Die Abstellungen der Bundesliga-Profis zu ihren Nationalmannschaften in der vergangenen Woche sorgen bei den Vereinen für großen Ärger.
Hoffenheim-Boss redet sich in Rage
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So energisch wie Alexander Rosen von der TSG Hoffenheim hat sich aber noch kein Vereinsvertreter gegen die Abstellungen gewandt. Der Sportdirektor der Kraichgauer redete sich vor dem Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund regelrecht in Rage. (Bundesliga: TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund JETZT im LIVETICKER).
"Das ist unverantwortlich. Das geht einfach nicht", polterte Rosen bei Sky.
Rosen droht den Verbänden
Mit Blick auf die nächste Länderspiel-Periode im November forderte er ein einheitliches Vorgehen der DFL und sagte: "Zur Not müssen wir intensiv darüber nachdenken, die Spieler auch mal nicht abzustellen."
Doch nicht nur für die Vereine, die ja die Spieler bezahlten, sei das nicht hinnehmbar. Auch die Spieler selbst würden nicht gern zu den Länderspielen reisen, behauptete Rosen.
"Die Jungs haben keinen Bock darauf, drei Spiele in einer Woche zu machen und dafür zwei lange Reisen auf sich zu nehmen", echauffierte sich der 41-Jährige. "Sie hatten schon bei der Abreise ein ungutes Gefühl."
TSG muss auf Duo verzichten, Dortmund auf Haaland
Hoffenheim muss gegen den BVB auf die beiden Leistungsträger Julian Baumgartlinger und Munas Dabbur verzichten. Beide bräuchten eine Pause nach den Anstrengungen der zurückliegenden Länderspiele, erklärte Rosen.
Kehl äußert Verständnis für Verbände
Bei den Dortmundern steht Erling Haaland deshalb nicht in der Startelf. Der Norweger hatte mit der Nationalmannschaft in den letzten sieben Tagen zwei Spiele über 90 und sogar eins über 120 Minuten bestreiten müssen.
"Gerade für Erling, aber auch für viele andere Spieler, war es eine sehr intensive Woche. Wir werden auch in der nächsten Abstellungsperiode drei Spieler abstellen", sagte Sebastian Kehl, Chef der Lizenzspieler-Abteilung beim BVB.
Die Situation sei für die Vereine nicht optimal, so Kehl. Auf Konfrontationskurs mit UEFA und FIFA wollte er aber nicht gehen: "Corona hat eben auch bei den Verbänden dazu geführt, dass dieser Spielplan jetzt so besteht. Wir können es nicht ändern und müssen uns gut darauf einstellen."