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FC Bayern, BVB, Reus, Sané und Löw: Stefan Effenberg mit Klartext-Kolumne

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FC Bayern, BVB, Reus, Sané und Löw: Stefan Effenberg mit Klartext-Kolumne

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"An Reus' Stelle wäre ich angepisst"

SPORT1-Experte Stefan Effenberg kritisiert die Rolle von Marco Reus - und sagt, wer Haaland hätte ersetzen können. Auch zu Bayerns Sané und Löw spricht er.
Marco Reus kam gegen Frankfurt nicht zum Einsatz. Die Runde im CHECK24 Doppelpass ist sich unschlüssig: Ist Reus noch der richtige Kapitän beim BVB?
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Liebe Fußball-Freunde,

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dieses Topspiel gegen RB Leipzig (3:3) hatte es in sich für den FC Bayern: Offensiv sind die Münchner ja extrem stark, aber wie lange können sie das Problem hinten auffangen? Vielleicht noch eine ganze Saison. Weil sie gegenüber der Konkurrenz mit so Leuten wie Robert Lewandowksi und Serge Gnabry einfach besser aufgestellt sind.

Klar: RB spielt einen guten Fußball, ich hatte auch immer das Gefühl, dass Leipzig das erste Tor macht bei ihren vielen Chancen. Aber Bayern musst Du erst mal schlagen und auf Strecke zeigen, ob du mithalten kannst. Leverkusen spielt auch einen guten Fußball, und Borussia Dortmund wollen wir auch nicht vergessen im Titelkampf.

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Und nehmen wir nur mal die Leistung von Bayern-Doppeltorschütze Thomas Müller: Das ist einstudiert von den Laufwegen her, so wie er sich bewegt - ein Thomas Müller, wie wir ihn kennen. (FC Bayern - RB Leipzig: Die Einzelkritik)

Trotzdem muss man nochmals betonen, dass sie bei den Gegentoren wie beim 2:3 durch Emil Forsberg hinten manchmal schwächeln: Da macht auch Niklas Süle einen Fehler, da muss er ganz anders stehen bei der Flanke und Forsberg zustellen. Die Bayern hatten bis vor kurzem Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die als Sechser wunderbar funktioniert haben und dadurch der Innenverteidigung enorme Stabilität gegeben haben. Die fehlen nun natürlich.

Effenberg: Sané muss mehr nach hinten arbeiten

Kritisch sehe ich auch Leroy Sané: Er muss mehr nach hinten mitarbeiten für das Team, auch von der Körpersprache her. Da gab es gegen Leipzig so ein, zwei Situationen, in denen der Kopf runterging und er einen Mitspieler so anmachte von wegen: "Leck mich am… wie auch immer!" Das ist nicht gut. In der Rückwärtsbewegung muss er das lernen.

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Aber Borussia Dortmund hat mit dem verpasstem Sieg gegen Eintracht Frankfurt (1:1) die Gunst der Stunde ja nicht nutzen können, um in der Tabelle nach oben Boden gutzumachen. (Tabelle der Bundesliga)

Dass Kapitän Marco Reus nicht mal eingewechselt wurde, kann ich nicht nachvollziehen: Der Kapitän sollte immer spielen. Warum fängt Reus denn nicht wenigstens an? Aber so? Warum macht er denn dann überhaupt die Reise mit?

Ich wäre da ziemlich angepisst an Reus' Stelle, bei seinem Standing als Leader, als Anführer… Schade, dass er nicht selber dazu spricht und Stellung bezieht.

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Effenberg: Warum bleibt Reus beim BVB auf der Bank?

Was mich beschäftigt, ist auch der Umstand, dass der Ausfall von Topstürmer Erling Haaland so schwierig aufzufangen ist: Es ist ja schon fatal, dass du so stark auf so einen Spieler setzt, der gerade mal 20 Jahre alt ist.

Wo sind denn jetzt die anderen Jungs, wo ist denn Jadon Sancho, der sein müsste, um auch mal ein Spiel zu entscheiden? Axel Witsel und Thomas Delaney tauchen ab, da habe ich ebenso viel mehr erwartet.

Ganz ehrlich: Ich hätte Mario Mandzukic deshalb geholt. Dann hättest du nicht nur ein Back-up gehabt, sondern auch Mentalität.

Fassungslos gemacht hat mich unter der Woche der DFB-Krisengipfel zur Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw, der dabei  ausgerechnet fehlte: Ich muss mich doch stellen, wenn ich die Herzen der Fans zurückgewinnen will.

Effenberg: Kann doch nicht abtauchen wie Löw

Ich kann doch nicht abtauchen, sondern stelle mich bewusst dagegen, wenn ich in der Öffentlichkeit Feuer und volle Breitseite bekomme. Wahrscheinlich haben wir dadurch beim nächsten Länderspiel noch weniger Zuschauer Einschaltquote – das kommt doch nicht von ungefähr.

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Das Bild, das alle Verantwortlichen abgeben, sei es ein Oliver Bierhoff, Fritz Keller und Löw mit seinem ganzen Trainerteam, das ist erbärmlich - das geht gar nicht.

Die sprechen in der Führung ja keine gemeinsame Sprache. Ich glaube auch nicht, dass wir da in einem Jahr weiter sind. Wie soll das denn funktionieren, wenn die Basis kaputt ist? Was denken denn die Fans da draußen, wenn gefühlt jeder Zweite von denen die Steuerfahndung vor der Tür hat, ein Reinhard Grindel (Ex-DFB-Präsident, Anm. d. Red.) vorher eine teure Uhr abstaubt?!“

Euer
Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 bildet der 52-Jährige mit Marcel Reif und Mario Basler das feste Experten-Team des CHECK24 Doppelpass.