Home>Fußball>Bundesliga>

Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach über Erfahrung mit Schmerzmitteln

Bundesliga>

Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach über Erfahrung mit Schmerzmitteln

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ginter spricht über Ibu-Erfahrung

Gladbachs Nationalverteidiger spielt trotz angebrochener Rippe im Rheinderby, rät aber zu Vernunft. Für ihn kommt es auf die "Art der Verletzung" an.
"Split It!" - Das interaktive Format auf Instagram begrüßt dieses Mal mit Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach.
hluhmann
hluhmann
Lisa Ramuschkat
Lisa Ramuschkat
von Holger Luhmann, Lisa Ramuschkat

Die brisante Doku "Geheimsache Doping - Hau rein die Pille" und die Schmerzmittel-Aussage von Neven Subotic haben große Aufmerksamkeit erzeugt. Nationalspieler Matthias Ginter hat bei SPORT1 offen über die Einnahme von Ibuprofen und seine persönlichen Erfahrungen mit Medikamenten gesprochen.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Ich hatte zu Anfang der Saison beim Länderspiel in Nordirland eine angebrochene Rippe und danach unfassbare Schmerzen. Ich wollte dann unbedingt am nächsten Bundesligaspieltag im Derby in Köln spielen und habe schließlich Ibuprofen genommen, weil es einfach brutale Schmerzen waren", sagte Ginter in Split it!, dem Instagram Live-Format von SPORT1.

Für den Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach kommt es auch auf die "Art der Verletzung" an. "Wenn ich gewusst hätte, dass es sich verschlimmern kann, hätte ich auch nicht gespielt. Ich war damals nach dem Länderspiel direkt zum Röntgen und habe gleich abgeklärt, was passiert, wenn man jetzt nochmal einen Schlag auf die Rippe bekommt. Mir wurde gesagt, dass eine angebrochene Rippe nichts ist, was schlimmer werden kann", erklärte der 26-Jährige weiter.

Alle Folgen von Split it! mit Lisa Ramuschkat - hier ansehen! 

{ "placeholderType": "MREC" }

"... weil es das Problem ja nicht löst"

Ginter ist sich generell der Gefahr bei der Einnahme von Schmerzmitteln bewusst und rät zum vorsichtigen Umgang: "Klar kann man sagen, es ist riskant - gerade aus medizinischer Sicht, weil es das Problem ja nicht löst, sondern nur überdeckt. Die Vernunft sollte vorrangig sein. Sowohl die ärztliche Vernunft, dass die Experten sagen, es geht einfach nicht. Aber auch der Spieler muss verstehen, wenn es keinen Sinn macht."

Er habe auch schon eine Situation gehabt, dass der Arzt ihm gesagt habe: Lass es lieber, das ergibt keinen Sinn. Diesen Rat habe er dann auch befolgt.

So halten es andere Vereine und Spieler aber offensichtlich nicht. Zu dem Schluss, dass im deutschen Fußball von der Bundesliga bis in die Kreisklasse Medikamentenmissbrauch offenbar an der Tagesordnung ist, kommt die angesprochene gemeinsame Recherche von  CORRECTIV und der ARD-Dopingredaktion. In der ARD Doku "Geheimsache Doping - Hau rein die Pille" und auf correctiv.org wurden die Ergebnisse der Recherche vorgestellt.

47 Prozent der 1147 befragten Fußballer - darunter elf Profis – gaben an, mehrmals pro Saison Schmerzmittel zu nehmen, 21 Prozent gar einmal pro Monat oder öfter. Als Grund nannten sie nicht nur die Bekämpfung akuter Schmerzen. Fast 42 Prozent der Teilnehmer wollen mit den Pillen Einfluss auf ihre Leistung nehmen. (Alle Ergebnisse auf pillenkick.de)

{ "placeholderType": "MREC" }

Subotic: "Ibuprofen wie Smarties verteilt"

Für Aufsehen sorgte auch die Aussage von Union Berlins Abwehrroutinier Subotic, der für die Doku als einer von wenigen Profis vor der Kamera Stellung bezog.

"Was ich in den letzten 14 Jahren mitbekommen habe, ist, dass Ibuprofen wie Smarties verteilt wird", sagte Subotic: "Für jedes kleine Aua gibt es quasi pauschal Ibuprofen." Für die Spieler sei es "nicht offensichtlich, welche Folgen es haben kann. Darüber werden sie in der Regel auch nicht informiert."

DFB-Präsident Fritz Keller hatte "schockiert" reagiert und eine Reaktion angekündigt: "Da müssen wir unbedingt an unsere Landesverbände gehen und über Trainer eine Sensibilisierung hinkriegen." Der Sport im Amateurbereich sei "zur Gesunderhaltung gedacht und nicht dafür, dass man sich kaputt macht."