"Die ersten Spiele haben gezeigt, dass Niko Bayern kann."

Vor dem zweiten Champions-League-Gruppenspiel des FC Bayern gegen Ajax Amsterdam (Champions League: FC Bayern München - Ajax Amsterdam ab 21 Uhr im LIVETICKER, alles dazu ab 20.45 auch im Fantalk im TV auf SPORT1) lässt Dieter Hoeneß im Gespräch mit SPORT1 keine Zweifel an Bayerns Trainer Niko Kovac aufkommen.

Denn nach furiosem Saison-Start, aber der jüngsten Bundesliga-Pleite in Berlin (0:2) und dem Punktverlust gegen Augsburg (1:1), bekommt Kovac erstmals in dieser Saison zumindest leichten Gegenwind. (FC Bayern gegen Ajax Amsterdam live auf DAZN. Jetzt kostenlosen Testmonat sichern!)

Hoeneß jedoch appelliert zu mehr Gelassenheit. "Es war nicht zu erwarten, dass er die Saison ohne Niederlage bestreiten wird. Es ist normal, dass man auch mal einen Dämpfer bekommt", stellt der jüngere Bruder von Bayern-Präsident Uli Hoeneß fest.

Rückschlag als Chance für Kovac

In der Mini-Ergebniskrise sieht der frühere Mittelstürmer sogar eine Chance für Kovac. "Das gibt ihm die Gelegenheit zu zeigen, wie er mit einem Rückschlag umgehen kann. So souverän, wie er das bisher gemacht hat, wie er es moderiert hat, rotiert und die Top-Stars bei Laune hält – das macht er hervorragend. Jetzt sind sie in den nächsten Spielen gefordert zu zeigen, dass das ein Ausrutscher war", so Hoeneß.

Damit anfangen muss Kovac gegen Amsterdam. Wie die Bayern startete der holländische Traditionsverein mit einem Sieg in die diesjährige Champions-League-Saison. Die Bayern gewannen 2:0 in Lissabon, Ajax bezwang AEK Athen mit 3:0. (SERVICE: Champions League Spielplan)

Dieter Hoeneß: "Kovac muss man Zeit geben"

Selbst wenn die Bayern auch im dritten Spiel in Folge stolpern sollten, dürfte dem bislang hochgelobten Heynckes-Nachfolger der Rückhalt der Bayern-Bosse gewiss sein. "Sie haben aus Überzeugung eine Entscheidung getroffen und diese Entscheidung vertreten sie auch", sagte Hoeneß stellvertretend für seinen Bruder und gewiss auch für Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.

Man müsse Kovac aber "auch die Zeit geben, Erfahrung zu sammeln und zu verarbeiten", fordert der gebürtige Ulmer. Kovac sei aber "smart genug, das so hinzukriegen, dass alle zufrieden sind."

Einen großen Kovac-Vorteil sieht der Ex-Profi (145 Tore in 302 Pflichtspielen für Bayern) auch darin, dass der Kroate die schwierige Hürde in Frankfurt gemeistert hat.

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"Jeder hat gesagt: Wie soll er das mit einer Multi-Kulti-Truppe hinkriegen? Das hat er aber hervorragend gemacht und das traue ich ihm auch bei Bayern zu. Das sind alles Bayern-Spieler, die das Mia-San-Mia mittlerweile im Blut haben und so gesehen glaube ich, dass er es auf jeden Fall hinkriegt", prophezeit der fünffache deutsche Meister.

Hoeneß deutlich: Bayern muss Meister werden

Trotz der Sehnsucht nach einem erneuten Gewinn der Königklasse steht für Hoeneß fest, dass auch Kovac am Ende der Saison zumindest in der Bundesliga auf Platz eins stehen muss.

"Er muss Meister werden. Das ist so", bringt es Hoeneß auf den Punkt: "Ich kenne das, ich war acht Jahre beim FC Bayern und wir sind fünf Mal Meister geworden. Die drei Jahre wo wir es nicht geworden sind, war es eine verkorkste Saison, obwohl wir dann 1982 trotzdem einen Titel geholt haben (DFB-Pokal, d. Red.).” Dass Kovac die sechste Meisterschaft in Folge gewinnt, davon ist der Präsidenten-Bruder, selbst Stammgast auf der Bayern-Tribüne, "total überzeugt."

Hoeneß, der acht Jahre für die Bayern auflief (1979 – 1987) kennt den Verein noch immer aus dem Effeff. Da versteht es sich von selbst, dass er sich mit einem breiten Grinsen nicht verkneifen kann, was bei den Bayern in Stein gemeißelt ist und am Ende auch für Kovac gelten wird: "Mit Misserfolgen rechnet bei Bayern München keiner."