Die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise für die Bundesligavereine sind noch nicht absehbar.
Ex-Fortuna-Boss äußert Selbstkritik
Dass schon jetzt über große finanzielle Sorgen diskutiert wird, führt Robert Schäfer auch auf die bedenklichen Entwicklungen der vergangenen Jahre zurück. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Fortuna Düsseldorf übte hinsichtlich des Fußballgeschäfts Selbstkritik.
"Mit dem letzten TV-Vertrag haben wir 80 Prozent mehr Fernsehgelder bekommen. Wir haben aber tatsächlich nicht viel verändert. Wir haben einfach so weitergemacht wie bisher", sagte Schäfer im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.
Schäfer: Fußball hat nicht über seine Verantwortung diskutiert
Der 44-Jährige ergänzte: "Wir haben uns mit uns selbst beschäftigt, wir haben bei der TV-Geldverteilung über große und kleine Vereine diskutiert, aber wir haben nicht darüber diskutiert, welche Verantwortung der Fußball auf einmal in der Gesellschaft hat, für die anderen Sportarten und für andere Menschen."
In der Aufarbeitung der Krise werde auch darüber zu sprechen sein.
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"Seifert hat mit der Stiftung der DFL gute Vorarbeit geleistet, aber das hätten wir massiv ausbauen müssen. Wir hätten bedenken müssen, dass wir mit diesen Einnahmen eine ganz andere Verantwortung haben. Deswegen müssen wir jetzt Lehren daraus ziehen", erklärte der frühere Fortuna-Boss.
Schäfer fordert stabile Trikot- und Ticketpreise für Fans
Als konkrete Beispiele nannte Schäfer, dass in den vergangenen Jahren die Trikot- und Ticketpreise immer weiter erhöht wurden. "Ich glaube, das ist auch etwas, was wir zurückdrehen müssen. Wir müssen jetzt sparen. Es gibt keinen Grund, warum ein Bundesligaklub 35 Spieler haben muss, da reichen auch 24. Wir müssen das reduzieren. Und das Geld, das wir künftig einsparen, müssen wir zurückgeben", erklärte Schäfer.
Ein Kindertrikot solle beispielsweise nicht mehr als 40 Euro kosten und auch die Ticketpreise sollten nicht weiter erhöht werden.
Schäfer war von März 2016 bis April 2019 Vorstandsvorsitzender bei Fortuna Düsseldorf und von September 2016 bis August 2019 auch Aufsichtsratsmitglied der DFL.