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FC Bayern, Niko Kovac und BVB nach Meisterschaft: Marcel Reif analysiert | Kolumne

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FC Bayern, Niko Kovac und BVB nach Meisterschaft: Marcel Reif analysiert | Kolumne

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Reif: Bayern soll zu Klopp blicken

Marcel Reif analysiert die Meisterschaft des FC Bayern sowie den Umgang mit Niko Kovac und Jérôme Boateng. Auch zum BVB spricht er Klartext.
Der CHECK24 Doppelpass vom 19. Mai mit Ralf Rangick.
von Marcel Reif

Hallo Fußball-Freunde,

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Glückwunsch zur Meisterschaft, FC Bayern! Auch den Abschied von Arjen Robben und Franck Ribéry haben sie - im Gegensatz zu anderen Dingen während der Saison - gut hinbekommen. Die beiden stehen dafür, dass sie immer bis zum Schluss alles geben. Das ist Mentalität.

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Aber wie es wohl mit Jérôme Boateng weitergehen mag? Das ist der einfachste Wechsel, den die Bayern verkünden könnten. Wenn du Boateng mitteilst, dass er und Mats Hummels sich um jetzt nur noch einen Stammplatz streiten (wegen des Transfers von Lucas Hernández von Atlético Madrid, Anm. d. Red.), dann ist das hart.

Die Bayern werden überlegen, was sie machen, das sind sie einem Spieler wie Boateng schuldig. Er hat einfach zu lange in München gespielt, es tut ihm schon weh. Das konnte man auch bei der Titelfeier im Stadion erahnen.

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Und dann ist da ja einmal mehr die Situation um Niko Kovac: Fakt ist, dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge über ihn unterschiedlicher Meinung sind. Bei einem Klub wie dem FC Bayern darf so etwas aber doch nicht sein. Hasan Salihamidzic als Sportdirektor muss momentan deshalb zwangsläufig rumeiern, denn: Wenn er sagt, dass Kovac bleibt, gibt es von der einen Seite Druck. Wenn Salihamidzic sagt, der Trainer geht, von der anderen Seite.

Ich verstehe die Welt sowieso nicht mehr, wenn nach einem schlechten Spiel die Diskussion jedes Mal wieder losgeht. Kovac ist hochanständig und eine Bereicherung für die Liga. Als Mensch in diesem Geschäft finde ich ihn sehr richtig.

Da sind die Bayern während der Saison nicht gut mit ihm umgegangen, so darfst du einen Trainer auf dem Niveau nicht behandeln. Wenn man das Gefühl hat, hier wartet eine Fraktion nur auf das erste 3:3 gegen Düsseldorf, dann ist das und die Debatte um Kovac den Bayern unwürdig.

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Kovac-Saison mit Double sehr okay 

Die Anhänger mit ihren Plakaten in der Allianz Arena haben dafür ein Gespür: Ein Verein, der ein volles Stadion und Fan-Wucht haben will, der muss auch das registrieren. Ich finde: Wenn du einen Trainer schwächst, dann wird die Mannschaft nicht besser. Die Saison ist okay, mit einem Double sehr okay.

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Angesichts der Trainerdiskussion um Kovac auch noch ein paar Worte zu Jürgen Klopp: Jürgen Klopp heute und Jürgen Klopp vor zehn Jahren, auch das ist unterschiedlich. Früher haben wir gesagt, er sei nur der Motivationstrainer oder er nehme nur die Emotionen aus der Dortmunder Südkurve mit.

Heute in Liverpool sieht man jedoch, dass er die Mannschaft nach einem Plan spielen lässt. Das musst du Kovac auch zugestehen, sich zu entwickeln. Es würde Bayern nicht schaden, mal nach Liverpool zu Klopp zu blicken. Ich glaube nicht, dass das Modell des FC Bayern sonst zukunftsträchtig ist - jedenfalls nicht mit Kovac.

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Beim BVB wurde zu viel gequasselt

Was Borussia Dortmund als Vizemeister angeht: Die Saison als gut zu bezeichnen, ist berechtigt. Allerdings muss ich auch sagen: Wenn du weniger redest und einfach machen lässt - beispielsweise gegen Bayern, wo der BVB auf einmal alles umstellt - dann läuft es vielleicht noch besser. Wenn du den jungen Spielern nicht reinredest, dann kannst du die Saison vielleicht anders weiterspielen. Stattdessen irgendwelche Ansprüche zu formulieren? Da ist beim BVB zu viel gequasselt worden.

Wer sich über das Dortmunder Führungstor im Titel-Showdown bei Borussia Mönchengladbach aufregen mag und den anschließenden Videobeweis, dem sei gesagt: Wir können doch nicht jedes Mal eine pseudo-religiöse Diskussion führen. Wenn wir den Videobeweis haben, müssen wir die Diskussion darüber mal langsam abschaffen. Es ging darum, ob der Ball bereits mit vollem Umfang hinter der Torlinie war.

Schiedsrichter Manuel Gräfe hat das hinterher doch prima erklärt: Er hat auf Tor entschieden, der Kölner Keller hat danach zum Review gebeten und keine Fehlentscheidung gesehen - also blieb Gräfe bei seiner Entscheidung. Diese Situation spricht keineswegs gegen den Videoassistenten.

Bis demnächst,
Euer Marcel Reif

Marcel Reif ist nach rund 1.500 kommentierten Spielen eine Reporter-Legende. Für seine Arbeit erhielt Reif unter anderem den "Grimme Preis", den "Deutschen Fernsehpreis" und den "Bayerischen Fernsehpreis". Seit Sommer 2016 begleitet Marcel Reif als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.