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Bundesliga: Als Grafite mit dem VfL Wolfsburg den FC Bayern 5:1 demütigte

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Bundesliga: Als Grafite mit dem VfL Wolfsburg den FC Bayern 5:1 demütigte

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Als Grafite den FC Bayern demütigte

Hacke Grafite, Klatsche Bayern: Vor elf Jahren erlebte der FC Bayern gegen Wolfsburg eine der größten Demütigungen seiner jüngeren Bundesliga-Geschichte.
Nur 10 Monate war Jürgen Klinsmann Bayern-Trainer. Als er kam, sollte alles anders werden. Doch am Ende blieb das Bild eines einzigen Missverständnisses.
Maximilian Miguletz
Maximilian Miguletz
von Maximilian Miguletz

Nichts weniger als "die Zukunft des FC Bayern" hing nach diesem 4. April 2009 am seidenen Faden, sagte der damalige Trainer Jürgen Klinsmann.

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Ganz so schlimm war es nicht für den deutschen Rekordmeister, wie wir diverse nationale und internationale Titel später wissen. Vielmehr war es der Anfang vom Ende von Klinsmanns Zeit an der Säbener Straße.

Und es war eine der größten Demütigungen, die der deutsche Rekordmeister in seiner jüngeren Geschichte verkraften musste: das 1:5 beim VfL Wolfsburg auf den Tag genau vor elf Jahren.

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Sinnbildlich für die Entzauberung des großen Favoriten stand der Schlusspunkt der Wolfsburger Torgala: der letzte Treffer durch Grafite.

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"Sicher ist es das schönste und wichtigste Tor meiner Karriere", sagte der brasilianische Ex-Stürmer im SPORT1-Interview zum zehnjährigen Jubiläum des Tores im April 2019.

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Grafite: "Dann habe ich eben den Hackenschuss versucht"

Es lief die 77. Minute der Partie. Grafite erhielt auf der linken Seite den Ball - und führte ihn filigran in die Mitte.

"Als ich den Ball von Edin (Dzeko, Anm. d. Red.) zugespielt bekam, wollte ich eigentlich in Richtung Torauslinie dribbeln. Aber Andreas Ottl machte den Weg zu, der Weg in die Mitte wurde aber frei. Das war super für mich, also bin ich dorthin gedribbelt", beschrieb Grafite seine Entscheidungsfindung.

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Ottl ließ er stehen, genauso Christian Lell. "Dann sah ich Michael Rensing aus dem Tor kommen", erinnerte sich der heute 41-Jährige: "Edin war am zweiten Pfosten frei, ich wollte zu ihm passen, doch der Ball lag zwischen meinen Beinen. Dann habe ich eben den Hackenschuss versucht."

Einfach so probiert, weder Philipp Lahm noch Breno konnten es verhindern, und so kullerte der Ball ins Tor - und mitten ins Herz des FC Bayern.

Tor des Jahres, Torjägerkanone, Fußballer des Jahres - Meister!

"Das Spiel als Ganzes war besonders", befand Grafite auch ein Jahrzehnt später: "Es war in der Woche meines 30. Geburtstags, danach waren wir Tabellenerster und ich übernahm die Führung in der Torjägerliste."

Die Torjägerkanone holte er 2009 ebenso wie die Auszeichnung als Deutschlands Fußballer des Jahres - und vor allem gewann er mit den Wölfen die Deutsche Meisterschaft.

Sein Hackentor zum 5:1 gegen die Bayern wurde obendrein zum Tor des Jahres 2009 gekürt. "Heute noch erhalte ich jeden Tag in den sozialen Netzwerken Nachrichten zu diesem Spiel und zu diesem Tor", berichtete Grafite.

Viele Leute hätten ihn schon gefragt, warum er "nicht den FIFA-Puskas-Preis für dieses Tor gewonnen" habe, sagte Grafite mit einem Lächeln.

Grafite: Ribéry gratulierte mir

Seine Mitspieler wussten seine Leistung dagegen natürlich unmittelbar in diesem Moment zu schätzen.

"Es war verrückt. Zehn Minuten nach dem Tor hat mich Magath ausgewechselt und jeder auf der Bank beglückwünschte mich für das Tor. In dem Moment konnte ich das gar nicht so richtig verstehen", sagte Grafite, der von 2007 bis 2011 beim VfL spielte.

Nach dem Spiel hätten ihn alle seine Mitspieler in der Kabine umarmt. Und es sei gemeinsam gefeiert worden, "denn wir hatten gerade einen der größten Klubs Europas 5:1 besiegt".

Die Kontrahenten aus München waren wenig überraschend alles andere als angetan von Grafites Demontage ihrer Hintermannschaft, aber auch sie zollten dem brasilianischen Ballkünstler Respekt: "Ich habe mit Franck Ribéry das Trikot getauscht und er hat mir zu dem sehr schönen Tor gratuliert."