Bayern Münchens Trainer Hansi Flick hat sich vor dem Wiederbeginn der Bundesliga "sehr zufrieden" mit dem Zustand der Mannschaft gezeigt.
Flick: Wissen nicht, wo wir stehen
Dennoch sei die Frage nach der Fitness berechtigt, "weil wir nicht wissen, ob die Mannschaft alles über 90 Minuten durchhalten kann", erklärte Flick vor dem Spiel des Tabellenführers am Sonntag (18.00 Uhr) bei Union Berlin.
"Wir haben gut trainiert und hatten Sonntag ein internes Testspiel mit dreimal 20 Minuten. Da hatten wir eine sehr hohe Intensität. Aber klar wissen wir alle nicht, wo wir stehen. Wir müssen mit der Situation klar kommen und dürfen keine Zweifel aufkommen lassen."
Mittlerweile dürfen die Bundesligisten wieder als Mannschaft trainieren, davor musste sich Flick einiges einfallen lassen: "Wir haben mit Video-Calls versucht, taktische Elemente auch in der Phase zu trainieren. Wir haben den Spielern Szenen herausgeschnitten und geschaut, wie sie die Szenen analysieren und interpretieren."
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In Berlin muss der Bayerns Cheftrainer derweil auf ein Trio verzichten. Die Rekonvaleszenten Philippe Coutinho (Sprunggelenk), Corentin Tolisso (Knöchel) und Niklas Süle (Kreuzbandriss) stehen noch nicht wieder zur Verfügung. Javi Martinez absolvierte am Freitag nur Lauftraining, "wir wissen nicht, ob für Sonntag reicht", sagte der Trainer.
Flick mit Sonderlob für Teammanagerin
Mit Blick auf das Coronavirus erklärte Flick: "Ich bin grundsätzlich positiv und habe keine Angst um meine Spieler", sagte der Coach. "Das Thema haben wir angesprochen. Wenn ein Spieler Bedenken gehabt hätte, dann hätte er auch entscheiden können, nicht zu spielen - ohne Konsequenzen."
Er sei sich der besonderen Verantwortung als Bundesliga-Protagonist bewusst. "Die ganze Welt schaut auf uns, die ganze Welt schaut auf Deutschland, wie wir das gehandelt bekommen. Wenn wir es schaffen, dass die Saison weitergeht, hat das Signalwirkung für alle Ligen."
Den Quarantäne-Verstoß seines Augsburger Kollegen Heiko Herrlich wollte Flick "nicht bewerten", er ergänzte aber: "Er hat ja die richtigen Schlüsse daraus gezogen."
Sein Klub versuche peinlichst genau, sich an das Hygienekonzept der DFL zu halten, sagte Flick, "gerade beim FC Bayern wird ja etwas mehr darauf geschaut, was wir machen". Er sei aber "zufrieden mit der Umsetzung. Ich glaube, dass wir unserer Vorbildfunktion gerecht werden." Die mit dem Thema beauftragte Teammanagerin Kathleen Krüger mache "seit Wochen sensationelle Arbeit".
Flick: Das Leben geht nicht normal weiter
Derzeit befindet sich der deutsche Rekordmeister nach wie vor in der im DFL-Konzept vorgesehen Quarantäne-Phase. "Nach Union heißt es nicht, dass das Leben danach normal weiter geht. Wir dürfen Dinge, die andere Leute machen dürfen, wenn beispielsweise die Biergärten öffnen, nicht machen. Es ist wichtig, dass wir uns an die vorgeschriebenen Dinge halten." Man sei im privaten Bereich aber schon sehr eingeschränkt.
Zum Saisonfinale sagte Flick: "Es sind neun Spieltage, eine Power-Saison, ein kleines Turnier. Jeder hat die gleichen Voraussetzungen. Alles fängt bei Null an und wir hoffen, dass wir am Ende mehr Punkte haben als die Gegner."