Stürmer werden vor allem an Treffern gemessen, das weiß auch Javier Hernandez. Und so hat "Chicharito" seine Torgefahr in seinem ersten Spiel für Bayer Leverkusen von Beginn an auch gleich mal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Daten: Kleine Erbse, große Wirkung
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Beim 4:1 (1:1) gegen BATE Borissow hatte der Neuzugang von Manchester United die wenigsten Ballkontakte (23), die schlechteste Zweikampfbilanz (nur 25 Prozent gewonnen) und die schlechteste Passquote (67 Prozent) seiner Mannschaft.
Doch das war am Ende alles nebensächlich, denn der mexikanische Nationalspieler machte das Maximum daraus - und überzeugte mit gnadenloser Effizienz.
Calhanoglu treibt an - Chicharito vollstreckt
Der 27-Jährige war an sieben von insgesamt 19 Torschüssen seines Teams direkt beteiligt (fünf Schüsse, zwei Vorlagen) und erzielte den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 (58.), ehe er in der 72. Minute für Stefan Kießling weichen musste.
Herausragend war auf Seiten der Werkself auch Doppeltorschütze Hakan Calhanoglu, der fünf Torschüsse abgab und fünf weitere auflegte.
Den ersten seiner beiden Treffer markierte der Türke mit dem ersten Abschluss der zweiten Halbzeit (46.), nachdem Admir Mehmedi bereits zu Spielbeginn mit dem ersten Schuss der Partie erfolgreich gewesen war (4.).
Doppelpacker Müller schreibt Geschichte
Der FC Bayern ist unterdessen ebenfalls mit einem Dreier in die Gruppenphase gestartet.
Der Rekordmeister hatte beim 3:0 (0:0) bei Olympiakos Piräus angesichts von 67 Prozent Ballbesitz und 22:8 Torschüssen zwar deutlich mehr vom Spiel, Tore waren dennoch lange Mangelware.
Erst der spektakuläre Distanzschuss von Thomas Müller sorgte für Erleichterung unter den Münchnern (52.), in der Nachspielzeit traf der 26-Jährige dann noch einmal vom Punkt.
Für den Toptorjäger der Bundesliga waren es schon die Treffer Nummer 29 und 30 in der Königsklasse - und die hatte er sich redlich verdient. Der Weltmeister suchte von allen Akteuren mit Abstand am häufigsten den Abschluss (sieben Mal).
In der ewigen Torjägerliste ist er nun der beste Deutsche - und bewegt sich auf einem Level mit Legenden wie Kaka und Samuel Eto'o.
Lewandowski hängt in der Luft
Mittelstürmer Robert Lewandowski hing dagegen völlig in der Luft. Der Pole gab zwar zwei Torschüsse ab, hatte ansonsten aber die wenigsten Ballkontakte (16) und gewann nur ein einziges seiner zehn direkten Duelle. In der 59. Minute wurde er von Kingsley Coman ersetzt.
Hinten sorgte nicht zuletzt der überragende Jerome Boateng dafür, dass der FCB in seiner 200. Champions-League-Begegnung zu Null spielte und zum zwölften Mal in Folge sein Auftaktspiel gewann.
Der Innenverteidiger war nicht nur 85 Mal am Ball, sondern gewann dabei auch noch stolze 90 Prozent seiner Zweikämpfe.
Rüdiger glänzt - ter Stegen patzt
Auch sein Nationalmannschaftskollege Antonio Rüdiger hat bei seinem Debüt in der Königsklasse einen - zumindest persönlich - erfolgreichen Abend erlebt.
Der 22-Jährige, der im Sommer vom VfB Stuttgart zum AS Rom gewechselt ist, erkämpfte sich mit den Italienern im Heimspiel gegen den Titelverteidiger FC Barcelona immerhin ein 1:1 (1:1) und war dabei mit 75 Prozent gewonnenen Duellen auf Anhieb der stärkste Zweikämpfer seines Teams.
Auf der Gegenseite machte DFB-Keeper Marc-Andre ter Stegen beim Ausgleich aus über 50 Metern allerdings keine gute Figur.
Casillas zieht mit Xavi gleich
Iker Casillas hat bei seinem Champions-League-Debüt im Trikot des FC Porto bei Dynamo Kiew einen Rekord eingestellt.
Der Keeper absolvierte beim 2:2 (1:1) in der Ukraine bereits seit 151. Spiel in der Königsklasse und zog damit mit dem bisherigen Rekordspieler Xavi gleich.
Den langjährigen Mittelfeldstrategen des FC Barcelona dürfte der 34-Jährige aber schon am nächsten Spieltag verdrängen - sein Weltmeisterkollege von 2010 spielt mittlerweile in Katar.