Borussia Mönchengladbach hat erneut ein starkes Zeichen gegen Rassismus und rechte Hetze gesetzt.
Eberl verbannt rechte Hetzer
Am vergangenen Freitag hatten die Fohlen zusammen mit Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04 und dem 1. FC Köln ein Video GEGEN RASSISMUS veröffentlicht.
Die Aktion wurde von vielen Seiten gelobt - teilweise gab es aber auch genau das Gegenteil, wie die Borussia am Mittwochabend in einem Statement mitteilte.
"Was wir seitdem in den Kommentarspalten erleben, lässt uns fassungslos zurück", teilten die Gladbacher mit: "Die Bearbeitung der vielen rassistischen, hetzerischen und menschenverachtenden Kommentare dauert bis zur Stunde an!"
Die Borussia dankte ausdrücklich der Mehrzahl der Fans, die versuchten "diesen Menschen mit Vernunft und Fakten entgegen zu treten - das gibt uns Hoffnung".
Gladbach: "Wir schämen uns abgrundtief"
Leider gebe es aber auch "eine Menge Menschen, die die Menschlichkeit vermissen lassen. Diese Rassisten und Hetzer werden wir auf unseren Social-Media-Kanälen zukünftig noch rigoroser sperren", stellte der Klub klar.
Außerdem behalte man sich vor, "jeden Einzelfall nachzuverfolgen, zu prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten und/oder Hausverbote auszusprechen", teilte Gladbach mit und betonte: "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum."
Die Borussia stehe für Toleranz, Respekt und gegen Rassismus. "Wir schämen uns abgrundtief für jeden einzelnen 'Fan' von Borussia Mönchengladbach, der eine andere Auffassung vertritt. Vereinsmitglieder, die diesen Werten von Borussia Mönchengladbach entgegenstehen, fordern wir auf, die Mitgliedschaft zu kündigen. Wir verzichten auf jeglichen Support dieser Menschen."
Sportdirektor Max Eberl betonte am Donnerstag noch einmal, dass sich der Verein von Anhängern, die die genannten Werte nicht verkörpert, distanziert. "Unser gepostetes Video unterstreicht unsere Meinung zu Rassismus. Der Fußball steht für Integration und Gleichheit. Wir als Verein stehen komplett dahinter. Menschen, die das nicht tun, möchte ich bei Borussia nicht sehen, denn sie stehen nicht für unsere Werte", sagte Eberl.
Mainz veröffentlicht Kündigung von Mitglied
Zuletzt hatte der FSV Mainz 05 klar positioniert, nachdem ein "Fan" seine Mitgliedschaft gekündigt hatte, weil seiner Meinung nach zu viele dunkelhäutige Spieler in der Mannschaft spielten.
"Rassismus beginnt da, wo rassistische Gedanken geäußert werden, nicht nur, wenn sich jemand selbst als Rassist bezeichnet - was in den seltensten Fällen vorkommt", stellten die Rheinhessen klar. Man kämpfe normalerweise leidenschaftlich um jedes Mitglied, aber in diesem Fall könne man ''unser Bedauern in Ihrem Fall nicht ansatzweise ausdrücken".
Zudem machte der Verein klar, dass man sich über die Kündigung des Fans freue, da dessen Werte nicht mit denen des Klubs übereinstimme. So spielen die Hautfarbe und Herkunft eines Menschen bei der Bewertung keine Rolle.