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BVB: Die Baustellen von Lucien Favre vor dem Saisonstart

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BVB: Die Baustellen von Lucien Favre vor dem Saisonstart

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Die Probleme von Favres BVB

Beim BVB läuft in der Vorbereitung nicht alles nach Plan. Lucien Favre hat zwei Wochen vor Pflichtspielstart noch einige Baustellen zu bewältigen.
Er ist 18 und gilt als vielversprechendes Talent. Reinier trainiert zum ersten Mal beim BVB und erklärt, weshalb er zu den Schwarz-Gelben wechselt.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

Viel Zeit bleibt dem BVB nicht mehr.

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Bis zur Partie der 1. Runde des DFB-Pokals beim MSV Duisburg am 14. September muss Trainer Lucien Favre noch die eine oder andere Baustelle bei den Schwarz-Gelben schließen. Noch läuft nicht alles rund beim BVB, das haben auch die beiden schwachen Testauftritte am Freitag gegen den SC Paderborn und den VfL Bochum gezeigt.

Für Favre war die Performance seines Teams nach außen hin nicht besorgniserregend. "Ein paar dumme Gegentore" habe es gegeben, insgesamt habe er aber "viele positive Sachen" gesehen.

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Bis zum Pflichtspielstart bleibt für Favre und den BVB noch viel zu tun. Das Problem: In den kommenden Tagen steht dem Schweizer lediglich ein Rumpf-Kader zur Verfügung, da 15 Spieler auf Länderspielreise sind. SPORT1 zeigt, woran es beim BVB zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel noch hakt.

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Ergebniskrise

Der BVB startete mit drei überzeugenden Siegen und 22:3 Toren in den Testspielsommer. Doch in den vergangenen drei Partien (gegen anspruchsvollere Gegner) gelang kein Sieg. Nach der 1:3-Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam vom vergangenen Wochenende gab es am Freitag bei der Saisoneröffnung im Trainingszentrum erst ein 1:1 gegen den SC Paderborn, im Anschluss verlor eine komplett ausgetauschte Favre-Elf mit 1:3 gegen den VfL Bochum.

Weder gegen Paderborn noch gegen Bochum lief die bestmögliche Elf auf, Favre mischte seine beiden Teams munter mit Nachwuchskräften durch. Dennoch zeigten die teils müden Auftritte, dass der BVB in allen Mannschaftsteilen noch Steigerungsbedarf hat.

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Verletzungen

Am Freitag fehlte fast eine komplette Elf, unter anderem Raphael Guerreiro, Thomas Meunier, Mahmoud Dahoud, Giovanni Reyna und Dan-Axel Zagadou standen nicht zur Verfügung.

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Während es beim Langzeitrekonvaleszenten Marco Reus zuletzt gute Nachrichten gab, drückt Favre vor allem in der Defensive der Schuh. Zagadou schlägt sich schon seit dem Trainingslager mit Kniebeschwerden herum. Wie lange der als Innenverteidiger eingeplante Franzose ausfallen wird, ist unklar.

Auch Neuzugang Thomas Meunier fiel zuletzt mit einem Faserriss aus, erwischt hat es jetzt auch Mateu Morey, der sich einen Muskelfaserriss zuzog. Zudem konnte auch Raphael Guerreiro mit muskulären Problemen am Freitag nicht mitwirken.

Systemdebatte

Dreier- oder Viererkette? Das ist die zentrale Frage, die den BVB durch die Vorbereitung begleitet. Favre stellte (auch notgedrungen) in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit auf die Dreierkette, die in der Defensivbewegung zur Fünferkette wurde, um - und stabilisierte die Abwehr so.

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Doch eigentlich ist der Schweizer Freund der Viererabwehrreihe, die von den meisten der internationalen Top-Teams favorisiert wird. So ließ er in den Testspielen grundsätzlich mit vier Verteidigern agieren, auch gegen Bochum und Paderborn.

Doch diese zeigte sich noch äußerst wacklig. Insgesamt kassierten die Dortmunder in den vergangenen drei Testspielen sieben Gegentore, offenbarten noch Abstimmungsprobleme. "Wenn wir mit Viererkette spielen, können wir vorne mehr laufen. Mehr offensive Spieler hereinbringen", erklärte Thomas Delaney nach den Testspielen die Vorzüge.

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Eine Viererkette lässt Favre zusätzlichen Raum für einen weiteren Offensivakteur. Außerdem haben die Dortmunder mit Achraf Hakimi einen Schlüsselspieler dieser Formation verloren, sein Nachfolger Meunier ist defensiver ausgerichtet und damit eher für eine Viererkette geeignet.

Durch die vielen Verletzungen in der Abwehrreihe war es Favre bisher kaum möglich, die neuen Abläufe in der Formation konsequent einarbeiten zu lassen. Daran wird sich bis zum Pflichtspielstart aufgrund der Länderspielpause auch kaum noch etwas ändern.

Kaderbaustellen

Mit Meunier hat Dortmund Hakimi hochkarätig ersetzt, mit Reinier und Jude Bellingham zudem zwei hochveranlagte Perspektivspieler hinzugewonnen. Inwieweit der 18 Jahre alte Reinier und der ein Jahr jüngere Bellingham Soforthilfen sein können, bleibt abzuwarten. Zumindest der Engländer, der erstmals für die U21-Nationalmannschaft der Three Lions nominiert wurde, konnte in Bad Ragaz bereits auf sich aufmerksam machen.

Doch die Personalplanungen beim BVB sind noch nicht abgeschlossen. "Wir spielen oft dreimal pro Woche, wir müssen Spieler haben, die bereit sind. Wir brauchen zwei Mannschaften, zwei richtige Mannschaften, sonst wird es schwer", forderte Favre vor einer Woche.

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Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, erklärte, dass auch die wirtschaftliche Lage des Klubs im Auge behalten werden müsse. Für das Geschäftsjahr 2019/20 rechnet der Klub aufgrund der Coronakrise mit 45 Millionen Euro Verlust.

Doch auch auf der Abgangsseite soll sich noch etwas tun. Die von einer Leihe zurückgekehrten Felix Passlack und Marius Wolf spielen bei Favre keine Rolle und sollen abgegeben werden. Eine mögliche Ablöse würde wiederum mehr Spielraum für Transfers schaffen.

Mögliche Neuzugänge könnten auch erst nach Saisonstart dazustoßen, das Transferfenster ist bis zum 5. Oktober geöffnet. Doch auch ohne weitere Verstärkungen muss sich die Favre-Elf in zwei Wochen mit Duisburg bereits dem ersten richtigen Härtetest unterziehen, fünf Tage später startet die Bundesliga mit dem Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Viel Zeit hat Tüftler Favre nicht mehr. Und er muss hoffen, dass nach der Länderspielpause keine neuen Verletzten dazu kommen.