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Die Folgen der Pyro-Nacht

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Die Folgen der Pyro-Nacht

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Die Folgen der Pyro-Nacht

Galatasaray-Fans wüten im Dortmunder Stadion, das Spiel steht vor dem Abbruch. SPORT1 erklärt mögliche Folgen für beide Klubs.

Vierter Sieg im vierten Spiel dieser Champions-League-Saison, mit zwölf Punkten und 13:1 Toren ist Borussia Dortmund so gut wie noch keine andere Mannschaft zu diesem Zeitpunkt.

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Doch diesen Rekord vernebelten die Fackeln und Raketen der Fans von Galatasaray. Das 4:1 des BVB bekam einen hässlichen Anstrich.

SPORT1 nennt die möglichen Folgen in der Champions League:

Die UEFA könnte den BVB wegen "ungenügender Organisation" bestrafen, wie es in der Beamtensprache des europäischen Verbandes heißt. Bedeutet: Wenn Galatasaray-Fans kiloweise Feuerwerkskörper ins Dortmunder Stadion schmuggeln, trägt die Borussia als Gastgeber eine Mitschuld.

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Vor einem Monat hatte die UEFA bereits gegen den FC Arsenal ermittelt, als Galatasarays Anhänger in London zündelten. Die Engländer kamen damals ohne Strafe davon. In den letzten Monaten gab es aber zumindest eine Sanktion gegen die Heimmannschaft, weil sich Auswärtsfans daneben benahmen: Einige walisische Fans stürmten in der EM-Qualifikation in Andorra den Platz, der gastgebende Verband musste 10.000 Euro zahlen.

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Im Normalfall randalieren in so einem Fall aber auch die Heimfans, wie etwa beim Europa-League-Spiel zwischen Feyenoord Rotterdam und Standard Lüttich, als die UEFA Feyenoord für blockierte Fluchtwege und gleichzeitig für Pyro-Vergehen bestrafte.

Lassen sich die heimischen Anhänger aber nichts zu Schulden kommen, ist eine Strafe sehr unwahrscheinlich. Und selbst wenn: Der BVB hat höchstens eine Geldstrafe im niedrigen fünfstelligen Bereich zu fürchten.

Hier sieht die Sache schon ganz anders aus. Im zweiten Auswärtsspiel hintereinander haben die Fans der Türken ein Stadion verwüstet, Spieler und Zuschauer in Gefahr gebracht. Die Ausschreitungen in London kosteten Galatasaray 50.000 Euro, wobei sich die Vergehen gleichen: Auch damals flogen Raketen aufs Feld, auch damals unterbrach der Schiedsrichter das Spiel kurz, auch damals rissen die Gästefans Sitzschalen heraus und legten sich mit der Polizei an.

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Hinzu kommt diesmal: Galatasarays Fans schossen Raketen gezielt in einen Dortmunder Block, außerdem wütete eine Gruppe von rund 1400 Türken vor dem Spiel durch die Stadt. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags, Landfriedensbruch sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und das Versammlungsgesetz.

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Womöglich kommt Galatasaray mit einer Platzsperre auf Bewährung davon. Als Wiederholungstäter bescheren die Fans ihrem Klub aber vielleicht sogar ein Geisterspiel am letzten Vorrundenspieltag am 9. Dezember gegen Arsenal und eine hohe fünfstellige Geldstrafe. Möglich ist auch ein Fanausschluss bei einem Auswärtsspiel.

In der vergangenen Saison musste Legia Warschau sogar 150.000 Euro an die UEFA zahlen ? das allerdings als zusammengefasste Strafe für Pyro-Vergehen und eine rassistische Fahne bei insgesamt drei Europa-League-Spielen.

Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke resignierte. "Unser Ordnungsdienst hat extrem penibel kontrolliert, aber du kannst das ja nicht verhindern, wenn das so groß angelegt ist", sagte er nach dem Spiel.

Der Pulk von über 1000 randalierenden Galatasaray-Fans kam erst eineinhalb Stunden vor dem Spiel am Stadion an. Genügend Zeit für ernsthafte Kontrollen bei jedem einzelnen blieb daher nicht.

Doch warum lassen Polzei und Ordnungsdienst Menschen ins Stadion, die schon Stunden vorher mehr als klar gemacht hatten: Mit uns droht Ärger? Die Verantwortlichen hatten Angst vor einer Eskalation, hätten sie alle ausgesperrt.

Schiedsrichter Pavel Kralovec unterbrach die Partie in der 53. und 86. Minute jeweils kurz. Bei der ersten Unterbrechung beriet er sich mit den Delegierten der UEFA, ob das Spiel abzubrechen sei.

Türkische Fans hatten Shinji Kagawa bei einem Eckball mit Raketen beschossen. Die Galatasaray-Spieler rannten zu ihren Anhängern und beruhigten sie. Kralovec entschied auf Weitermachen, als sich die Szene beruhigt hatte.

Kurz vor Schluss war dann kein Spieler gefährdet, der Schiedsrichter war jetzt fest entschlossen, das Spiel regulär über die Bühne zu bringen. Warum er dann aber vier Minuten nachspielen ließ, verstand kaum jemand im Stadion.

Bengalos lassen sich weder mit Wasser noch mit Sand löschen. Sie sind eigentlich für die Seenotrettung gedacht und sollen daher jeden Widerstand überwinden. Brennend werden sie bis zu 2000 Grad heiß, aber auch danach glühen sie noch mit bis zu 1000 Grad.

Knallkörper können zudem zum dauerhaften Gehörverlust führen. Besonders gefährlich sind dabei die so genannten "Polen-Böller": Explodieren diese an der falschen Stelle, zerfetzen sie eine Hand mit Leichtigkeit ? oder einen Oberschenkel, wenn die noch in der Hosentasche stecken.