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Mehr als Cristiano Ronaldo: Das hat Real Madrid dem FC Bayern voraus

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Mehr als Cristiano Ronaldo: Das hat Real Madrid dem FC Bayern voraus

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Real im Glück? Ramos hält dagegen

Selbst an einem schlechten Tag von CR7 wird Real Madrid zur "Bestia Negra" des FC Bayern. Der Kapitän glaubt nicht, dass der Erfolg mit Glück zu tun hat.
Sergio Ramos hält wenig von der Ansicht, Real Madrids Sieg in München sei glücklich gewesen
Sergio Ramos hält wenig von der Ansicht, Real Madrids Sieg in München sei glücklich gewesen
© Getty Images
von Kerry Hau, Martin Volkmar

Für die Spieler des FC Bayern war es am Ende einfach nur eine Mischung aus Pech und eigenem Unvermögen. 

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"Ich habe selten so ein schwaches Real Madrid gesehen. Wenn wir 5:2 gewinnen, dürfen sie sich nicht beschweren", fluchte Niklas Süle. Joshua Kimmich setzte sogar noch einen drauf: "Ich würde sagen 7:2. So viele Riesenchancen hatten wir nicht mal in Hannover."

Mag sein. Ein Blick auf die Zahlen stützt die Aussagen der beiden Verteidiger. Die Münchner gaben mehr als doppelt so viele Torschüsse wie die Madrilenen ab (15:7). Sie schlugen auch mehr Ecken (10:3) und hatten mehr Ballkontakte (717:545).

Kroos antwortet trotzigen Bayern

Und trotzdem: Nach 90 Minuten stand ein 1:2 aus Sicht der Hausherren. Konnte dafür wirklich nur die mangelhafte Chancenverwertung des deutschen Rekordmeisters verantwortlich gewesen sein?

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"Was soll ich dazu sagen? Bayern hatte Möglichkeiten, mehr als ein Tor zu machen, das stimmt. Aber wenn wir unsere Chance in der Schlussphase nutzen, geht das Spiel vielleicht sogar 3:1 aus", entgegnete Toni Kroos seinen trotzigen Nationalmannschaftskollegen mit einem verschmitzten Lächeln. (Die Stimmen zum Spiel)

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Ein höherer Real-Sieg, betonte der frühere Bayern-Star zwar, "wäre zugegebenermaßen etwas zu viel gewesen." Bayern habe ein "gutes Spiel gemacht".

Im Fußball gehe es letztlich aber darum, das Tor zu treffen. "Und das haben wir einmal mehr als Bayern", meinte Kroos.

Kein Ronaldo, kein Problem

Und zwar mit brutaler Effizienz und Klasse. Die Tore von Marcelo und Marco Asensio standen beispielhaft für die Konterstärke und Technik der Auswärtsmannschaft. Und ganz im Gegensatz zu den Bayern, bei denen Robert Lewandowski und Franck Ribery beste Gelegenheiten ungenutzt ließen.

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Aber nicht nur das hatte Real den Bayern an diesem Abend voraus. Vor allem auf der jeweils linken Abwehrseite zeigte sich im Laufe der 90 Minuten ein spielentscheidender Unterschied. Während Rafinhas kapitaler Bock die Bayerns Niederlage einleitete, spielte Marcelo nicht nur wegen seines Tores groß auf.

Beeindruckend war zudem, dass Real-Trainer Zinedine Zidane nicht einmal seine Tormaschine anschalten musste, um mit einer idealen Ausgangsposition ins Rückspiel des Champions-League-Halbfinals zu gehen.

Bis auf sein wegen Handspiels aberkannten Tores fiel Cristiano Ronaldo nur durch einen Schuss von der Strafraumgrenze auf - bei dem der Ball ins Seitenaus kullerte. 

Das lag auch daran, weil er in Abwesenheit von Karim Benzema die Position des alleinigen Mittelstürmer besetzte. Zidane opferte den Lieblingspartner des Portugiesen, um sein Mittelfeld zu stärken. Dadurch wirkte Ronaldo isoliert. Zum Wohl der Mannschaft.

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"Die Aufstellung war natürlich bewusst so gewählt, weil Bayern schon sehr offensiv agierte", verriet Kroos.

Zidane sind große Namen egal

Auch Gareth Bale schmorte auf der Ersatzbank. Von "BBC", dem einst so gefürchteten Star-Sturm, blieb in München nicht zum ersten Mal nur das "C" übrig. Stattdessen durfte mit Lucas Vazquez ein No-Name unter den Galaktischen im rechten Mittelfeld ran.

Das Eigengewächs zählt zu den absoluten Lieblingen von Zidane. Vazquez ist so etwas wie der Prototyp eines loyalen Arbeiters. Ein Spieler ohne Star-Allüren, der keinen Weg meidet und sich gehorsam in ein taktisches Gefüge eingliedert.

Das stellte er nicht zuletzt nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Dani Carvajal in der 66. Minute unter Beweis. Vazquez übernahm dessen Rolle als Rechtsverteidiger und half, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Zuvor hatte er Asensio, noch so einem verheißungsvollen, verglichen mit Bale und Benzema aber weniger namhaften Spieler, das Siegtor zum 2:1 vorbereitet.

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"Europas Bestia Negra"

"Lucas hat sein letztes Hemd gegeben", lobte Real-Kapitän Sergio Ramos den 26-Jährigen. "Er stärkt unsere Einheit. Und wenn wir uns als Einheit präsentieren, ist es verdammt schwierig, uns zu schlagen."

Das bekam übrigens nicht nur der FC Bayern zu spüren. Mit Paris Saint-Germain und Juventus Turin schaltete Real auf dem Weg nach Kiew zwei weitere europäische Schwergewichte aus. Kein Wunder, dass die Marca das Zidane-Team am Donnerstag als "Europas Bestia Negra" feierte.

"Wir wurden sicherlich nicht vom Glück geküsst. Wenn du in Paris, Turin und dann in München gewinnst, ist das die Belohnung deiner harten Arbeit", erklärte Ramos.

Auch gegen die Franzosen und die Italiener ging Zidanes Plan voll auf. Einzige Ausnahme war das Rückspiel im heimischen Santiago Bernabeu gegen Juve.  

Der Alten Dame gelang es, drei Tore zu erzielen. Die Bayern brauchen für den Final-Einzug theoretisch "nur" zwei. Geht es nach Süle und Kimmich, dürfte das keine Herkulesaufgabe werden.

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