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FC-Bayern-Talent Woo-Yeong Jeong aus Südkorea im Porträt

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FC-Bayern-Talent Woo-Yeong Jeong aus Südkorea im Porträt

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Das ist Bayerns Juwel aus Südkorea

Woo-Yeong Jeong debütiert gegen Benfica für die Profis des FC Bayern. SPORT1 stellt den ersten Südkoreaner des deutschen Rekordmeisters vor.
In der Champions League gegen Benfica kam Bayerns Woo-yeong Jeong zu seinem ersten Profieinsatz. Der Südkoreaner empfahl sich mit starken Leistungen in der Regionalliga Bayern.
Carsten Arndt
Carsten Arndt

Der junge Mann mit den neongrünen Schuhen war mittendrin - und wirkte dennoch ein wenig verloren. Zwischen Leon Goretzka und Joshua Kimmich ging es vor die Südkurve. Feiern mit den Bayern-Fans, ein souveränes 5:1 gegen Benfica Lissabon, ein Befreiungsschlag für den angezählten Trainer Niko Kovac.

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Dessen neuester Schützling trabte auf der anschließenden Runde durch die Allianz Arena hinter seinen Teamkollegen her, hielt sich vornehm im Hintergrund. Als Letzter verließ er den Rasen in Richtung Katakomben.

Woo-Yeong Jeong, 19 Jahre jung, der erste Koreaner in der Geschichte des FC Bayern.

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In der 81. Minute hatte die Nummer 20 auf der Anzeigetafel aufgeleuchtet. Thomas Müller machte Platz für Jeong und dessen erste Profi-Minuten im Trikot des deutschen Rekordmeisters. 

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"Ich bin sehr glücklich und unheimlich stolz, mein erstes Spiel für diesen großen Verein gemacht zu haben", sagte der Youngster nach dem Spiel: "Es war ein Gänsehautmoment für mich, ein unbeschreibliches Gefühl, das ich immer in Erinnerung behalten werde."

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Jeong überrascht bei Bayern

Dieses "wahnsinnige Erlebnis spornt mich an, weiter hart an mir zu arbeiten", meinte Jeong weiter, "damit ich die nächsten Schritte machen kann und noch viele weitere Einsätze folgen."

700.000 Euro Ablöse hatte der FCB im Vorjahr für den Flügelspieler an Incheon United überwiesen, auch beim 1. FC Köln, dem FC Augsburg und RB Salzburg hatte er vorgespielt. Den Zuschlag erhielten die Bayern, wo Jeong diese Saison bislang in der Regionalliga zum Einsatz kam. Überzeugende sechs Tore und drei Vorlagen stehen dort für ihn nach 16 Spielen zu Buche.

Dass er in München so schnell Fuß fassen würde, war nicht unbedingt abzusehen. Erst im Alter von zehn Jahren begann er mit dem Fußballspielen. Ohne seine Familie an seiner Seite wagte er - gerade 18 geworden - im Januar den Sprung nach Deutschland. Weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig, aber mit einem klaren Ziel vor Augen.

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"Ich wollte unbedingt nach Europa", hatte er im Oktober dem kicker erzählt: "Wenn du dich entwickeln willst, musst du das machen. Alle, die in Südkorea außergewöhnlich gut kicken können, sind schon lange nicht mehr da."

Jeong beweist Wille und Ausdauer

Als außergewöhnlich stuft ihn auch der FC Bayern ein. "Seine Dynamik, seine Schnelligkeit, die technischen Fähigkeiten und die Spielintelligenz waren augenscheinlich", sagte Nachwuchs-Chef Jochen Sauer. "Wenn wir einen Spieler von so weit herholen, dann haben wir die Fantasie, dass da noch Entwicklungspotenzial vorhanden ist."

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Jeong überzeugt von Beginn an mit Fleiß und harter Arbeit. Sowohl auf dem Trainingsplatz, als auch was eine schnelle Integration betrifft. Fünf Mal pro Woche lernte er in seiner Anfangszeit Deutsch. "Kommunikation ist die schwierigste Aufgabe", erzählte er dem kicker. Dennoch bereut er seinen Wechsel zu keiner Zeit. "Es macht hier mehr Spaß als in Korea, jeder gibt im Training immer Vollgas, die Konkurrenz ist größer", so der Youngster, der Neymar als sein Vorbild nennt.

Schon im März stand der 1,79 Meter große Offensivspieler kurz davor, in den Profi-Kader berufen zu werden. Niko Kovac' Vorgänger Jupp Heynckes hatte Jeong auf dem Zettel, als er einen Riss des Syndesmosebands erlitt. Ein Rückschlag für den Koreaner, der aber zu keinem Zeitpunkt aufsteckte.

"Neben seinen außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten zeichnet ihn eine besondere Akribie aus. Wenn er sich so weiterentwickelt, hat er das Zeug zum Profi, auch bei Bayern", lobte U19-Coach Sebastian Hoeneß vor einigen Wochen in der tz.

Das sieht offenbar auch Kovac so, der eine Menge vom Youngster hält. Ob er langfristig in die Fußstapfen von Franck Ribery oder Arjen Robben treten kann, steht in den Sternen.

Die ersten schüchternen Schritte sind nun gemacht. In neongrünen Schuhen.