Tragischer hätte das Comeback von Holger Badstuber kaum verlaufen können.
Tragisches Comeback für Badstuber
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217 Tage hatte es gedauert, bis der Innenverteidiger des FC Bayern nach seinem langwierigen Oberschenkelmuskelriss beim 4:0 im Heimspiel der Champions League gegen Olympiakos Piräus wieder in der Startelf des deutschen Rekordmeisters stand. Erstmals seit dem 6:1 in der Königsklasse gegen den FC Porto am 21. April.
Doch die Partie fand für den 26-Jährigen ein unrühmliches Ende.
Notbremse gegen Brown
Nach einer Notbremse gegen Ideye Brown musste der Innenverteidiger in der 53. Minute mit Rot vom Feld.
Rückendeckung bekam er von seinem Teamkollegen Jerome Boateng. "Beide sind im Zweikampf, Holger zieht den Arm wieder ein. Für mich ist das kein Foul", sagte der Nationalspieler bei Sky: "Er lässt sich fallen, weil er sieht, dass er nicht mehr an den Ball kommt."
Ähnlich reagierte Sport-Vorstand Matthias Sammer, der "kein richtiges Foul" gesehen habe: "Da ist vielleicht ein bisschen schieben, aber dieses Hinschmeißen kann ich nicht nachvollziehen. Er hat ein Loch im Rasen gesucht und nicht gefunden, deswegen ist es für mich keine Rote Karte. Das ist herausgeschunden, darauf darf man nicht reinfallen."
Die Runde im Bitburger Fantalk war bei der Entscheidung des Unparteiischen Jonas Eriksson derweil geteilter Meinung.
Während Giovanni Zarrella den Platzverweis als berechtigt einstufte, meinte SPORT1-Experte Peter Neururer: "Das ist ein ganz normaler Zweikampf. Bei diesem gibt es Körperkontakt. Aber nicht jeder Körperkontakt bedeutet, dass es gleich ein Foul ist beziehungsweise eine Rote Karte. Das ist absoluter Quatsch. Das hat der Schiedsrichter total überinterpretiert."
Überragende Passquote
Dabei hatte Badstuber bis zu seiner Hinausstellung eine mehr als ordentliche Vorstellung abgeliefert. Er überragte mit einer Passquote von 100 Prozent: 57 seiner gespielten Bälle fanden den Mitspieler.
Entsprechend niedergeschlagen trottete der 26-Jährige vom Rasen und verließ nach der Begegnung wortlos die Arena.