Vertan mithin die Möglichkeit, im Fernduell um die Schale dem FC Bayern noch einmal gehörig Druck zu machen. Der BVB schenkt die Schale ab - und das am Samstagabend bereits zu einem Zeitpunkt, als der Rückstand auf das Münchner Starensemble vor dessen Derby beim 1. FC Nürnberg nur einen Punkt betrug.

BVB unterliegt Schalke und verpasst Platz 1: Die Aufreger des Revierderbys
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BVB unterliegt Schalke und verpasst Platz 1: Die Aufreger des Revierderbys

Ist der Traum vom neunten nationalen Championat - zuletzt war das 2011 der Fall - drei Spieltage vor Saisonende ausgerechnet im Duell mit Erzrivale Schalke geplatzt? Nein!

Denn zum einen baute Bayern den Vorsprung zwar aus, aber überraschenderweise nur um einen weiteren Zähler - der Rekordmeister patzte beim Club. Und anders als Favre will Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die weiße Fahne noch nicht hissen.

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"Wir geben erst auf, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Das ist unsere Verpflichtung den Fans gegenüber", sagte der 59-Jährige am Tag nach der Pleite dem kicker.

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Und auch Sebastian Kehl als Leiter der Lizenzspielerabteilung erklärt nach wie vor kämpferisch: "Es war klar, dass wir versuchen müssen, alle Spiele zu gewinnen, um unseren Traum noch weiter zu leben. Aber ich gebe noch nicht auf. Das Ding ist noch nicht rum."
SPORT1 erklärt, warum für den BVB die Meisterschaft tatsächlich noch nicht komplett futsch ist - und was den Schwarz-Gelben Mut macht, an der Minimalchance festzuhalten. 

Dass am Ende auch die Bayern patzten und nur einen Zähler in Nürnberg holten, passte zu diesem verrückten Bundesliga-Spieltag, in dem alle Kellerkinder punkteten und die Spitzenteams außer RB Leipzig reihenweise Punkte liegen ließen.

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Timo Werner, FC Bayern München, FC Liverpool
FBL-GER-BUNDESLIGA-DUESSELDORF-DORTMUND
Eintracht Frankfurt v Bayern Muenchen - DFL Supercup 2018
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Bundesliga: Bayern vs. BVB - Restprogramm der Bundesliga

Das (leichtere?) Restprogramm:

Doch die Bayern dürften kommende Woche wohl auch beim designierten Absteiger Hannover 96 kaum noch einmal patzen.

Aber eine Niederlage danach beim bereits für die Champions League qualifizierten RB Leipzig um Torjäger Timo Werner sowie am letzten Spieltag (18. Mai) nur ein Remis oder gar noch weniger gegen Eintracht Frankfurt - pikanterweise der Ex-Klub von FCB-Coach Niko Kovac? Es erscheint keineswegs unmöglich.

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In der ARD hatte Watzke ("Wenn wir alle vier Spiele gewinnen, werden wir Meister") bereits vor dem Revierderby seinen Glauben darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Münchner noch mindestens einmal patzen werden. Das haben die Münchner in Nürnberg gemacht, den Vorsprung dennoch auf zwei Punkte ausgebaut. Doch für Dortmund ist weiterhin alles drin.

Allerdings: Nun müsste Dortmund erst mal selbst seine verbleibenden drei Partien vermutlich allesamt gewinnen. Dabei warten - ungeachtet deren Formkrisen - die Auswärtshürden Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach. Zwischendrin (11. Mai) gilt es noch gegen den frechen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf, der dem BVB in der Hinrunde die erste Saisonpleite zugefügt hatte.

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"Zu sehr überhöht": Daum vergleicht Reus mit Neymar

Beschwörender Blick in die Historie:

Und dennoch: Immer wieder mal wiederholt sich Geschichte. Zur Erinnerung: In der Saison 2001/02 hatten die Dortmunder am 31. Spieltag 0:1 in Kaiserslautern verloren, der Rückstand auf Bayer Leverkusen betrug sogar fünf Punkte.

Doch am Ende durfte der BVB die Schale doch noch in die Höhe stemmen.

Trotzreaktion auf Reus-Sperre und Schalke-Schmach:

Die Rote Karte für den Kapitän nach einem überharten Foul gegen den Schalker Suat Serdar wiegt schwer. Doch sollte die Sperre durch das DFB-Sportgericht - wie auch im Fall von Marius Wolf - nur für zwei Spiele gelten, könnte Marco Reus beim letzten Saisonakt dabei sein - und der 29-Jährige dann vielleicht noch zum X-Faktor werden.

Ein Umstand, der neue Motivation und bei den Teamkollegen eine Trotzreaktion freizusetzen vermag. Auch bei Reus, der bereits 2012 zur Borussia kam, und den es wurmen dürfte, erneut ohne Meisterehren zu bleiben. Was dazu kommt: Die Schmach gegen Schalke wird wohl kein Dortmunder gern auf sich sitzen lassen wollen und sich demnach noch einmal richtig reinhauen, um eine sportlich hochwertige Saison nicht unwürdig enden zu lassen.   

Ende der mentalen Blockade:

SPORT1-Experte Marcel Reif bemängelte im CHECK24 Doppelpass die Außerdarstellung des BVB in puncto Titelambitionen während der Saison: "Da hättest du doch sagen können: Komm, lass es uns probieren. Was haben wir denn zu verlieren?!"

Diesen Rat nun noch spät zu berücksichtigen, könnte Dortmunds kleiner Trumpf sein. Getreu dem Motto: Jetzt können wir nur noch gewinnen. Unter Umständen wiegt das die Bayern denn auch in zu große Sicherheit, kostet sie am Ende ein paar Prozente Konzentration.     

Mit befreitem Kopf dürfte Favre dabei auch wieder mehr Risiko gehen, verstärkt auf Attacke setzen. Was Ansporn gibt: Wenn auf Teufel komm raus gestürmt werden soll, trifft der BVB auch fast immer. Siehe das 2:3 gegen Schalke von Axel Witsel, das ungeachtet zweifacher Unterzahl gelang.

Reaktion von Favre - und Sammer?

Apropos Favre: Der Schweizer bewies während all seiner vorhergehenden Stationen bei Hertha BSCBorussia Mönchengladbach und bei OGC Nizza, über welch exzellentes Fachwissen er verfügt. Dass ihm dennoch oftmals vorgehaltene Manko bei Menschenführung und Kommunikation hat der Akribiker in dieser Saison spürbar abgelegt.

Es würde wenig verwundern, verwandelte Favre seine Wut über den Handelfmeter gegen sein Team im Revierderby ("Das ist ein Skandal, eine große Schande, der Fußball macht sich damit lächerlich") in positive Energie, die sich auf das Team überträgt. Auch Matthias Sammer, einst Sportvorstand bei den Bayern und nun Berater beim BVB, hat die Fähigkeit, nochmals Reserven herauszukitzeln.

Damit die vermeintliche Kapitulation doch noch in den größtmöglichen Erfolg mündet.