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Trochowski vor dem Duell FC Sevilla gegen FC Bayern im Interview

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Trochowski vor dem Duell FC Sevilla gegen FC Bayern im Interview

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Trochowskis Warnung an die Bayern

Piotr Trochowski kennt den FC Sevilla ganz besonders gut. Im SPORT1-Interview warnt er seinen Ex-Klub Bayern München vor der hitzigen Atmosphäre.
Der FC Bayern trifft im Champions-League-Viertelfinale auf den FC Sevilla. Piotr Trochowski spricht im Interview  über die Stimmung im Sevilla-Stadion. Für ihn ist Bayern der klare Favorit.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Bei diesem Duell holt Piotr Trochowski zwangsläufig seine Vergangenheit ein. Wenn am Dienstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) der FC Sevilla den FC Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League empfängt, schlägt sein Fußballer-Herz schneller als sonst. Bei den Münchnern wurde Trochowski 2001 Profi. Von 2002 bis 2005 spielte er für die erste Mannschaft des Rekordmeisters. Es folgten sechs Jahre beim Hamburger SV, bevor Trochowski ab 2011 für vier Spielzeiten in Sevilla unter Vertrag stand.

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Vor dem Duell der Bayern bei den Spaniern spricht der frühere Nationalspieler im SPORT1-Interview über das Duell, die hitzige Atmosphäre im Stadion - und warnt den FCB.

SPORT1: Herr Trochowski, wie blicken Sie auf Ihre Zeit in Sevilla zurück?

Piotr Trochowski: Ich hatte einen guten Start, weil ich mich bereits in Deutschland mit der spanischen Sprache beschäftigt hab. Natürlich musste ich mich an den andalusischen Akzent und die Sprachgeschwindigkeit gewöhnen. Die Menschen waren sehr herzlich und ich wurde gut aufgenommen. Dann kam die schwere Verletzung, die natürlich einschneidend für meine Karriere war. Einen Tag war ich wirklich down, doch dann fokussierte ich mich auf meine Genesung und war sehr positiv schnellstmöglich wieder fit zu werden. Ich denke nur an die schönen Momente zurück. Ich gewann den Europapokal, konnte in Spanien leben und habe einen tollen Klub kennengelernt. Alles in allem war Spanien eine gute Entscheidung.

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SPORT1: Zum Duell am Dienstagabend: Warum kann der FC Sevilla dem FC Bayern gefährlich werden?

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Trochowski: Der Verein hat nichts zu verlieren, man steht zum ersten Mal im Viertelfinale der Champions League und das ist ein großer Erfolg. Die Bayern dürfen den Außenseiter Sevilla nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sevilla kann zum Stolperstein werden für die Münchner. Schon Manchester United hat es im Heimspiel des Achtelfinales am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass Sevilla auch auswärts gewinnen kann (Sevilla gewann 2:1, d. Red.). Zuhause sind die Blanquirrojos noch stärker, weil sie im eigenen Stadion mit den fantastischen Fans ein Spektakel zeigen wollen.

SPORT1: Was konkret sind die Stärken der Spanier?

Trochowski: Als Mannschaft bildet der FC Sevilla eine Einheit und man ist auf den Punkt da. Der Verein hat drei Mal in Folge die Europa League gewonnen und hat sich in Europa einen Namen gemacht. Man weiß, worauf es ankommt. Auch, wenn sich der Klub und die Spieler in einem ständigen Wandel bewegen, weil jedes Jahr eine hohe Fluktuation herrscht. Die Teamleistung an sich ist bei Sevilla in der Champions League beachtlich. Zusammen mit den Fans werden da immer ein paar Prozent mehr rausgekitzelt. Die Aggressivität in den Zweikämpfen ist enorm. Das kann den Bayern weh tun. Jupp Heynckes ist in der Vorbereitung auf das Spiel nicht zu beneiden.

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SPORT1: Team-Spirit wird beim FC Sevilla auch groß geschrieben, oder?

Trochowski: Das stimmt. Obwohl jedes Jahr neue Spieler dazukommen, hat es der Klub geschafft, aus der Mannschaft immer eine Einheit zu bilden. Spieler aus Südamerika werden schnell integriert und können sich so leichter an den europäischen Fußball gewöhnen. Besonders hervorzuheben ist definitiv auch die Aggressivität, Lauf- und Zweikampfstärke des Teams. Eine Schwäche ist jedoch dann gegeben, wenn der Gegner merkt, dass man schwerer in das Spiel reinkommt. Unter Druck ist Sevilla nicht so stabil. Da kann die Mannschaft Probleme bekommen, weil einige Spieler solch eine Situation nicht kennen.

SPORT1: Wer ist der gefährlichste Spieler bei Sevilla?

Trochowski: Wenn ich einen Spieler nennen soll, dann fällt mir natürlich Ever Banega (fehlt im Hinspiel gelbgesperrt, Anm.d.Red.) ein. Er ist ein klasse Fußballer, der Spiele durch seine Technik entscheiden kann, durch sein Timing und sein Auge. Er hat sehr viel Qualität, ist nicht mehr der Jüngste und hat es aufgrund einiger Verletzungen immer schwerer, sich zu behaupten, aber er ist nach wie vor der Spieler, der heraussticht bei Sevilla. Auch Wissam Ben Yedder muss man nennen. Er hat in der Champions League schon oft getroffen und er geht aus sich heraus, wenn es läuft. Beide machen den Unterschied aus.

SPORT1: Sie haben Sevillas Fans angesprochen. Was ist so besonders an ihnen?

Trochowski: Die Besonderheit ist, dass in dem Stadion wirklich jeder mitmacht. Nicht nur die Ultras, die Gas geben, sondern auch die Zuschauer auf den anderen Tribünen sind außer Rand und Band. Das ganze Stadion ist wie entfesselt, es kommen neben Choreos auch Schlüssel zum Einsatz, die drauflosklappern. Der Geräusch-Pegel ist enorm. In diesem Stadion bekommt man Gänsehaut. Ich denke, dass die Bayern eine Hölle erwartet. Aber die Münchner haben einen Vorteil...

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SPORT1: Welchen?

Trochowski: Sie kennen eine hitzige Atmosphäre schon vom Spiel bei Besiktas Istanbul. Nur war da der Gegner aufgrund des klaren Ergebnisses im Hinspiel im Rückspiel schon geschlagen. Nun aber stehen die Chancen in Sevilla 50:50 und deswegen werden die Zuschauer noch eine Schippe draufpacken.

SPORT1: Seit 2014 hat der FC Bayern gegen kein spanisches Team mehr gewonnen. Man könnte von einem spanischen Fluch sprechen...

Trochowski: Könnte man so sagen. (lacht) Allerdings waren die Gegner mit Real und Barca in den vergangenen Jahren ein anderes Kaliber als Sevilla. Es gab in der Vergangenheit entscheidende Szenen, die in den Spielen passiert sind, wodurch Bayern am Ende verloren hat. Es war enorme Qualität da und die individuelle Klasse hat dann auch dazu beigetragen, dass die spanischen Teams am Ende als Sieger vom Platz gingen.

SPORT1: Wem drücken Sie am Dienstag die Daumen?

Trochowski: Ich habe für beide Klubs Sympathien, kann mich aber nicht entscheiden, weil ich bei beiden Klubs eine gute Zeit hatte. Allerdings ist das auch schon lange her. Meine Zeit in Sevilla war positiv und negativ. Vor allem zum Schluss war es sehr unschön mit der schlimmen Verletzung und dem Ärger, der dann entstand. Eigentlich habe ich keinen der beiden Klubs mehr im Herzen. Ich kann mich deshalb nicht entscheiden. Ich hoffe einfach auf ein spannendes Spiel.