So richtig freuen konnte sich am Ende keiner: Zwar gelang dem FC Bayern gegen ein bereits sicher qualifiziertes Atletico Madrid die Revanche für die 0:1-Pleite im Hinspiel und das Halbfinal-Aus im Mai.

Dass sich der Rekordmeister aber nur als Gruppenzweiter für das Achtelfinale der Champions League qualifizieren würde, so viel war bereits vorher klar.

"Wir wollten trotzdem unbedingt gewinnen, das gibt uns Selbstvertrauen. Wir haben dieses Jahr gegen die ganz Großen wie gegen Atletico und Dortmund nicht ganz so viel geholt", sagte Mats Hummels nach Spielschluss - und gab damit unfreiwillig bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die nächste Runde, die am Montag in Nyon (ab 11.45 Uhr im LIVETICKER) ausgelost wird.

Dort trifft der Rekordmeister dann auf einen Gruppenersten, es droht gleich ein Kracher-Duell:

Der FC Arsenal, SSC Neapel, Barcelona, Monaco und Englands Sensations-Champion Leicester City sind in der Verlosung. Hinzu könnte noch Juventus Turin kommen, das am Mittwochabend im Fernduell mit dem FC Sevilla um den Gruppensieg kämpft.

Müller sieht keinen Nachteil

Sogar ein Duell mit Real Madrid ist noch möglich, wenn die Königlichen durch einen Sieg doch noch an Borussia Dortmund vorbeiziehen. Außer Monaco und wohl auch Neapel, gegen die die Bayern klarer Favorit wären, ausschließlich Gegner auf Augenhöhe oder nur knapp darunter. (Tabellen der Champions League)

"Letztes Jahr hatten wir auch Juventus, und da waren wir Erster. Es heißt nicht immer, dass es ein Riesenvorteil sein muss", meint Thomas Müller. "Ich sehe uns trotzdem in einer guten Position, wenn wir unsere Leistung bringen", so der 27-Jährige weiter. Erst in der Verlängerung konnte man allerdings damals Italiens Rekordmeister bezwingen.

Schlechte Erinnerungen hat man vor allem an Real Madrid, das die Bayern vor drei Jahren im Halbfinale rauskegelte. Undankbar wäre auch der FC Arsenal, mit Mesut Özil in der Premier League derzeit in Topform, gegen den man allerdings in jüngerer Vergangenheit nie schlecht aussah.

Hummels heiß auf neue Erfahrung

Hummels hofft nun auf einen Gegner, gegen den er noch nicht gespielt hat: "Ich gehe da ganz gelassen ran. Ich spiele gerne in Stadien, die ich noch nicht hatte. Mir ist es eigentlich ziemlich Wurst. Ich glaube nicht, dass es ein sehr leichtes Los gibt."

Ob sich der Ex-Borusse allen Ernstes über ein so frühes Duell mit Barcelona, das Pep Guardiolas Elf vor zwei Jahren im Halbfinale klar die Grenzen aufzeigte, freuen würde?

"Dann haben wir Grund, uns zu ärgern"

"Wir haben dort nur einmal in der Jugend gespielt und gleich vier Tore kassiert", so der 27-Jährige mit einem Augenzwinkern. Und weiter. "Erst wenn wir im Achtelfinale nicht weiterkommen würden, dann haben wir Grund, uns zu ärgern."

Ärger über die 2:3-Pleite in Rostov, die Bayern schlussendlich den Gruppensieg kostete, gibt es also nicht mehr. (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)

So leicht wie 2009, als die Münchner letztmals als Zweiter die Gruppenphase beendeten, wird es allerdings wohl nicht mehr werden. Damals landete Girondins Bordeaux vor den Bayern, im Achtelfinale bekamen die Münchner dann den AC Florenz zugelost.

Dieses Mal drohen andere Kaliber.