Die Rolle des - Entschuldigung für die Wortwahl - Deppen schien bis 64. Minute eigentlich dem Team von Hertha BSC beschieden: Zu desolat hatte sich der Hauptstadt-Klub zunächst gegen Fortuna Düsseldorf präsentiert, war Berlin angesichts eines 0:3 auf ein Debakel zugesteuert.
Fortuna wütet über Hertha-Elfer
© DAZN
Doch am Ende waren es die Düsseldorfer, die es verdaddelten und mit einem 3:3 dusselig aus der Wäsche schauten - weil sie am Ende nach einem kurioses Eigentor von Erik Thommy (64.), einem Gegentreffer von Matheus Cunha (67.) sowie einem verwandelter Foulelfmeter von Herthas Krzysztof Piatek (76.) den greifbaren Sieg noch verspielten. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Fast hatte es den Eindruck, als hätte der Fortunen-Anhang mit seinen hämischen Sprechchören wie "Jürgen Klinsmann, du bist der beste Mann!" die Herthaner provoziert, dass diese plötzlich anfingen, Fußball zu spielen.
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Derart kurios gestaltete sich danach der zuvor eine Stunde lang einseitige Spielverlauf, den die Berliner mit ihrem schnellen Doppelpack noch auf den Kopf stellten, damit auch ein Zeichen setzten nach der jüngsten Generalabrechnung ihres Ex-Trainer Klinsmann.
Kastenmeier sauer über Elfer-Entscheidung
Noch mehr stieß den Düsseldorfern allerdings danach die Art und Weise auf, wie das nicht mehr für möglich gehaltene Unentschieden der Gäste zustande kam. Nachdem der in den Strafstoß eindringende Krzystof Piatek mit F95-Keeper Florian Kastenmeier in Berührung kam, entschied Schiedsrichter Tobias Stieler auf Strafstoß - der Videoassistent griff nicht ein, obwohl viele im Stadion den Torhüter zuerst am Ball gesehen hatten.
"Ich spiele zuerst klar den Ball, erst dann räume ich ihn ab", ärgerte sich Kastenmeier hinterher bei DAZN über die Szene - und wütete: "Wozu haben wir denn den Video-Schiedsrichter eigentlich? So ist das, wenn du unten drinsteckst. Es war kein Elfmeter, das sehe nicht nur ich so, und das geht mit auf den Keks."
Die Folge: Piatek verwandelte den Strafstoß selbst, brachte die Rheinländer damit vollends vom Siegeskurs ab.
Der Schlussmann musste gleichzeitig aber auch zugeben: "Wir sind einfach viel zu passiv geworden. Das ist am Ende so bitter, wenn du 3:0 führst und dann solcher Scheiß-Dinger kriegst." (SERVICE: Die Tabelle)
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Rösler: Morgen haben wir einen Hangover
Das befand auch Trainer Uwe Rösler: "Wir haben uns zur Halbzeit geschworen sehr kompakt weiterzuspielen. Nach dem Gegentor haben wir eindeutig Nerven gezeigt."
Besonders bitter, dass der Fortuna kurz vor Schluss (82.) dann auch noch der vermeintlicher Siegtreffer Nana Ampomahs wegen Abseits aberkannt - eine Entscheidung, die diesmal indes per Videobeweis überprüft wurde.
"Das Ergebnis fühlt sich wie eine Niederlage an. Morgen werden wir noch einen Hangover haben", fügte Rösler an.