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Ist Thomas Tuchel der bessere Jürgen Klopp? Kolumne von Alex Steudel

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Ist Thomas Tuchel der bessere Jürgen Klopp? Kolumne von Alex Steudel

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Ist Tuchel der bessere Klopp?

Chelseas Trainer Thomas Tuchel und Liverpools Jürgen Klopp sind zwei Trainergrößen. Wer von Beiden der bessere ist, beantwortet Alex Steudel in seiner Kolumne.
Jürgen Klopp und Thomas Tuchel: Zwei Trainer mit dem selben Weg über Mainz und Dortmund in die Weltspitze. Viele Gemeinsamkeiten – ihre Lage könnte aktuell aber kaum unterschiedlicher sein.
Alex Steudel
Alex Steudel

Natürlich fragt sich jetzt alle Welt, wer im Sommer Bundestrainer wird. Eine sehr gute Lösung wäre Jürgen Klopp, aber der will ja nicht.

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Und dann ist da noch ein Name, meine Lieblingslösung.

Hier in Hamburg jammern wir ja alle fast täglich, weil der HSV vor langer Zeit Klopp an der Angel hatte und dann vom Haken ließ. So gesehen, darf man gar nicht darüber nachdenken, dass Borussia Dortmund zwei Jahre lang Thomas Tuchel nicht nur an der Angel, sondern auf der Bank sitzen hatte und wegschickte.

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Tuchel ist nämlich DER Trainer. Also für mich.

Tuchel ist nie abgestürzt wie Klopp

Irgendwie macht mich das fertig: Du wartest und wartest auf seinen Einbruch, aber Tuchel erlebt keinen. Dabei ist der Mann schon seit über elf Jahren Trainer bei den Profis, davon sechseinhalb bei Topklubs - und noch nie abgestürzt.

Also abgestürzt wie Klopp schon zweimal: 2015 war er mit Dortmund Tabellenletzter nach 19 Spieltagen, jetzt stehen in Liverpool sechs Heimniederlagen in Folge und Platz acht zu Buche.

Tuchel hat weder mit Dortmund noch mit Paris noch mit Chelsea jemals mehr als zwei (!) Spiele am Stück verloren - einmal waren es zwar mit Paris drei, aber da lag eine Sommerpause dazwischen. Geschweige denn hat er sechs Heimspiele hintereinander verloren wie jetzt Klopp. Tuchels letzte Niederlagenserie (fünf) war 2013 in Mainz!

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Jaja, ich weiß: Tuchel ist menschlich schwierig, und angeblich weint ihm keiner irgendwo eine Träne nach… blabla. Menschlich unschwierig gewinnt nicht zwangsweise Titel.

Ich bewundere jedenfalls beide gleich, Klopp und Tuchel, doch nur Tuchel schlug überall ein und hielt das Niveau immer bis zum Schluss.

In Dortmund verabschiedete er sich mit dem DFB-Pokal im Arm, um dann zwölf seiner ersten 13 Pflichtspiele in Paris zu gewinnen. PSG führte er ins Champions-League-Finale und ging nach England, als er auf Ligaplatz zwei stand. Bei Chelsea hat im Januar angefangen und seither von elf Spielen genau keines verloren. Sprung von Platz neun auf vier.

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Ich könnte ewig weitermachen. Tuchels Durchschnittspunktausbeute in Dortmund und in Paris ist jeweils besser als die von Klopp in Dortmund und Liverpool.
Natürlich ist es zu einfach, alles nur an Sieg und Niederlage zu messen. Andererseits: Geht es nicht genau darum im Fußball?

Und ja, klar, Klopp (53) ist auch für mich ein Trainergott; er hat große Titel gewonnen - aber man wird wohl mal meckern dürfen. Und vielleicht ist der sechs Jahre jüngere Tuchel ja göttlicher. Auf jeden Fall ist er reif: für die ganz großen Titel.

Alex Steudel ist freier Journalist und lebt in Hamburg. Er war Bayern- und Nationalmannschaftsreporter und Chefredakteur von Sport-Bild. Seit Beginn der Corona-Krise widmet er sich in seiner Kolumne für SPORT1 aktuellen Themen aus der Welt des Fußballs. Die gesammelten Steudel-Kolumnen gibt’s jetzt als Taschenbuch und eBook. Titel: "Das Fußball-Jahr 2020 unter besonderer Berücksichtigung des HSV", 254 Seiten.