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Bundesliga: Mats Hummels ist bei Borussia Dortmund gefordert

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Bundesliga: Mats Hummels ist bei Borussia Dortmund gefordert

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Dortmunds Mentalitätsproblem

Die erste Saisonniederlage hat bei Borussia Dortmund ein Alarmsignal ausgelöst. Es geht um ein Mentalitätsproblem. Muss Mats Hummels mehr Präsenz zeigen?
Der frühere Bundesligaprofi sagt im CHECK24 Doppelpass klar seine Meinung zur Niederlage des BVB gegen Union Berlin. Er sieht aber auch einen Lerneffekt.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Borussia Dortmund hat zu einem unerwarteten Zeitpunkt den ersten großen Rückschlag der Bundesliga-Saison hinnehmen müssen: Eine 1:3-Niederlage bei Union Berlin - eine Pleite der Marke "komplett dumm", wie es Kapitän Marco Reus nach der Partie bei Sky treffend formulierte.

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Auf eine ordentliche erste Hälfte, nach der es 1:1 stand, folgte eine schwache zweite. "Wir haben gedacht, dass es in der zweiten Halbzeit so läuft wie in Köln", sagte Trainer Lucien Favre auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Lief es aber nicht.

Wagner sieht zu großen Hype

In Köln hatte der BVB in den zweiten 45 Minuten nämlich aus einem 0:1 noch ein 3:1 gemacht. In Berlin legte nur der Gegner nach, weswegen in Dortmund nun die Alarmglocken schrillen. "Grundsätzlich müssen wir uns komplett hinterfragen", fasste es Reus zusammen.

Vor der Saison hatte sich der BVB durch offensive Aussagen und vielversprechende Transfers zum Meisterfavoriten gemacht - was in der Öffentlichkeit Widerhall fand. Etwas zu viel, befand der frühere Bayern-Stürmer Sandro Wagner am Sonntag im CHECK24 Doppelpass: "Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass Bayern jetzt Energie Cottbus ist." Um den BVB hätte es einen zu großen Hype gegeben, so Wagner: "Dortmund wurde mir vor der Saison von den Medien zu gut gemacht."

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Nach drei Spieltagen in der Bundesliga stellt sich nun die Frage, ob der BVB unter der offensiven Herangehensweise leidet - oder anders: Gibt es ein Mentalitätsproblem?

Brandt und Reus bemängeln Mentalität

"Man hat gemerkt, dass die Berliner heute einen größeren Willen hatten", resümierte Neuzugang Julian Brandt nach der Partie bei Sky. Reus hatte eine ähnliche Meinung: "Wir müssen eine andere Einstellung, eine andere Mentalität und einen anderen Willen an den Tag legen."

Auffällig ist, dass die Dortmunder auch in der letzten Spielzeit bereits Probleme mit den "kleineren" Teams hatten. Bei Fortuna Düsseldorf (1:2) und beim FC Augsburg (1:2) kassierte der BVB zwei folgenschwere Niederlagen.

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Ein Einstellungs- und Motivationsproblem, dass das Team von Favre auch in diese Saison mitgenommen hat. Denn auch gegen Union fehlte "ein bisschen die Mentalität", wie es Wagner ausdrückte. Reiner Calmund schloss sich dem früheren Bayern-Stürmer im CHECK24 Doppelpass an. "Dortmund war von der Aggressivität her klar unterlegen", sagte der ehemalige Geschäftsführer von Bayer Leverkusen.  

Es sind sich also viele einig, dass die Einstellung der Hauptgrund für die erste Pleite war. Coach Favre schickte auf der Pressekonferenz daher sogar einen Appell an seine Mannschaft: "Wir dürfen nicht träumen."

Hummels ist gefordert

Ein Weg, das Mentalitätsproblem in den Griff zu bekommen, könnte sein, dass einige Akteure Verantwortung übernehmen.

Bei Dortmund ist vor allem Reus als Führungsspieler in der Pflicht, der diese Rolle als Kapitän auch annimmt. Auch Axel Witsel ist meinungsstark auf und neben dem Platz. Doch ein wichtiger Neuzugang hat seine Rolle noch nicht gefunden: Mats Hummels.

Die Verpflichtung des Innenverteidigers vom FC Bayern war ein echter Transfer-Coup. "Ein kluger Einkauf", kommentierte Calmund den Deal, und Wagner nannte ihn sogar den "Transfer des Sommers". Er soll dem BVB genau das geben, was im letzten Jahr in der Defensive ab und zu fehlte - nämlich Erfahrung und Leaderqualitäten.

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Verbal hält sich Hummels aber bislang zurück, medial bleibt er fast unsichtbar. Womöglich ist es ihm wegen der speziellen Konstellation - er war Kapitän, ging dann zum FC Bayern und ist dem neuen Kapitän Reus nach seiner Rückkehr nun untergeordnet - zu heikel, früh den Lautsprecher zu geben.

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Dass Hummels aber womöglich auch öffentlich mehr Verantwortung übernehmen sollte, ist seit diesem Wochenende noch deutlicher geworden. "Als verlängerter Arm des Trainers muss er Dinge ansprechen", sagte Calmund. "Wenn er es nicht tut, wer denn dann?"

Wenn Hummels den Rückschlag nutzt, um mehr Präsenz zu zeigen, dann könnte die Niederlage auch einen weiteren Schritt nach vorne bedeuten. Denn dann könnte sich der "Transfer des Sommers" als das Puzzleteil zur Meisterschaft herausstellen, das der Borussia in der letzten Saison noch fehlte.