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Bundesliga: Profis und Gehaltsverzicht wird zum Paradoxon

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Bundesliga: Profis und Gehaltsverzicht wird zum Paradoxon

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Profifußball: "Haben ein Paradoxon"

Thomas Müller nennt die aktuelle Gehaltsdebatte "paradox". Spielerberater Stefan Backs sieht in seinem Gastkommentar aber wenig Hoffnung auf Veränderung.
HAMBURG, GERMANY - MAY 24: A detailed view of a match ball in the goal net prior to the Second Bundesliga match between Hamburger SV and DSC Arminia Bielefeld at Volksparkstadion on May 24, 2020 in Hamburg, Germany. (Photo by Christian Charisius/Pool via Getty Images)
HAMBURG, GERMANY - MAY 24: A detailed view of a match ball in the goal net prior to the Second Bundesliga match between Hamburger SV and DSC Arminia Bielefeld at Volksparkstadion on May 24, 2020 in Hamburg, Germany. (Photo by Christian Charisius/Pool via Getty Images)
© Getty Images
Stefan Backs
Stefan Backs
von Stefan Backs

Thomas Müller vom FC Bayern München hat es in einem Interview gesagt. Es sei "schon ein bisschen paradox", als Profi auf der einen Seite auf Gehalt zu verzichten, wenn auf der anderen Seite der eigene Verein über Millionentransfers im Sommer nachdenkt.

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Natürlich hat die Spieler diese Frage beschäftigt, bevor sie auf ihr Gehalt verzichteten. Diese Frage wurde auch von "meinen" Spielern an mich gestellt. Die Profis wollen dem Verein helfen, ein Zeichen der Solidarität setzen und explizit auch die Mitarbeiter der Vereine vor Kündigung schützen. Sie wollen aber nicht, dass ihr Geld zweckentfremdet wird.

Und so haben wir tatsächlich jetzt ein Parodoxon.

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Auf der einen Seite entlassen Bundesligaklubs 400-Euro-Mitarbeiter, denen neben dem Geld vermutlich auch die Aufgabe im Verein sehr viel bedeutet. Auf anderen Seite suchen dieselben Führungskräfte, die für diese Entlassungen verantwortlich sind, Neuzugänge für die kommende Saison.

Wenig Hoffnung auf Veränderung im Profifußball

Das zeigt zwei Dinge: Das Zögern der Profis beim Thema Gehaltsverzicht ist nicht unbegründet. Es ist schwer vermittelbar, dass von dem Geld, auf das ein Spieler verzichtet, ein direkter Konkurrent verpflichtet wird. Das möge sich jeder einmal bei seinem eigenen Arbeitgeber vorstellen. Zudem sehen die Spieler, dass "ihr" Geld eben nicht zum Schutz der Vereinsmitarbeiter eingesetzt wird.

Zum anderen zeigt es den riesigen Druck, dem die Verantwortlichen der Vereine ausgesetzt sind. Maximales finanzielles Risiko zu gehen, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Dafür müssen dann auch schon mal die Geringverdiener dran glauben.

Das macht wenig Hoffnung, dass sich durch die Coronakrise mittelfristig am Profifußball etwas ändert. Und es macht zudem deutlich, dass einige Vereine in Sachen Kommunikation auf Kreisliganiveau agieren. Wenn überhaupt.

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Als Kind hatte Stefan Backs einen Lebenstraum: Er wollte dafür bezahlt werden, dass er den ganzen Tag Fußball schaut. Diesen setzte er schließlich in die Tat um, indem er Sportjournalismus studierte und für die Sport Bild und Sat.1 als Fußballjournalist arbeitete. 2001 wurde Backs Mediendirektor bei der Rogon Sportmanagement GmbH. Seit 2003 ist er als selbstständiger Spielerberater tätig und hat zahlreiche Transfers im Profifußball begleitet. 2012 wurde er Geschäftsführer der Siebert & Backs Fußballmanagement GmbH. Zu den Klienten den Agentur zählen unter anderem Alexander Nübel, Ralf Fährmann und Marco Höger.