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Werder Bremen: Pit Gottschalk über den Anteil von Florian Kohfeldt an der Krise

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Werder Bremen: Pit Gottschalk über den Anteil von Florian Kohfeldt an der Krise

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Wie viel Rehhagel steckt in Kohfeldt?

Als es gut lief für Werder, wurde Trainer Florian Kohfeldt mit Klub-Ikone Otto Rehhagel verglichen. Für Pit Gottschalk liegt der Vergleich mit einem anderen Coach näher.
Mario Basler lobt Werder Bremen für das Festhalten an Florian Kohfeldt.
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von Pit Gottschalk

Es gibt eine relativ einfache Möglichkeit, die Arbeit eines Trainers zu bewerten: Man schaut sich die Bundesliga-Rangliste der Spielerkader-Marktwerte an und achtet auf Unterschiede zur aktuellen Bundesliga-Tabelle.

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Meistens gibt es keine. Kleiner Beweis gefällig? FC Bayern, Dortmund, Leipzig, Leverkusen, Gladbach und Schalke 04 sind die sechs Klubs mit den teuersten Kadern, und genau diese sechs Klubs belegen aktuell in fast identischer Reihenfolge auch die ersten sechs Plätze.

Große Abweichungen sind entweder wunderbar oder eben alarmierend, aber immer selten. Und diese Saison ist das auch so. Die momentan zwei großen Abweichler heißen Hertha BSC mit dem bis Dienstagfrüh amtierenden Trainer-Duo Jürgen Klinsmann/Alexander Nouri – und Werder Bremen mit Florian Kohfeldt. Und hier brennt es auch am stärksten.

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Mit dem elfteuersten Kader der Liga auf Platz 17

Für einen Trainer ist die Rangliste gefährlich. Sie deckt Schwächen auf. Er weiß: Wenn deine Spieler einen Haufen Geld wert sind, aber keine Leistung bringen, liegt es ziemlich wahrscheinlich an dir selbst.

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Bremen zeigt in dieser Saison keine Leistung. Der Klub weist die zweitgrößte Abweichung aller 18 Klubs auf. Hat den elfteuersten Kader der Liga, steckt aber mitten im Abstiegskampf – Platz 17. Da muss die Frage nach den Krisenmanagement-Fähigkeiten von Trainer Kohfeldt schon erlaubt sein.

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Natürlich ist es schön, dass sich Bremens Manager Frank Baumann nach dem 0:2 gegen Union Berlin vor seinen Trainer und gegen die Spieler stellt. Wie wahrscheinlich ist es aber, dass momentan rund 20 Profis gleichzeitig eine scheinbar unheilbare Fußballerkrankheit befallen hat? Gering.

In Bremen hat momentan kaum jemand den Eindruck, dass es Anzeichen für Aufschwung gibt. Gegen Union Berlin setzte es die fünfte Bundesliga-Heimniederlage in Folge. Und Kohfeldt? Wirkte vollkommen ratlos. 

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Die nächsten Gegner: Leipzig, BVB, Frankfurt

Auf dem Platz klappe mit Ausnahme des Pokalsieges gegen Dortmund "schon länger nichts mehr", schrieb der Weser-Kurier und konstatierte "Einfallslosigkeit", "statisches Spiel" und "Langsamkeit, die alle Bereiche nach und nach befallen hat".

Das klingt nicht nach einem Trainer, der eine kriselnde Mannschaft mitreißen kann oder zumindest Herr der Lage ist. Zumal jetzt auch noch schwere Brocken im Weg liegen. Die drei nächsten Gegner in der Bundesliga heißen: Heute Leipzig (Bundesliga: RB Leipzig - Werder Bremen ab 15.30 Uhr im LIVETICKER), dann Dortmund, danach Frankfurt. (Service: Bundesliga-Spielplan)

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Ob da das einberufene Kurztrainingslager einen Effekt hat? Es stellt sich die logische Frage: Soll Kohfeldt bleiben – oder lieber nicht? Hochgelobt wurde er in den vergangenen beiden Jahren, ein bisschen Otto Rehhagel könne in ihm stecken, hieß es, und das ganze sogar in deutlich kommunikativer. Mit Rehhagel gewann Bremen drei Meisterschaften, zweimal den DFB-Pokal und einmal den Europapokal der Pokalsieger.

Die Frage ist aber auch: Steckt vielleicht eher ein Alexander Nouri in Kohfeldt? Sein Vorgänger hatte nämlich ebenfalls eine gute Zeit in Bremen, blieb zwischendurch sogar elf Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage – bis der komplette Strömungsabriss kam, den er nicht beheben konnte.

Nouri arbeitete zuletzt in Berlin Jürgen Klinsmann zu, hat dort nach dem Hinschmeißen des Cheftrainers mindestens interimsmäßig übernommen. Und ausgerechnet Hertha BSC ist der Klub, dessen Kader-Marktwert noch weiter vom Tabellenplatz abweicht als bei den Bremern: Die Berliner verfügen über das siebtwertvollste Team der Liga, stehen aber nur auf Platz 14.

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