Trainer Julian Nagelsmann vom Bundesligisten RB Leipzig hat nach der Entlassung von Niko Kovac als Bayern-Trainer die Machtposition der Spieler hervorgehoben.
Nagelsmann über Macht der Spieler
"Die Spielermacht ist außergewöhnlich hoch. Du hast keine Chance, wenn die Spieler nicht auch für dich spielen", sagte der 32-Jährige dem MDR.
Nagelsmann: "Dann kannst du den ersten Rollkoffer packen"
So mache laut Nagelsmann die Haltung der Spieler die "vier bis fünf Prozent" aus, die es zum Erfolg brauche. "Wenn es anstrengend wird, schaut ein Spieler schon mal raus und fragt sich: Laufe ich für den mit oder laufe ich für den nicht mit? Wenn sie nicht für dich mitlaufen, kannst du schon mal anfangen, den ersten Rollkoffer zu packen."
Nagelsmann machte dem Rekordmeister nicht den Vorwurf mangelnder Rückendeckung für Kovac: "Ich glaube, dass Bayern Niko unterstützt hat. Trotzdem: Irgendwann, wenn die Ergebnisse nicht stimmen, sind einem die Hände gebunden. Und es ist halt leichter, einen Trainer zu ersetzen als zwölf Spieler."
Kovac-Details "gehen mich nichts an"
Genaue Details über die Situation vor Kovacs Aus kenne er nicht ("Das geht mich auch nichts an"), generell sei ihm aber klar, dass auch er in dieselbe Situation kommen könnte. "Es ist ein Teil unseres Berufs, dass wir schnell ersetzt werden, wenn etwas nicht funktioniert", das müsse auch jedem klar sein. "Wenn der Tag X kommt, ist das dann natürlich traurig. Aber es wirft keinen bis ans Lebensende aus der Bahn."
Nagelsmann, vor der Saison von der TSG Hoffenheim nach Leipzig gewechselt, wurde selbst auch für eine Weile für den Bayern-Job gehandelt, ehe Kovac 2018 den Zuschlag bekam. Als potenzieller Münchener Coach der Zukunft wird er weiterhin hoch gehandelt. Prinzipielles Interesse hat Nagelsmann auch immer wieder bekundet, etwa 2017, als er festhielt, dass der FC Bayern "in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle spielt".
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Hoeneß hat aus FC Bayern "eine Weltmarke gemacht"
Nagelsmann lobte derweil die Lebensleistung von Hoeneß, der am Freitag sein Präsidenten-Amt aufgeben wird.
"Er hat aus dem Klub eine Weltmarke gemacht, die jedes Jahr alles erreichen kann", sagte der RB-Coach.
"Er ist sicherlich nicht auf dem Mund gefallen und hat sich nie davor gescheut, auch mal was zu sagen, wenn ihm was nicht gepasst hat. Das ist ja immer noch so. Das gefällt mir, wenn jemand für seinen Klub und seinen Verein, wo das Herz dranhängt, einfach alles gibt."