Auf den ersten Blick ergibt dieser Wechsel nicht wirklich Sinn: Fredi Bobic verlässt Eintracht Frankfurt und wird ab kommender Saison Geschäftsführer bei Hertha BSC. (Die Tabelle der Bundesliga)
Hertha-Boss verrät Plan mit Bobic
Damit verlässt er einen Verein, der wohl zukünftig in der Champions League spielt, und heuert bei einem Abstiegskandidaten an, der womöglich in der nächsten Spielzeit zweitklassig ist.
Dass es der 49-Jährige dennoch tut, löst bei seinem zukünftigen Chef große Euphorie aus. "Ich freue mich, dass Fredi zu uns kommt, weil er ein Vollprofi und für Hertha die Idealbesetzung ist", sagte Carsten Schmidt, der Leiter der Hertha-Geschäftsführung, im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.
Schmidt lobt Bobic: "Unglaubliches Statement"
Es sei ein "unglaubliches Statement von ihm, in einer solchen sportlichen Lage von uns zu sagen: 'Ich gehe dahin, egal was passiert'", erklärte Schmidt weiter.
Die Berliner hatten unter der Woche bekannt gegeben, dass Bobic ab Juli die Nachfolge von Michael Preetz antreten werde, der Ende Januar entlassen worden war.
"Ich habe ihn schon immer sehr geschätzt und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit", erklärte Schmidt: "Ich bin mir sicher, dass wir im sportlichen Bereich die damit erhoffte große Verstärkung bekommen."
Bobic hatte bei Sky erwähnt, dass sein Vertrag auch für die 2. Bundesliga gültig sei. Die Berliner aber hoffen, dass der Abstieg vermieden werden kann und ab kommender Saison der schon so oft misslungene Angriff auf die Europapokal-Plätze gestartet werden kann.
Effenberg: Bobic-Personalie passt "zu 100 Prozent"
In Frankfurt hat Bobic belegt, dass er mit einem guten Auge für Verstärkungen und einem großen Netzwerk einen Abstiegskandidaten bis nach Europa führen kann.
"Er kann etwas aufbauen, das hat er auch schon bewiesen, jetzt hat er noch mehr Erfahrung. Er geht gut mit den Leuten um", sagte Frankfurts ehemaliger Trainer Armin Veh im CHECK24 Doppelpass.
Auch für SPORT1-Experte Stefan Effenberg passt die Personalie "zu 100 Prozent". Die Aufgabe bei Hertha BSC sei "megaspannend und interessant", meinte Effenberg, "und bei Fredi darf man nicht vergessen: Er kommt ein Stück weit nach Hause."
Bobic hatte von 2003 bis 2005 für die Hertha gespielt und in dieser Zeit auch zwei Spiele im UEFA-Pokal absolviert, dem Vorgänger-Wettbewerb der Europa League.
Nun soll er die Berliner als Sportdirektor wieder dahin zurückbringen - mindestens.
Denn im Endeffekt wird er beim selbsternannten Big City Club daran gemessen, was er in dieser Saison wahrscheinlich mit der Frankfurter Eintracht erreichen wird: die Qualifikation für die Champions League.