8:0 im Hinspiel, 5:0 im Rückspiel - und wieder dreimal Timo Werner.
Leipzig schießt desolate Mainzer ab
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RB Leipzig hat sich beim Kantersieg gegen den FSV Mainz 05 im Torrausch gezeigt und im Fünfkampf um die Champions League zurückgeschlagen. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Am 27. Spieltag der Bundesliga gewann der haushoch überlegene Herbstmeister bei den Rheinhessen locker-leicht und setzte sich in der Tabelle wieder hinter Spitzenreiter Bayern München sowie Verfolger Borussia Dortmund. (Die Tabelle der Bundesliga)
Timo Werner (11./58./75.) mit seinen Saisontoren 22 bis 24, RB-Rekordmann Yussuf Poulsen (23.) in seinem 250. Pflichtspiel für die Sachsen und Marcel Sabitzer (36.) trafen für die Leipziger, die mit 68 Saisontoren ihren Bundesliga-Rekord aus der Saison 2016/17 (66) knackten.
Werner auf den Spuren von Kirsten
"Wir hätten noch das eine oder andere mehr machen können, wollen aber nicht klagen", sagte Sportdirektor Markus Krösche bei Sky. "Das war absolut in Ordnung. Wir sind sehr zufrieden."
Wenig überraschend entwickelte sich schnell das erwartete Spiel auf ein Tor, in dem von den Leipzigern viel Kreativität gefragt war. Gegen eine tiefstehende Mainzer Fünferkette in der Abwehr und eine davor platzierte Viererkette im Mittelfeld zeigte Werners Führung allerdings, wie es gehen konnte: Über die Außenbahn kommen, dann ein präziser Pass ins Sturmzentrum - Treffer.
Und Leipzig blieb wie im Hinspiel, in dem Werner auch dreimal getroffen hatte, aktiv. (Spielplan und Ergebnisse)
Werner gelang dieses Kunsstück als erster Bundesliga-Spieler seit Ulf Kirsten in der Saison 1998/99.
"Können froh sein, nur fünf Stück zu bekommen"
"Druck machen", forderte Trainer Julian Nagelsmann bei Ballbesitz der Mainzer, den es über längere Phasen aber kaum gab. Nach Poulsens Tor hätten Werner (25.) und Poulsen selbst (33.) fast erneut zugeschlagen, was schon zu diesem frühen Zeitpunkt gar nicht mal unverdient gewesen wäre.
"Wir können froh sein, dass wir nur fünf Stück bekommen", sagte der konsternierte Mainzer Sportchef Rouven Schröder.
Den überfälligen dritten Treffer besorgte dann Sabitzer nach einem Vorstoß, der so typisch für Leipzig unter der Regie von Nagelsmann war. Als der Mainzer Edimilson Fernandes Probleme bei der Ballkontrolle andeutete, stürzten vier RB-Spieler wie Raubkatzen auf ihn zu und eroberten gemeinsam den Ball. Christopher Nkunku (45.) verfehlte einen weiteren Treffer um wenige Zentimeter.
Wer glaubte, dass die Gäste nach dem Seitenwechsel das Tempo drosseln würden, sah sich getäuscht. Wie vor dem dritten Tor war die Balleroberung im Mittelfeld auch für den vierten Treffer der Ausgangspunkt, am Ende einer fabelhaften Kombination musste Werner nur noch ins leere Tor einschieben. Der Topstürmer jagt nun sogar Bayerns Robert Lewandowski (27 Tore).
Phasenweise waren die Mainzer, als Tabellen-15. tief im Abstiegssumpf, sogar zu bemitleiden. Gegen die Schnelligkeit von Werner und Co. oder den Spielwitz der Schaltzentrale um Sabitzer und Kevin Kampl hatten sie keine Mittel.
Am Mittwoch (20.30 Uhr) steht mit Aufsteiger Union Berlin immerhin wieder ein Gegner auf Augenhöhe auf dem Platz.