Der FC Schalke hat im Geschäftsjahr 2020 beim Umsatz einen massiven Rückgang erlebt.
Schalke-Bilanz: Verlust verdoppelt sich
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Wie die Königsblauen am Dienstag offiziell bekannt gaben, wurden im vergangenen Jahr 174,7 Millionen Euro umgesetzt - im Vorjahr waren es noch 275 Millionen Euro. Begründet wurden die Einbußen in einer offiziellen Mitteilung in erster Linie mit den Auswirkungen der Pandemie und der ausgebliebenen Qualifikation für den Europacup.
Der Konzernjahresfehlbetrag liege bei 52,6 Millionen Euro, teilte Christina Rühl-Hamers, Vorständin Finanzen, Personal & Recht. Der Verlust sei damit "im Rahmen der im Konzernzwischenbericht im September 2020 kommunizierten Ergebnisprognose" - ist aber auch mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (26,1 Millionen Euro).
Hier fehlen Schalke die Einnahmen aus dem Vorjahr
"Die Corona-Pandemie hat uns mit voller Wucht getroffen und für massive Rückgänge in wesentlichen Umsatzbereichen gesorgt. Wir haben dank sofortiger Kostensenkungsmaßnahmen die Effekte auf das Ergebnis abmildern können", sagte Rühl-Hamers: "Unser Ziel ist es, den FC Schalke 04 auf Basis kaufmännischer Vernunft mittel- bis langfristig so aufzustellen, dass wir auch in unvorhergesehenen Krisen wirtschaftlich stabil sind und souverän agieren können."
So erkläre sich der Einbruch beim Umsatz: Wegen der fehlenden Fans im Stadion konnten über den Spielbetrieb nur 9,2 Millionen Euro eingenommen werden, zuvor waren es noch 35,6 Millionen. Bei der Vermarktung der medialen Verwertungsrechte wurden rund 28 Millionen Euro weniger eingenommen (dieses Jahr 80,6 Mio.), bei den Sponsor-Einnahmen liegt man bei 49,7 Millionen Euro.
Im Catering stehen 2,7 Millionen einem Erlös von 15,1 Millionen im Vorjahr gegenüber.
Die Verbindlichkeiten des akut abstiegsgefährdeten Bundesligisten liegen damit jetzt bei 217 Millionen Euro, was einer Steigerung von 19 Millionen Euro entspricht. "Leider hat uns Corona auch bei der Entwicklung der Verbindlichkeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohne die Auswirkungen der Pandemie hätten wir die Verbindlichkeiten auf deutlich unter 200 Millionen senken können", erklärte Rühl-Hamers.
S04 stellt Bauprojekt ein
Im Sommer werde man eine neue Anleihe zur Refinanzierung der auslaufenden Anleihe 2016/2021 mit einem Volumen von 15,893 Millionen Euro ausgeben. Inhaber der bisherigen Anleihe erhalten ein freiwilliges Umtauschangebot.
Außerdem entschloss sich Schalke zu einem Baustopp "für sein Projekt Berger Feld II. Bisher sind im Rahmen des Umbaus des Vereinsgeländes unter anderem insgesamt sieben neue Trainingsplätze, das Profileistungszentrum, drei Parkhäuser sowie das Parkstadion fertiggestellt worden. Die weiteren Teilprojekte wie das Tor auf Schalke sowie das Gebäude mit Profi- und Nachwuchsleistungszentrum sowie der Geschäftsstelle werden nicht mehr umgesetzt."
Die Entscheidung sei aus wirtschaftlichen Gründen getroffen worden, sagte Rühl-Hamers.