Er brachte dem heutigen Bundestrainer Joachim Löw das Fußballspielen bei, zu Wochenbeginn ist Wolfgang Keller im Alter von 76 Jahren gestorben.
Trauer um Löws Entdecker
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Wie der SC Freiburg mitteilte, starb der langjährige Jugendleiter und Jugendtrainer der Breisgauer nach längerer Krankheit.
"Alles, was ich in jungen Jahren über Fußball gelernt habe, habe ich von Wolfgang Keller", sagte Löw in dem Klub-Statement. "Er hatte sich mit aller Energie und dem größtmöglichen Enthusiasmus dem Fußball verschrieben und wirkte für uns Jugendliche aus Schönau wie ein Ersatzvater. Er hat fast täglich mit uns trainiert, im Winter hat er dafür eine Ecke des Hartplatzes freigeschaufelt."
Löw bestritt 263 Spiele für die Freiburger, vorwiegend in der 2. Bundesliga, und erzielte dabei 83 Treffer. Im vergangenen Jahr habe er sich noch mit Keller getroffen. "Er konnte sich an jedes Ergebnis mit der Schönauer Jugend, den Auswahlmannschaften oder dem Sport-Club erinnern. Er war einfach fußballverrückt im positivsten Sinne. Wolfgang hat mich und ganz viele junge Menschen geprägt", sagte Löw.
Streich würdigt Kellers Verdienste
Auch der aktuelle SC-Trainer Christian Streich arbeitete mit Keller zusammen, der 1986 zum Sport-Club kam und bis 2002 die Nachwuchsabteilung leitete. Anschließend war Keller viele Jahre als Scout für die Freiburger Fußballschule tätig.
"Wolfgang Keller war A-Jugendtrainer, als ich 1995 beim SC die C-Jugend übernommen habe", erinnerte sich Streich. "Er hat damals alle Funktionen auf sich vereint, für die es heute ein halbes Dutzend Mitarbeiter gibt: Trainer, Co-Trainer, Betreuer, Physio - sogar den Busführerschein hat er gemacht und seine Mannschaften zu den Spielen gefahren. Es war wohl günstiger so."
Streich würdigte Kellers Verdienste für den Fußball in der Region. "Wolfgang Keller hatte einen besonderen Blick für Spieler und einen besonderen Blick für Trainer. Er brauchte dafür keine großen Erklärungen. Mit Wolfgang Keller ist eine große Institution im südbadischen Fußball gestorben."