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1000. Doppelpass: So erlebte Thomas Helmer den Anruf von Uli Hoeneß

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1000. Doppelpass: So erlebte Thomas Helmer den Anruf von Uli Hoeneß

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So erlebte Helmer den Hoeneß-Anruf

Am Sonntag steht die 1000. Folge des CHECK24 Doppelpass an. Vor dem Jubiläum spricht Thomas Helmer über seine Erfahrungen - und berichtet vom Hoeneß-Anruf.
Am Sonntag (15. März) geht die 1000. Doppelpass-Sendung über die Bühne. Moderator Thomas Helmer erinnert sich an die Zeit zurück, als er das Geschehen noch als Spieler wahrnahm.
Hartwig Thöne
Hartwig Thöne

Der 3. September 1995 ist ein historisches Datum.

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An jenem Tag wurde die erste Folge des Doppelpass ausgestrahlt. Damals noch ohne Trainer, Manager oder Klub-Verantwortliche. Stattdessen bestand die Runde rein aus Journalisten. Der Moderator: Rudolph Brückner.

Heute leitet Thomas Helmer den beliebtesten Fußball-Talk Deutschlands. Und der 54-Jährige steht vor einem großen Tag: Am Sonntag steht die 1000. Folge des Doppelpass auf dem Programm. Statt zweieinhalb Stunden wird diesmal drei Stunden lang gesendet.

Der CHECK24 Doppelpass am Sonntag ab 11 Uhr LIVE im Free-TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM auf SPORT1.de

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Zu Gast sind unter anderem Stefan Effenberg, Marcel Reif, Marko Pesic, Rainer Holzschuh und Brückner. Die beiden Letzteren waren schon in der allerersten Sendung dabei. Zudem sind Live-Schalten mit Rudi Völler, Reiner Calmund und Uli Hoeneß geplant.

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Vor dem großen Jubiläum spricht Helmer im SPORT1-Interview über seine Erfahrungen und Eindrücke - und berichtet, wie der legendäre Anruf von Uli Hoeneß lief.

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SPORT1: Thomas, was bedeutet der Doppelpass für dich?

Thomas Helmer: In erster Linie natürlich viel, viel Arbeit, ist ja klar (lacht). Aber natürlich immer mit tollen Leuten. Ich habe ein tolles Team. Ich bewundere auch immer die Leute, die die Bühne aufbauen, die morgens um fünf Uhr schon hier sind. Die Kameraleute, Maske, die Redaktion, die gehören ja alle dazu. Ich war früher schon Teamplayer, es macht mir einfach Spaß, mit diesem Team zu arbeiten.

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SPORT1: Der Doppelpass hat einen hohen Stellenwert im Bereich Fußball-Talks. Ist es auch eine Art Traumjob?

Helmer: Ja, ich hätte mir das früher gar nicht zugetraut. Also dass ich es überhaupt machen darf, ist schon super. Es geht schon in Richtung Traum, aber man kann nicht ganz so viele Titel gewinnen wie als Profifußballer (schmunzelt). Es gibt so viele Leute, die die Sendung sehen und verfolgen und denen das Spaß macht, das ist schon toll.

Das Interview mit SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk und Zitate daraus sind auch auf prisma abrufbar

SPORT1: Die Sendung gab es ja schon, als du selbst noch aktiv warst. Wie wird der Doppelpass denn von den Fußballern wahrgenommen?

Helmer: Früher war das nicht ganz einfach, wenn man das gesehen hat. Keiner wollte kritisiert werden, man dachte sich immer: "Ja, so schlecht war ich jetzt auch nicht. Warum reden die so schlecht über mich?" Ich erinnere mich, dass Mario Basler mal aus der Kabine angerufen hat - während wir alle hinter ihm standen. Er hat sich irgendwie die Nummer besorgt, da war noch ein Telefon an der Wand in der Bayern-Kabine, Mario hat angerufen und sich in die Sendung schalten lassen. Das passiert ja immer noch ab und zu (lacht). Wir standen hinter ihm und haben ihn angefeuert und gesagt: "Komm, setz noch einen drauf!" Es ging natürlich um ihn, nicht um uns, von daher konnten wir da gut reden. Als Spieler war das schon eine andere Sichtweise, manchmal war es auch nicht angenehm.

Helmer: "Nicht immer ganz angenehm"

SPORT1: Die scharfe Kritik, die in der Sendung geäußert wird, ist natürlich ein Genuss für die Zuschauer - aber ist sie auch gefürchtet?

Helmer: Beides ist möglich. Man kann sich ja auch präsentieren und was erzählen. Man kann seinen Verein darstellen. Wir schauen ja alle von außen drauf, auch ich mittlerweile, das muss man sagen. Man tut manchmal dem einen oder anderen vielleicht auch unrecht. Die Runde weiß ja auch nicht immer alles ganz genau, was exakt bei welchem Verein passiert. Ich würde da nicht immer zweieinhalb oder drei Stunden sitzen wollen und durch die Mangel gedreht werden. Wie gesagt, wir wissen nicht alles, Spekulationen gehören dazu. Es ist also nicht für jeden immer ganz angenehm, das kann ich mir vorstellen.

SPORT1: Ist der Doppelpass in deinem Leben immer präsent?

Helmer: Mittlerweile ja. Ich werde, was mich ja sehr freut, fast immer drauf angesprochen. Auf der Straße oder wo immer ich bin. Dann höre ich Sachen wie: "Ich freue mich auf Sonntag." Oder: "Was war denn in der letzten Folge los?" Also die Fans und die Zuschauer leben das richtig mit. Ich habe noch nie so viel Zuspruch bekommen - als Spieler war das deutlich weniger. (lacht)

SPORT1: Gibt es eine Art Erfolgsgeheimnis, warum sich die Sendung über Jahrzehnte gehalten hat und immer noch so viele Zuschauer anlockt?

Helmer: Da gibt es sicherlich mehrere Sachen. Erst mal ist der Zeitpunkt einfach ideal, Sonntag zwischen 11 Uhr und 13 Uhr. Früher gab es alle Spiele am Samstag, das war dann noch besser, weil man nicht bis Montagabend warten musste für alle Ergebnisse. Aber der Reiz ist immer noch da. Alle wollen mitreden, alle haben eine Meinung. Auch die Zuschauer wollen ja sagen: "Der hat doch nicht recht." Oder: "Ja, das sehe ich genauso." Es gibt so viele Vereine, die uns begeistern oder dann auch wieder aufregen.

SPORT1: Was sind denn deine schönsten oder auch schlimmsten Erinnerungen rund um den Doppelpass?

Helmer: Am liebsten erinnere ich mich an ganz spontane Sachen. Man bereitet sich ja immer vor und hat einen festen Ablaufplan. Aber dann wird zum Beispiel ein Trainer kurzfristig entlassen. Für ihn natürlich Mist, aber für mich und die Sendung ist genau das hochspannend. Weil ich improvisieren muss, spontan machen muss, das ist eine schöne Herausforderung. Oder natürlich, wenn Uli Hoeneß oder Max Eberl - und wie sie alle heißen - anrufen, und du erfährst das zwei Minuten vorher. Du weißt dann ja gar nicht, um was es geht. Aber das macht für mich den Reiz aus. Negative Erinnerungen habe ich gar nicht viele. Es gab mal diese Protestaktion, wo Zuschauer mit Geldscheinen reingekommen sind und die geworfen haben. Es ist auch schon einmal ein Scheinwerfer geplatzt. Da erschreckst du dich dann mal. Aber im Großen und Ganzen sind das Randerscheinungen, die man relativ schnell wegsteckt.

Helmer: "Uli? Welcher Uli?"

SPORT1: Du hast es ja gerade angesprochen, Uli Hoeneß rief im November vergangenen Jahres an und echauffierte sich in seiner ganz eigenen Art. Wie hast du diesen Anruf erlebt?

Helmer: Bis dahin war der Tag ganz gut (lacht). Nein, ich habe es ja schon angedeutet. Wir waren in der Werbepause. Die ging noch zwei Minuten, dann höre ich auf meinem Knopf im Ohr aus der Regie: "Uli will in die Sendung geschaltet werden." Und ich sage: "Uli? Welcher Uli?" Die Regie: "Ja Hoeneß." Und ich frage nach, was er bereden möchte, und höre nur: "Wissen wir auch nicht genau, es geht wohl um Hasan Salihamidzic." Weil ich nicht genau wusste, um was es ging, war meine erste Frage einfach nur: "Was liegt dir auf dem Herzen?" Das hat er ja dann auch alles erzählt (lacht). Aber er ruft mich auch ab und zu außerhalb der Sendungen an, von daher ist das für mich nichts ganz Neues. Aber in der Kürze der Zeit, die ich da hatte, um zu reagieren, war das schon was Besonderes.

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SPORT1: Festhalten lässt sich aber, dass Uli Hoeneß regelmäßiger Zuschauer des Doppelpasses ist, oder?

Helmer: Ja, ich freue mich ja auch, dass er zusieht. Es gibt auch andere, die einfach immer viel Kritik äußern. Aber das zeigt ja auch, dass diese gewisse Popularität des Doppelpasses ungebrochen ist, und das ist ja auch ein Kompliment.

SPORT1: Die Lust ist also da, diesen Job noch länger zu machen?

Helmer: Auf jeden Fall. Man muss schauen, wie lange der Geist und der Körper noch mitmachen. Aber meine Vorgänger haben ja auch lange durchgehalten. Ein bisschen muss ich also noch - nein, darf ich noch. (lacht)

SPORT1: Gibt es noch eine Erinnerung aus deiner Anfangszeit als Moderator?

Helmer: Klar, das waren riesige Fußstapfen von Jörg Wontorra, in die ich damals getreten bin. Als Experte sitzt du an der Seite und beantwortest Fragen. Als Moderator bist du dann auf einmal im Mittelpunkt der Runde, musst alles auf dem Schirm haben und die Sendung leiten. Du musst den Zuschauern zuhören, der Regie, den Gästen. Vor dieser Aufgabe war ich schon sehr aufgeregt, das muss ich sagen. Es war aber ein schöner Moment, sich da einfinden zu können.

Doppelpass im Free-TV und Livestream

Der CHECK24 Doppelpass ist neben der Ausstrahlung im Free-TV auf SPORT1 auch im Livestream auf den digitalen SPORT1-Plattformen sowie komplett via Facebook Live zu sehen und steht kurz nach Sendungsende zudem als Video in der SPORT1-Mediathek sowie als Podcast zur Verfügung.

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Im Liveblog zum CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.de werden die Zuschauer ab Sendungsbeginn aktuell und unterhaltsam über den Fußballtalk informiert und können über die Kommentarfunktion mitdiskutieren.