Der Rahmen ist traurig, das Feiertagsfinale ohne Erbarmen in den Kalender gequetscht. Sportlich aber verspricht der DFB-Pokal-Showdown am ungewohnten Donnerstag großes Spektakel: Borussia Dortmund und RB Leipzig ringen um den Status der zweiten Macht im deutschen Fußball, um den Sieg von Tradition oder Retorte, zwei aufregende Trainer kämpfen um ihren ersten Titel - und Erling Haaland ist auch wieder dabei.
BVB startet mit Haaland
Aufstellung: BVB mit Haaland - Poulsen und Forsberg bei RB draußen
Julian Nagelsmann setzt gegen den BVB auf seine bewährte Dreierkette um Dayot Upamecano.In der Offensive überrascht der künftige Bayern-Trainer. Yussuf Poulsen und Emil Forsberg sitzen auf der Bank. Alexander Sörloth und Hee-Chan Hwang sollen es vorne richten. Angelino fehlt im Kader der Sachsen. Die Nichtnominierung des 24-Jährigen hat nach SPORT1-Informationen rein leistungstechnische Gründe.
Bei den Dortmundern fehlte Haaland im Bundesliga-Duell mit Leipzig angeschlagen. Im Pokalfinale kehrt er allerdings in die Startelf zurück. Gegen die Leipziger setzt Edin Terzic auf ein Dreiermittelfeld um Emre Can, Mahmoud Dahoud und Jude Bellingham. Neben Haaland wirbeln Reus und Sancho. Roman Bürki vertritt im Tor erneut den verletzten Marwin Hitz.
Leipzig vs Dortmund - die Aufstellungen:
Dortmund: Bürki - Piszczek, Akanji, Hummels, Guerreiro - Dahoud, Can, Bellingham - Reus, Sancho - Haaland
Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Upamecano, Halstenberg - Kampl, Sabitzer - Haidara, Olmo, Mukiele - Hwang, Sörloth
Pokal-Finale: BVB mit breiter Brust gegen RB
Der psychologische Vorteil liegt beim BVB. Der Vizemeister hat in der Bundesliga einen Elf-Punkte-Rückstand auf die Champions-League-Plätze in einen kleinen Vorsprung gedreht und die Leipziger erst am Samstag 3:2 besiegt - ohne Haaland, der nach Oberschenkelproblemen wieder im Training ist. "Wir haben sie zweimal geschlagen. Sie stehen in der Liga über uns. Alles andere ist Geschwätz", sagte Zorc.
Nagelsmanns Bilanz gegen die Schwarz-Gelben ist mehr als bescheiden. Ein einziger Sieg ist ihm in elf Duellen gelungen - am 12. Mai 2018 mit der TSG Hoffenheim. "Es wird Zeit", sagt Nagelsmann vor seinem Versuch, der jüngste Siegertrainer der DFB-Pokal-Ära (seit 1953) zu werden: "Ich würde das gerne mit den Jungs feiern."
Es wäre auch die vorläufige Krönung des 2009 begonnenen Red-Bull-Projekts. 2017 war der Konflikt zwischen "Echter Liebe" und gnadenlosem Kommerz eskaliert, inzwischen ist das Verhältnis entspannter. Die Zeit "ideologischer Grabenkämpfe" sei vorbei, betont BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.
Terzic: "Anfassen, nicht nur angucken"
Terzic, momentan für die kommende Saison noch als Assistent von Marco Rose vorgesehen, wird sich RB dennoch leidenschaftlich entgegenstellen. "Wir werden alles daran setzen, den Pokal für den Verein, die Fans und alle Mitarbeiter zu gewinnen", betonte er: "Wir wollen den Pokal nicht nur angucken, sondern anfassen."
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
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