Bastian Schweinsteiger, Weltmeister von 2014 und ehemaliger Bayern-Spieler, hat sich zur Situation von Niko Kovac geäußert und blickt auf seine Entwicklung zurück.
Schweinsteiger schwärmt von Kovac
"In München herrschen nun mal andere Mechanismen, der FC Bayern ist nicht umsonst einer der fünf Topklubs in Europa. Auch wenn du den Verein schon als Spieler kennengelernt hast, musst du als Trainer dennoch erst deine Erfahrungen machen", sagte Schweinsteiger der Sport Bild über das erste Jahr von Bayern-Trainer Niko Kovac bei den Bayern.
Der 34-Jährige ergänzte: "Was mich an Niko bereits zu Spielerzeiten beeindruckt hat: Auf ihn konntest du dich immer verlassen."
Schweinsteiger wünscht sich Härte zurück
Der heutige Bayern-Trainer habe ihn als jungen Spieler "geführt" und habe ihn "besser machen" wollen "und sagte nicht, wie es zu damaligen Zeiten schon mal vorkam: 'Du bist neu, dich trete ich um,'" erklärte Schweinsteiger.
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Denn er wurde zu Beginn seiner Zeit bei den Bayern-Profis im Training von den Arrivierten hart angegangen. Eine Erfahrung, die er auch den heutigen Nachwuchs-Profis wünscht: "Manchmal wünsche ich mir sogar, dass die Härte im Umgang mit der jüngeren Generation wieder zurückkommt. Diese Erfahrung waren für mich als Jungprofi sehr lehrreich und halfen mir dabei die nötige Durchsetzungskraft zu entwickeln."
Schweinsteiger bemängelte, dass ihm diese bei jungen Spielern heute manchmal fehle.
Mit Oliver Kahn kehrt ein weiterer ehemaliger Teamkollege von Schweinsteiger im kommenden Jahr zu den Bayern zurück. Der frühere Torwart soll Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandschef beerben. "Olli verkörpert die Mia-san-Mia-Mentalität wie nur wenig andere. Die Konstellation wäre perfekt, wenn jemand wie er beim FC Bayern in der Führung arbeitet."
Schweinsteiger zeigt sich kritisch bei Sane und lobt Gnabry
Der 121-malige Nationalspieler äußerte sich zudem kritisch über Leroy Sane als Franck-Ribery-Ersatz: "Ob ein Spieler wie Leroy die Konstanz hat, dies auf Dauer zu zeigen, muss man abwarten."
Lobende Worte fand Schweinsteiger für Bayerns Flügelspieler Serge Gnabry.
"Es ist für mich schön zu sehen, wie ein Serge Gnabry sich über seine Stationen bei Arsenal, Bremen, Hoffenheim und Bayern entwickelt hat. Im Fußball kommt es sehr auf die Mentalität des Spielers an", sagte der 34-Jährige.
Verwechslung mit Arsène Wenger
Schweinsteiger spielt inzwischen bei den den Chicago Fire in der MLS. Außerhalb Europas wurde er auch schon einige Male verwechselt, unter anderem mit dem ehemaligen Arsenal-Trainer Arsène Wenger.
"Ich war mit meiner Frau Ana in Melbourne. Eine Frau kam auf mich zu und sagte: 'Ich kenne dich.' Ich meinte darauf, okay, das könnte sein. Worauf sie sagte: 'Du bist Arsène Wenger.' Meine Frau wusste nicht, wer Wenger ist. Doch alle anderen um uns herum haben sich totgelacht", schilderte Schweinsteiger die kuriose Verwechslung.
Angesprochen auf seine Zukunft sagte Schweinsteiger, dass er bisher noch keine Entscheidung gefällt habe. Sein Vertrag in Chicago läuft am Saisonende aus.