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BVB: Sorgenkind Jadon Sancho zwischen Wechselgerüchten und Formsuche

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BVB: Sorgenkind Jadon Sancho zwischen Wechselgerüchten und Formsuche

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Was ist mit BVB-Sorgenkind Sancho?

Noch vor einem Jahr war Jadon Sancho der Shootingstar des BVB, doch in der aktuellen Krise versprüht der Youngster kaum mehr Glanz. Eine Spurensuche.
Dass Jadon Sancho beim BVB langfristig nicht zu halten ist, räumen selbst die Klubbosse ein. Wie die Dail Mail nun aber berichtet, soll er einen Abgang im Sommer forcieren.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
von Maximilian Lotz

Kein Jubel, nur ein nüchternes Abklatschen mit Julian Brandt: Die Gefühlsregungen von Jadon Sancho fielen nach seinem vierten Saisontor überschaubar aus.

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Dass seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 gegen den SC Paderborn eine desolate erste Halbzeit der Dortmunder vorausgegangen war, dürfte bei Sanchos emotionaler Zurückhaltung sicherlich eine Rolle gespielt haben.

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Auch nach seiner Flanke zum späten 3:3 durch Marco Reus war Sancho eher weniger zum Jubeln zumute. Nur kurz ballte er seine rechte Faust und trabte alleine in Richtung eigene Hälfte zurück.

Bilanz von Sancho fast unverändert

Es war immerhin sein siebter Assist in der laufenden Bundesligasaison - einer mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Der Wert seiner erfolgreichen Dribblings ist von durchschnittlich 4,2 pro Spiel nur minimal auf 3,6 gesunken. Und mit vier Toren hat Sancho die gleiche Anzahl wie vor einem Jahr auf dem Konto. Aber irgendwas ist anders.

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Der Shootingstar, dessen Stern in der fulminanten Dortmunder Hinrunde im vergangenen Herbst aufging - er glänzt nicht mehr.

"Jadon Sancho hat im letzten Jahr für Dortmund in allen Belangen den Unterschied gemacht. Dieses Jahr hinkt er seinen eigenen, aber auch den Erwartungen aller anderen Menschen hinterher", sagte Max Eberl im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.

Eberl: "Vielleicht ist ein 19-Jähriger noch nicht so weit"

Der Sportdirektor von Tabellenführer Borussia Mönchengladbach ergänzte: "Vielleicht ist auch ein 19-Jähriger noch gar nicht so weit, das alles, was auf ihn einprasselt, zu verstehen."

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Sein rasanter Aufstieg in der Vorsaison hat Sancho mittlerweile zu einem Stammplatz in der englischen Nationalmannschaft verholfen, hinzu kommen die anhaltenden Spekulationen vorwiegend englischer Medien über eine mögliche Rückkehr auf die Insel.

"Er ist mittlerweile ein Superstar in England, wird täglich mit neuen Schlagzeilen, Gerüchten und Millionensummen konfrontiert. So etwas steckt niemand einfach so weg", sagte BVB-Trainer Lucien Favre kürzlich in einem Bild-Interview. "Schon vor der Saison war uns klar, dass das alles für uns eine große Herausforderung wird."

Favre in der Causa Sancho unglücklich

Der nach dem Remis gegen Paderborn selbst angezählte Favre gab in der Causa Sancho öffentlich nicht immer eine glückliche Figur ab.

Nach Sanchos verspäteter Rückkehr von der englischen Nationalmannschaft suspendierte er ihn für das folgende Bundesligaspiel gegen Gladbach. Beim 0:4 beim FC Bayern wechselte er Sancho bereits in der 36. Minute aus. Es sei "einfach nicht gut genug" gewesen, erklärte er hinterher: "Er war nicht verletzt."

Lucien Favre erklärt die Auswechslung von Shootingstar Jadon Sancho
00:32
"Nicht gut genug" - Favre erklärt Sancho-Auswechslung

Die US-amerikanische Website the athletic berichtete am Wochenende gar, Sancho fühle sich in Dortmund derzeit als Sündenbock.

Während der Länderspielpause suchte Sancho daher auch das Gespräch mit Englands Nationaltrainer Gareth Southgate. In 25 Minuten sei "über so ziemlich alles gesprochen worden", berichtete Southgate auf einer Pressekonferenz. "Wir haben in gewisser Weise eine Fürsorgepflicht, ihm in seiner Entwicklung zu helfen."

Jadon sei dabei, erwachsen zu werden, sagte Favre vor dem Paderborn-Spiel. "Er muss wie alle Spieler in seinem Alter erst lernen, ein professionelles, fokussiertes Leben zu führen. Wenn er das schafft, kann er einer der Besten werden. Wir helfen ihm dabei!"

Eberl: Verein und Mannschaft in der Pflicht

Eberl sieht dabei aber nicht nur den Trainer in der Pflicht, sondern auch den Verein und nicht zuletzt die Mannschaft.

"Ein Mannschaftgebilde ist so ein fragiles System, in dem 25 bis 28 Künstler mit Eitelkeiten und mit Gruppen in der Kabine zusammen sind", betonte der 48-Jährige im CHECK24 Doppelpass. "Ob ich ihn degradiere, ob ich ihn stärke, ob ich die Mannschaft mit ins Boot nehme oder ihn doch verkaufe - als Verein hat man schon Kraft, etwas zu tun."

Nach Sanchos Disziplinlosigkeiten und seiner anschließenden Suspendierung wurden bereits Parallelen zum Fall Ousmane Dembélé gezogen, der 2017 mit einem Streik seinen Wechsel zum FC Barcelona erzwungen hatte. Sportdirektor Michael Zorc widersprach einem solchen Eindruck indes deutlich.

Fakt ist aber auch: Seit dem Fall Dembele betont der BVB immer wieder, dass er sich nie mehr erpressen lassen werde.

"Ich finde solche absoluten Aussagen heutzutage extrem schwer, weil jetzt etwas passiert", sagte Eberl. Der Verein stehe daher vor der Frage: "Bleibst du stur oder musst du doch reagieren? Es geht ja um deine Mannschaft."

Und die würde gerne auch wieder so glänzen wie vor einem Jahr - mit Sancho.