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Werder Bremen: Flüchtling Ousman Manneh erhält keinen Vertrag mehr

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Werder Bremen: Flüchtling Ousman Manneh erhält keinen Vertrag mehr

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Das traurige Ende eines Märchens

Aus einem Flüchtling wird ein Bundesliga-Profi: Die Geschichte von Ousman Manneh und Werder Bremen war zu schön, um wahr zu sein. Nun ist sie zu Ende.
Ousman Manneh muss Werder Bremen verlassen
Ousman Manneh muss Werder Bremen verlassen
© Imago
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Er war erst 17, als er von Gambia Richtung Europa flüchtete.

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Ousman Manneh hatte seine Heimat hinter sich gelassen. Die Heimat, in der die Inhaftierung von Regierungskritikern und Homosexuellen zum Alltag gehörte und Folterungen auf der Tagesordnung standen.

In Bremen, wo er schließlich landete, wurde er schnell zu einem positiven Beispiel von gelungener Integration. Er schlug von Beginn an die richtige Richtung ein.

Manneh überzeugt bei Werder Bremen

Sichtungstraining des Blumenthaler SV, Einsätze in der A-Jugend-Regionalliga, Probetraining bei Werder Bremen. Überall wusste er zu überzeugen. So sehr, dass ihn der Bundesligist im März 2015 unter Vertrag nahm.

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Vom Flüchtlingskind zum Bundesliga-Profi. Aus einer Geschichte, die Mut macht, war ein Märchen geworden. Doch jetzt, nur fünf Jahre später, ist das Märchen vorbei. Der auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert.

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"Es tut mir persönlich sehr leid für ihn. Ousman Manneh ist ein wirklich herzensguter Junge, der von Verletzungen geplagt wurde", erklärte Sportchef Frank Baumann beim Onlineportal DeichStube das Aus für Manneh bei Werder und nannte damit gleich den Hauptgrund für die Trennung.

Manneh fällt lange aus

Exakt drei Jahre nachdem er seinen ersten Vertrag unterschrieben hatte, verletzte sich Manneh im Frühjahr 2018 schwer. Es war nicht die erste Verletzung, aber die folgenschwerste. 21 Monate lang konnte er nicht mehr spielen.

Dabei hatte er erst ein halbes Jahr zuvor in der Bundesliga debütiert, bestritt unter dem damaligen Cheftrainer Alexander Nouri sein erstes Spiel gegen Mainz 05 gleich von Beginn an. Gegen Bayer Leverkusen erzielte er nur wenige Wochen später sein erstes Bundesliga-Tor.

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"Einer meiner größten Träume ist heute wahr geworden", freute sich der damals 19-Jährige beim NDR. "Es ist eine großartige Erfahrung und unglaublich, hier vor 40.000 Fans im Weserstadion zu spielen. Das ist das, was ich immer wollte."

Doch das Glück war nicht von langer Dauer. Ganze zwei Bundesliga-Spiele sollten noch folgen. Danach kam er nur noch in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. VfR Aalen statt Bayern München, Kölner Südstadion statt Weserstadion: So ging es für Manneh weiter.

Und dann kam der 2. März 2018, Auswärtsspiel bei Hansa Rostock. Manneh zog sich eine Bänderverletzung zu, musste ausgewechselt und später operiert werden. Doch auch danach ließen die Schmerzen im Fuß nicht nach. Eine weitere Untersuchung ergab ein Knochenödem.

Kurz-Comeback gegen Wolfsburg II

Erst im Dezember 2019 konnte er endlich wieder ein Fußballspiel bestreiten. Bei der 0:5-Niederlage im Duell der U23-Teams mit dem VfL Wolfsburg kam er immerhin 24 Minuten zum Einsatz.

Mehr sollten es allerdings nicht werden. Erst kam die Winterpause, dann kam Corona - und nun das Aus für Manneh bei Werder Bremen.

"Unsere U23 ist voll besetzt. Da sind viele junge Spieler, die nachgerückt sind und sich jetzt in der Regionalliga beweisen sollen. Und in der Bundesliga-Mannschaft würde Ousman bei uns keine Rolle spielen", macht Baumann dem Afrikaner keine Hoffnung mehr auf ein Comeback bei Werder.

Aber: "Er ist jetzt gesundheitlich wieder auf einem guten Weg", betont der Sportchef und hofft, dass Manneh sein Talent woanders im Profi-Fußball einbringen wird.

"Ich drücke ihm alle Daumen", sagt er. Er wird nicht der Einzige sein.