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FC Bayern: Hasan Salihamidzic wegen Formtief von Benjamin Pavard gefordert

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FC Bayern: Hasan Salihamidzic wegen Formtief von Benjamin Pavard gefordert

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Muss Salihamidzic jetzt nachrüsten?

Weil Benjamin Pavard im Formtief steckt, musste Joshua Kimmich gegen Mainz 05 als Rechtsverteidiger aushelfen. Muss Bayern jetzt hinten rechts nachrüsten?
Die Rechtsverteidiger-Position wird beim FC Bayern zum Problemkind. Benjamin Pavard steckt im Formtief, Bouna Sarr ist nicht der erhoffte Backup.
mhoffmann
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Martin van de Flierdt
Martin van de Flierdt

Das Problem mit Joshua Kimmich ist bekannt, seit langem.

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So gut er sich beim FC Bayern geschlagen hat auf allen anderen Positionen – in der Innen-, Außenverteidigung und anderswo: Aus seinem Wunsch, bei Bayern als Sechser im Mittelfeld zu spielen, hat er nie ein Geheimnis gemacht.

In der Bayern-Chefetage kennen und respektieren sie den Wunsch ihres jungen Leaders. Sie suchen deswegen schon seit mehreren Jahren nach Lösungen, die Planstelle des Rechtsverteidigers anderweitig zu besetzen.

Kimmich überzeugt als Rechtsverteidiger 

In diesem Kontext ist pikant, was am Wochenende beim 5:2-Sieg gegen den FSV Mainz 05 passierte: Kimmich musste in der zweiten Halbzeit einmal mehr hinten rechts aushelfen und wird von Coach Hansi Flick womöglich auch noch weiter für die nicht ganz so geliebte Position zwangsverpflichtet.

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"Genau so wollen wir das sehen", war Flick anschließend begeistert von der Vorstellung des Nationalspielers, der mit dem Tor zum 1:2 und einer weiteren Vorlage die Wende einleitete. "Wenig Fehler machen und nach vorne Impulse setzen."

Kimmich also wieder da, wo er nicht wirklich spielen möchte. Was ist schiefgelaufen? Hätte das Bayern-Management um Sportvorstand Hasan Salihamidzic die aktuelle Situation durch bessere Transfer-Planung verhindern können?

Formtief von Pavard deckt Probleme auf

An sich ist diese Planung seit Jahren darauf ausgerichtet, dass Kimmich als Rechtsverteidiger nicht mehr gebraucht wird und frei für die Sechser-Rolle ist. Die Verpflichtung von Benjamin Pavard - jener Pavard, der aktuell völlig außer Form ist - im Sommer 2019 diente unter anderem diesem Zweck.

Der 24-Jährige, beim Ex-Klub VfB Stuttgart vor allem als Innenverteidiger aktiv, hatte sich bei der WM 2018 als Rechtsverteidiger eigentlich bestmöglich empfohlen: Er wurde auf der Position mit Frankreich Turniersieger.

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In der Triple-Saison 2019/20 war Pavard dann auch bei Bayern meistens hinten rechts aktiv, Kimmich konnte ins Mittelfeld rotiert werden. Und auch Backups für Pavard wurden noch geholt: Im Januar 2020 wurde Álvaro Odriozola von Real Madrid ausgeliehen, nach dessen Abgang kam Bouna Sarr von Olympique Marseille.

Odriozola hat bei Bayern keine großen Spuren hinterlassen, was wegen einer starken Pavard-Saison nicht ins Gewicht fiel. Nun allerdings ist die Lage eine andere: Pavards Tief lenkt den Blick darauf, dass Bayerns Backup-Plan nicht aufgegangen ist.

Flick unzufrieden mit Pavard 

"Wir hatten in der ersten Halbzeit vor allem auf der rechten Seite nicht allzu viele Situationen, mit denen wir zufrieden waren", begründete Flick den Austausch des Franzosen gegen Mainz: "Letztlich ging es darum, dass wir die Zweikämpfe annehmen, das haben wir in der ersten Halbzeit vermissen lassen. Weil wir in der Defensive zu wenig Zweikämpfe gewonnen haben, war der Gegner immer wieder gefährlich."

Ein deutliches Urteil über den überspielten Pavard. Wann, wenn nicht jetzt, schlüge die Stunde eines Backups?

Doch Sarr ist seit mehreren Wochen außen vor. Flick begründet es noch immer mit der Oberschenkelverletzung, die den 28-Jährigen im November aus dem Tritt gebracht hatte. Nüchtern betrachtet hat der Zugang nach dem 7. Spieltag aber keine Minute mehr in der Liga gespielt.

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Bezeichnend: Gegen Wolfsburg und Leverkusen baute Flick stattdessen auf Niklas Süle, der auf der Position aber ebenso wenig eine Dauerlösung ist wie der eigentlich auch im Zentrum beheimatete Youngster Chris Richards.

War Sarr statt Dest zu holen die richtige Entscheidung?

Womöglich wäre Flicks Rechtsverteidiger-Puzzle weniger kompliziert, wenn die Bayern es geschafft hätten, Wunschkandidat Sergino Dest von Ajax Amsterdam zu verpflichten. Der US-Amerikaner aber zog einen Wechsel zu seinem erklärten Traumverein FC Barcelona vor und hat dort auch prächtig eingeschlagen.

Die Katalanen zahlten mit 21 Millionen Euro allerdings auch 13 Millionen mehr als die Münchner für Sarr. In Coronazeiten ist es womöglich manchmal sinnvoller, die wirtschaftliche Vernunft dem sportlich Wünschenswerten vorzuziehen.

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Auch wenn es dann in Situationen wie der aktuellen vorübergehend schmerzhaft ist. "Es fällt auf, dass im letzten Sommer etwa 15 Prozent niedrigere Ablösesummen aufgerufen wurden", sagte Karl-Heinz Rummenigge kürzlich im CHECK24 Doppelpass. "Bei den Gehältern im Spitzenbereich fängt das aber erst jetzt langsam an, sich abzusenken. Die Payrolls der Topklubs sind eigentlich viel zu hoch angesetzt für die Probleme, die wir haben."

Legt Bayern hinten rechts nochmal nach?

Barcelona, um in diesem Bild zu bleiben, hat zwar Dest, aber ansonsten sportlich und gerade finanziell arge Schwierigkeiten. 

Die Münchner hingegen besäßen durchaus die Chance, für rechts hinten nachzurüsten. Das Transferfenster ist bis zum 1. Februar geöffnet. Auch wenn es aktuell eher unwahrscheinlich ist, ausgeschlossen hat Flick es nicht: "Diese Dinge besprechen wir intern", sagte er nach dem Mainz-Spiel auf Nachfrage.

Die Bayern müssen also womöglich nochmal ran an eine Transfer-Baustelle, die sie eigentlich längst schließen hatten wollen.