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Schmidts eigene Sicht der Dinge

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Schmidts eigene Sicht der Dinge

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Schmidts eigene Sicht der Dinge

Bayer steht gegen Benfica vor einer ersten großen Bewährungsprobe. Kritik an seiner Spielweise will der Trainer nicht hören.

Von Bayer Leverkusen berichtet Andreas Reiners

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Roger Schmidt stutzte. Der Trainer von Bayer Leverkusen war sichtlich irritiert.

Die Frage nach der jüngsten Kritik an seiner Mannschaft konnte der 47-Jährige nicht ganz nachvollziehen. "Welche Kritik meinen Sie?", fragte er deshalb nach.

Kritik war an der Stelle und ist zu diesem Zeitpunkt vielleicht auch das falsche Wort. Ergebniskrise trifft die aktuelle Situation bei Bayer vor dem zweiten Gruppenspiel in der Champions League heute gegen Benfica Lissabon (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SPORT1.fm) dann wohl auch am besten.

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Doch an Schmidt würde jegliche Kritik sowieso abprallen. Denn der Coach hat seine ganz eigene Sichtweise auf die Dinge.

Nicht nach den Ergebnissen schauen

"Ich muss mich als Trainer davon frei machen, nur nach den Ergebnissen zu urteilen. Ich schaue mir an, wie die Mannschaft die Dinge umgesetzt hat, die wir trainieren und besprechen. Und da bin ich mit 90 Prozent total einverstanden", sagte Schmidt.

Leverkusen hatte mit einem famosen Saisonstart begeistert. Erfrischenden Offensivfußball gezeigt. Schmidts Philosophie vom intensiven Powerfußball nahezu eins zu eins umgesetzt. Sich in die Herzen der Fans gespielt.

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An der Spielweise hat sich inzwischen nicht viel verändert. Wohl an der Statistik. Denn in den vergangenen fünf Spielen holte die Werkself nur noch einen Sieg.

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Schnelllebigkeit des Geschäfts

Prompt zeigte sich die Schnelllebigkeit des Geschäfts. Schmidt, für seine Art, Fußball spielen zu lassen, beim Saisonstart noch begeistert gelobt, muss sich nun ersten Unmut anhören lassen. Ironischerweise für seine Art, Fußball spielen zu lassen.

Hieß es anfangs, sein für Bayer revolutionärer Risikostil mit überfallartigem Gegenpressing habe Leverkusen zu neuem Leben erweckt, wird nun sein Plan vom Fußball für die zuletzt fehlenden Resultate verantwortlich gemacht (SHOP: Jetzt Fanartikel von Bayer Leverkusen kaufen).

Der hohe Kraftaufwand gehe zu Lasten der Konzentration. Und das wiederum zu Lasten der Effizienz. Auf den ersten Blick scheint das zu stimmen: Waren es in den ersten fünf Pflichtspielen noch 19:4 Tore, sind es aus den letzten fünf Partien nunmehr 5:8 Treffer. Ein Trend?

Nur in Wolfsburg verdient verloren

Schmidt hat eine eigene, etwas andere Rechnung: Gegen Bremen (3:3) und Freiburg (0:0) hätte Bayer gewinnen können, in Monaco (0:1) habe man unglücklich verloren. Nur in Wolfsburg (1:3) habe man verdient verloren (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).

"Wir profitieren sehr von unserer Spielanlage und spielen uns viele Chancen heraus. Was will man in Freiburg groß verbessern? Man kann höchstens den Ball zwei Zentimeter weiter nach rechts oder links schießen, damit er reingeht", sagte er.

Deshalb sieht Schmidt auch keinen Anlass, etwas an der risikoreichen und kraftraubenden Spielweise zu ändern. Auch wenn der eine oder andere Leistungsträger zuletzt vielleicht etwas überspielt und ausgelaugt wirkte.

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Der Druck wächst

"Wir versuchen, die richtigen Schlüsse zu ziehen: Wir müssen die eigenen Chancen besser nutzen und defensiv noch weniger zulassen. Wir wissen, dass wir noch nicht perfekt sind, nicht die idealen Ergebnisse erzielt haben. Wir werden aber daraus lernen und immer besser werden", kündigte Schmidt an.

Trotzdem schleicht sich in die grundsätzlich tadellose Arbeit des Bundesliga-Neulings etwas Druck ein. Denn gegen Lissabon steht Bayer nach der Auftaktniederlage in Monaco unter Zugzwang. Das kennt Schmidt allerdings schon.

Seine erste große Bewährungsprobe in der Champions-League-Qualifikation gegen Kopenhagen hatte er mit seiner Mannschaft souverän gelöst. Da stand Schmidt mit seinen Mannen und seinem System aber auch noch in den Startlöchern.

Nun ist Bayer ein paar Wochen und Erkenntnisse weiter. "Man hat in Monaco gesehen, dass wir unsere Spielweise auch international auf den Platz bringen können. Jetzt geht es darum, nicht nur gut zu spielen, sondern auch zu gewinnen", sagte Schmidt.

"Benfica hat viel erlebt"

Bei nur noch fünf Spielen in der Gruppenphase sollte man damit natürlich auch irgendwann mal anfangen. Zwar müssen die drei Punkte zuhause geholt werden, was per se Druck erzeugt. Wenn Bayer gewinnt, ist in der Gruppe auch wieder alles offen. Aber: "Wenn nicht, ist auch nicht alles vorbei", so Schmidt.

Alles getreu dem Motto: Je größer die Herausforderung, desto größer die Chance daran zu wachsen. Und Benfica ist eine Herausforderung. "Eine Mannschaft, die viel erlebt hat. Clever, zielgerichtet, kämpft um jeden Meter, um jeden Ball. Aggressiv", so Schmidts Kurzprofil des Gegners.

Der wie Bayer beim 0:2 in St. Petersburg sein erstes Spiel der Gruppenphase verloren hat. Und deshalb auch schon halb mit dem Rücken zur Wand steht.

Die Formel für den Erfolg ist also einfach: "Beide Facetten, das Spiel gegen den Ball und das Umschalten nach Ballverlust, perfekt auf den Platz zu bringen. Das wird entscheidend sein."

Dann haben sich auch die kritischen Fragen vorerst erledigt.