In der Trainerfrage hat der FC Bayern am Freitagabend für Teilzeit-Klarheit gesorgt.
Die Lösung mit Flick ergibt Sinn
Hansi Flick bleibt bis Weihnachten Cheftrainer. Möglicherweise auch "darüber hinaus", wie Karl-Heinz Rummenigge klarstellte.
Die Weihnachts-Lösung, sie ist für alle Parteien die richtige!
Der Vorstandsboss lässt sich im Namen des Vereins vorerst auf einen überschaubaren Zeitraum ein, hält somit den Druck hoch.
Zum einen auf Flick, der gewiss alles reinhauen wird, um sich bis zum Sommer zu empfehlen. Der beweisen kann, dass er Bayern-Cheftrainer auch langfristig kann. Zum anderen auf die Mannschaft, weil es theoretisch möglich ist, dass bereits zur Rückrunde ein neuer Trainer kommt. Das Zukunfts-Casting läuft. Zurücklehnen ist verboten.
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Rummenigge sowie Ex-Präsident Uli Hoeneß vermieden es auch in der Rückrunde der Vorsaison, Ex-Trainer Niko Kovac frühzeitig eine Job-Garantie auszustellen. Dafür hagelte es viel Kritik und Kovac wirkte geschwächt. Indirekt aber hielten die Bosse damit auch den Druck hoch. Das Zukunfts-Casting lief. Zurücklehnen war verboten. Am Ende gewann man das Double.
Sich nun für Fußballlehrer Flick auszusprechen, ist sinnvoll. In der Mannschaft und im Verein genießt er hohes Ansehen. Rummenigge lobte Flicks Empathie, dessen Verständnis für Training und Taktik. Flick ist kein Lautsprecher. Die erste Reihe ist ihm nicht weltfremd, in der zweiten fühlt er sich aber auch nicht unwohl. Er wirkt im hektischen Bayern-Umfeld beruhigend.
Schwergewichte der Bayern-Kabine hat er mit viel Zuspruch hinter sich gebracht (Thomas Müller) oder nie gegen sich (Jérôme Boateng). Derzeit-Reservisten wie Thiago und Philippe Coutinho ordnen sich unter. Egoismen stehen vorerst hinten an. Namen spielen keine Rolle. Es zählt die Leistung. Flick hat nichts zu verlieren, er muss einfach "nur" gewinnen.
Das ist gut so, denn in den kommenden Wochen müssen mit kühlem Kopf wichtige Entscheidungen getroffen werden. Neu-Präsident Herbert Hainer machte bereits klar, den "besten Trainer bei Bayern München" haben zu wollen.
Die Bosse, allen voran Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic wissen: Der nächste Trainerschuss muss sitzen!